Nico Santos, derzeit sind Sie auf Tour. Am 26. Mai spielen Sie in Markdorf. Nach mehreren coronabedingten Verschiebungen findet das Konzert endlich statt. Wie haben Sie die Zeit ohne Konzerte erlebt?

Ja, endlich geht die Sommertour los. Wir können es kaum erwarten an vielen wunderschönen Orten, wie in Markdorf, zu spielen. Nach so vielen verschobenen Terminen ist die Freude daran definitiv am Höhepunkt und es kann jetzt nichts Schöneres für meine Band und mich geben, als einen Sommer voller Konzerte und Festivals. Dennoch – muss ich gestehen – hatte die ganze Corona-Zeit auch positive Momente: Ich hatte quasi mehr Privatleben als sonst oder konnte mich mehr den Studiosessions und dem Songwriting widmen, um neue Musik zu machen, die ab diesem Sommer rauskommen wird.

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie an den Sommer voller Konzerte denken?

Ich glaube ein Sommer voller Konzerte ist für uns alle so eine Art Befreiungsschlag. Wir sind voller Vorfreude. Wir haben schon unsere Tourproben hinter uns gebracht und da hat man schon das Funkeln in den Augen meiner Crew und der Band gesehen. Wir können es kaum erwarten, endlich wieder auf der Bühne zu stehen.

Der Markdorfer Marktplatz beim Open Air mit Max Mutzke bei der Premiere 2018.
Der Markdorfer Marktplatz beim Open Air mit Max Mutzke bei der Premiere 2018. | Bild: Helga Stützenberger

Waren Sie schon einmal in Markdorf?

Das Schöne an der Musik und am live spielen ist ja, dass man unglaublich viele schöne Orte sieht und kennenlernt. Ich war noch nie in Markdorf, deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir dort spielen und den Ort kennenlernen dürfen.

Den Bodensee kennt man nun vermutlich eher als Markdorf. Waren Sie schon einmal dort?

Ich war schon öfter in der Nähe vom Bodensee, aber leider bin ich noch nie in den Bodensee reingesprungen. Vielleicht schaffen wir das ja endlich dieses Mal zwischen Soundcheck und der Show.

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Was erwartet Besucher, die Ende Mai zu Ihrem Konzert nach Markdorf kommen?

Die Besucher in Markdorf können ein sehr energiegeladenes Set mit vielen verschiedenen und neuen Arrangements meiner Songs erwarten. Und wer weiß, vielleicht ist Markdorf auch eine der ersten Shows, bei der wir ganz neue, unveröffentlichte Songs spielen werden – zusätzlich zu den Songs, die das Publikum bereits kennt. Ich freue mich wahnsinnig darauf, das Publikum singen zu hören und tanzen zu sehen.

Gibt es einen Song, den Sie bei jedem Konzert spielen? Welcher ist das und warum?

Ich glaube, wenn man auf ein Nico-Santos-Konzert geht, kommt man um Songs wie ‚Rooftop‘, ‚Safe‘ und ‚Better‘ nicht herum. Aber ich freue mich auch, wenn das Publikum all‘ meine anderen Songs laut mitsingt.

In wenigen Sätzen: Wovon handeln Ihre Lieder?

Das kann ich so pauschal nicht sagen. In vielen Songs geht es natürlich um die Liebe, aber es gibt auch viele Songs, die sich um Situationen aus meinem Leben drehen. Seien es Freundschaft, Träume und Ängste, Dinge aus der Vergangenheit und Wünsche für die Zukunft, die man erleben möchte.

Gibt es ein Ritual, das Sie vor jedem Konzert haben?

Meine Band und ich haben immer das Ritual, das wir uns vorher gemeinsam warmklatschen. Wir finden so quasi immer zu unserer eigenen Mitte als Band und es hilft uns dabei, ein kleines Teambuilding zu schaffen. Das kann man sich ein bisschen wie einen Schlachtruf beim American Football oder anderen Mannschaftssportarten vorstellen. So kann man die Dynamik wunderbar herbeirufen, bevor man gemeinsam auf die Bühne geht.

Sie sind nicht nur Sänger, sondern waren auch schon in diversen TV-Formaten zu sehen – unter anderem als Jurymitglied bei The Voice of Germany. Was bedeutet es für Sie, nicht nur Konzerte zu spielen?

Für mich ist das Wort Musik total breitgefächert. Ich hab‘ ja als Songwriter angefangen, Songs für andere Künstler zu schreiben und bis erst später selbst ein eigenständiger Künstler geworden. Musik machen heißt ja nicht nur Konzerte geben. Talente supporten, das Reisen, der Kontakt zu Fans und die Fannähe, die Zeit mit Freunden im Studio, eine gewisse Präsenz zeigen – all dies gehört dazu und die Vielseitigkeit daran ist super schön.

Nico Santos kommt nach Markdorf.
Nico Santos kommt nach Markdorf. | Bild: Maximilian König

Die Musik bekamen Sie ja quasi in die Wiege gelegt, auch Ihre Eltern sind Musiker. Machen Sie heute noch manchmal gemeinsam mit der Familie Musik?

Genau, meine ganze Familie besteht aus Musikern und da lag es nahe, dass mich der Weg auch zur Musik führt. Es gibt einen Song, der kürzlich veröffentlicht wurde, quasi als Hommage an meine Familie. Der Song heißt ‚End Of Summer‘ und da spielt meine Mama Gitarre drauf, mein Papa spielt Saxophon und meine Schwester singt die Chöre und den Background. Meine Band und ich hatten Ende 2021 das Glück, eine Tour spielen zu können und beim Finale in Hamburg kam extra meine Familie aus Spanien und wir haben den Song gemeinsam auf der Bühne performt. Das war ein wunderschöner Moment für uns.

Apropos Familie: Sie sind 29 Jahre alt. Könnten Sie sich vorstellen, bald eine Familie zu gründen?

Ja sicher, ich bin ein sehr familienfreudiger Mensch und kann mir natürlich entsprechend vorstellen, eine eigene Familie zu gründen.

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Sie sind auf der beliebtesten deutschen Insel, Mallorca, aufgewachsen. Was verbinden Sie mit der Insel?

Für mich ist Mallorca nicht einfach nur eine spanische Insel, wie man sie so kennt, sondern für mich ist Mallorca mein Zuhause. Ich bin in dem kleinen Dorf Capdella aufgewachsen, da haben 700 oder 800 Menschen gelebt. Ich war auf einer Schule, die von der Kita bis zur 7. Klasse geht. Insgesamt waren wir 80 Schüler auf der ganzen Schule. Es war einfach ein freies, unbeschwertes Leben und man konnte das sein, was man sein wollte. Für mich ist Mallorca Freiheit, Frieden, Zuhause, Familie. Die Natur ist unglaublich mit den schönsten Stränden und Buchten, man kann von Stadt bis ruhiges Dorf alles haben. Für mich ist Mallorca vieles, aber in erster Linie Heimat.

Könnten Sie sich vorstellen, irgendwann wieder dort zu leben? Vielleicht dann mit eigener Familie?

Das schöne ist, dass ich mittlerweile 20 Jahre dort gelebt habe und dieses Leben dort schon hatte. Klar, für mich wird Mallorca immer ein Zuhause bleiben, aber das ist Deutschland mittlerweile auch für mich geworden. Ich finde, Deutschland ist ein wunderschönes Land und ich liebe es, hier zu leben. Aktuell hab‘ ich keine Pläne von hier wegzuziehen. Aber natürlich hat man Mallorca auch immer ein bisschen im Hinterkopf und dadurch, dass meine Familie nach wie vor dort lebt, hat man auch immer einen Grund jederzeit dorthin zurückzukommen.