Das Förderprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ), das in Markdorf bereits mit Verschönerungen, Projekten und Veranstaltungen umgesetzt worden ist, befindet sich im Abschlussjahr. Zum 30. November 2025 läuft das Programm aus und für das Team rund um Marketing-Geschäftsführerin Barbara Bücken sowie Verwaltung und Gemeinderat stellt sich die Frage, welche Punkte sich weiterhin langfristig umsetzen lassen, welche Projekte auslaufen und wo es aufgrund von fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten keine Fortsetzung geben wird.

Vorschläge aus der Bevölkerung

Ein spezieller Topf aus dem ZIZ-Programm, der konkrete Ideen aus der Bürgerschaft finanziert, steht noch zur Verfügung. Der Topf ist gefüllt mit 25.000 Euro und die Bürger waren gefragt. Die Stadt und Markdorf Marketing hatte den Topf unter folgendes Motto gestellt: Wie können Feste und Veranstaltungen in Markdorf noch kinderfreundlicher gestaltet werden? Dazu wurden Vorschläge aus der Bevölkerung entgegengenommen.

Die Förderung soll genutzt werden, um über das ZIZ-Programm hinaus etwas für die Markdorfer Kinder und alle Kinder, die Markdorf besuchen, zu realisieren. Die Anschaffung muss noch dieses Jahr umsetzbar sein. Von diesem Budget sollen bis zu fünf Vorschläge realisiert werden. Es wird durch den Lenkungskreis eine Auswahl getroffen. „Es sollen Sachen sein, die uns fehlen und die wir langfristig einsetzen können“, so Bücken, die zum Beispiel an einen mobilen Wasserspielplatz denkt.

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Braucht es noch größere Feste?

Große Veranstaltungen wie das Kindertheater-Festival und Markdorf Spirits wurden dank des ZIZ-Programmes umgesetzt. Auch ein Fantasy-Festival sollte stattfinden, allerdings kam es zu logistischen Problemen. Eine Umsetzung sei weiterhin geplant, so Bücken, allerdings werde die Veranstaltung dann nicht mehr gefördert.

„Es müssen auch nicht immer noch größere Feste sein“, sagt Barbara Bücken, die für mehr Attraktivität und Wiederbelebung der Innenstadt sorgen sollen. Als Erfolg hat sich beispielsweise die Eventhütte auf dem Marktplatz herauskristallisiert. Diese kann von Vereinen, Schulklassen oder Gruppierungen zu bestimmten Zeiten gemietet und öffentlich bewirtet werden. Dieses Konzept komme sehr gut an, so Bücken und die Nachfrage zeige, dass man hier mit kleineren und direkten Angeboten auf dem richtigen Weg sei.

Barbara Bücken, Claudius Beck und Saskia Friedrich-Rother, hier im November 2024, halten den Betrieb im Ulrich 5 am Laufen.
Barbara Bücken, Claudius Beck und Saskia Friedrich-Rother, hier im November 2024, halten den Betrieb im Ulrich 5 am Laufen. | Bild: Jörg Büsche

Ungewisse Zukunft für Bürgertreff Ulrich 5

Auch wird sich zeigen müssen, wie es mit dem Bürgertreff Ulrich 5 weitergeht, wenn die Förderung ausläuft. Wie kann sich das Angebot selbst tragen? Welche Möglichkeiten gibt es, die Räumlichkeiten weiter zu bespielen? Welche Kosten entstehen und wer übernimmt diese? Auch das Kindertheater-Festival muss sich weiter finanzieren lassen. „Die Resonanz war riesig und klar möchte man solche Sachen gern fortführen“, sagt die Marketing-Geschäftsführerin.

Es gab aber auch Veranstaltungen, die nicht funktioniert hätten, wie beispielsweise der Schlemmerball, bei dem Tanzen und Essen in der Stadthalle angeboten wurden. „Das hat sich leider nicht gerechnet“, so Bücken. Auch bleibt offen, wie es mit den Street-Soccer-Turnier weitergeht, das für ältere Jugendliche gedacht gewesen sei. In diesem Jahr findet es zum zweiten Mal am 13. Juli auf dem Parkplatz zwischen Proma und Edeka statt.

Das Street-Soccer-Turnier, das im September 2024 auf dem Parkplatz zwischen Edeka und Proma stattfand, bekommt eine zweite Auflage.
Das Street-Soccer-Turnier, das im September 2024 auf dem Parkplatz zwischen Edeka und Proma stattfand, bekommt eine zweite Auflage. | Bild: Janis Eisele

Musiknacht und Dixiefest stehen an

Dennoch stehen auch in diesem Jahr wieder viele Veranstaltungen auf dem Plan – neue und altbewährte, wie zum Beispiel die Musiknacht, die am Samstag, 12. April stattfindet, am 4. Mai folgt dann das Dixiefest mit verkaufsoffenem Sonntag. Auf einen Flohmarkt in der ganzen Stadt mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Mädel-Flohmarkt und Rad-Flohmarkt dürfen sich die Markdorfer voraussichtlich am Sonntag, 21. September freuen. In diesem Rahmen soll dann auch der Streetfood-Markt nach Markdorf zurückkehren.

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Neue Veranstaltung mit spanischem Flair

Neu ist die Veranstaltung „Viva Espania!“, die am 27. und 28. Juni stattfindet. An diesen beiden Tagen herrscht spanische Stimmung in der Stadt. Es treten Musiker auf, Flamenco wird getanzt und Spezialitäten wie Paella und Tapas werden angeboten. Am Samstag findet auch die Eröffnungsveranstaltung zum diesjährigen Stadtradeln in Markdorf statt, wie Barbara Bücken mitteilt.

Neben der Musiknacht sind auch die Planungen für das Dixiefest, das den Zusatz „Dixie and Friends“ bekommen hat, so gut wie abgeschlossen. „Wir wollten das traditionelle Fest wieder etwas aufpeppen und den Vereinen mehr Möglichkeiten geben, sich zu präsentieren“, so Bücken. Herzstück des Festes bleibt weiterhin die Musik – in diesem Jahr werden fünf Bands auf vier Bühnen spielen. Eine Band wird an verschiedenen Orten in der Innenstadt für Stimmung sorgen.

Das Dixiefest findet am Sonntag, 4. Mai statt. Dann wird es bei der Band Knapp ein Jahr wieder Country- und Westerntanz auf dem ...
Das Dixiefest findet am Sonntag, 4. Mai statt. Dann wird es bei der Band Knapp ein Jahr wieder Country- und Westerntanz auf dem Rathausplatz geben. | Bild: Jörg Büsche

Zwischenfazit zu ZIZ: Markdorf hat es „sehr gut gewuppt“

Barbara Bücken, seit 1. Juli 2023 Marketing-Geschäftsführerin, kennt ihren Aufgabenbereich bislang nur mit der ZIZ-Förderung. „Ich bin gespannt, wie es wird, wenn das Programm dann zu Ende ist und wir alles umgesetzt haben.“ Für eine kleinere Stadt hätte Markdorf die Vorgaben „sehr gut gewuppt“, lautet das derzeitige Fazit von Barbara Bücken.

Da gehen andere Sachen wie die Erneuerung der Homepage und die Digitalisierung der Markdorf-Gutscheine fast ein bisschen unter. Auch im Einzelhandel sieht Barbara Bücken viele Herausforderungen, hier gebe es massive Veränderungen. „Markdorf ist eine schöne, attraktive Stadt. Wir müssen das Leben und Wohnen noch viel stärker in den Fokus rücken.“