Das österreichische Duo Seiler und Speer hat die „Eroberung-Tour“ Deutschlands mit dem Auftritt zum Abschluss des Markdorf Open Air mit großem Erfolg hinter sich gebracht: Knapp 3000 Fans waren gekommen, um mit den beiden zu feiern – und sie lieferten eindrucksvoll ab. Dabei haben sie mit Sicherheit eine ganze Menge neue Fans gewonnen, denn für viele war es die Premiere eines Seiler-und-Speer-Konzertes.

Freuen sich, das erste Mal Seiler und Speer zu hören (von links): Natascha Kobas, Carmen und Andi Emmert aus Friedrichshafen.
Freuen sich, das erste Mal Seiler und Speer zu hören (von links): Natascha Kobas, Carmen und Andi Emmert aus Friedrichshafen. | Bild: Reiner Jäckle

So ist es auch bei Carmen und Andi Emmert und Natascha Kobas aus Friedrichshafen gewesen. „Wir hören Seiler und Speer zu Hause immer wieder, haben sie aber noch nie gesehen“, sagt Natascha Kobas und Carmen Emmert fügt hinzu: „Und die Atmosphäre in Markdorf ist immer ganz besonders – so familiär. Es ist eine super Location.“ Zudem betont sie, dass sie privat sehr viel Austro-Pop höre und sich freue, die beiden auch mal live zu sehen.

Den frisch sanierten „Adler“ als Spiegelung in der Sonnenbrille: Christopher Seiler von Seiler und Speer beim Markdorf Open Air.
Den frisch sanierten „Adler“ als Spiegelung in der Sonnenbrille: Christopher Seiler von Seiler und Speer beim Markdorf Open Air. | Bild: Reiner Jäckle

Von Rap über Country zur Ballade

Auch die Fachpresse spricht bei Seiler und Speer sehr gerne von Austro-Pop. Allerdings dient dieser Begriff in diesem Fall nur dazu, extrem dehnbar zu sein, denn das, was Christopher Seiler und Bernhard Speer auf der Bühne zeigen, reicht von Rap über Country bis zur gefühlvollen Ballade. Und das alles ist garniert mit Liedtexten, die in vollem Umfang mit Sicherheit nur die wenigsten in Markdorf verstanden haben, die aber Tiefgang haben, der seinesgleichen sucht.

Leni (links) und Rebecca Gerrer aus Krauchenwies sind zum ersten Mal in Markdorf und freuen sich vor allem auf „Principessa“.
Leni (links) und Rebecca Gerrer aus Krauchenwies sind zum ersten Mal in Markdorf und freuen sich vor allem auf „Principessa“. | Bild: Reiner Jäckle

Auf eine doppelte Premiere freuen sich vorab Rebecca und Leni Gerrer aus Krauchenwies, die zum ersten Mal überhaupt in Markdorf und auch zum ersten Mal bei Seiler und Speer sind. „Die Lieder sind einfach mega cool“, sagt Leni Gerrer und ihre Mutter fügt hinzu: „Und wir freuen uns ganz besonders auf Principessa. Das ist einfach absolut genial.“

Die Sängerin Päm aus Niederösterreich heizt vorab richtig ein. Später singt sie auch noch bei „Ala bin“ mit Seiler und Speer.
Die Sängerin Päm aus Niederösterreich heizt vorab richtig ein. Später singt sie auch noch bei „Ala bin“ mit Seiler und Speer. | Bild: Reiner Jäckle

Nachdem die Vorgruppe Päm aus Niederösterreich so richtig eingeheizt und die Frontsängerin Päm alias Pamela Pum es geschafft hat, die Zuschauer mitzureißen, stürmen Seiler und Speer mit „Herr Inspektor“ die Bühne. Mit dabei haben sie eine großartige sechsköpfige Band, die es zum Abschluss der langen Deutschland-Tournee noch einmal richtig krachen lässt.

In guter bayerischer Tradition kommen Quirin Spriti (links), der seit zwei Jahren in Oberteuringen lebt, und sein Kumpel Nico Geiger aus ...
In guter bayerischer Tradition kommen Quirin Spriti (links), der seit zwei Jahren in Oberteuringen lebt, und sein Kumpel Nico Geiger aus München in Lederhose auf den Marktplatz. | Bild: Reiner Jäckle

In Lederhosen aufs Open-Air

Genau darauf freuen sich auch Nico Geiger aus München und sein Freund Quirin Spriti, der seit zwei Jahren in Oberteuringen lebt. Beide sind standesgemäß mit Lederhosen auf dem Konzert. „Wenn man bei uns weggeht, dann in Lederhosen“, betont Nico Geiger. „Wir hören Seiler und Speer schon länger, haben die Band aber tatsächlich auch noch nie live gesehen“, erklärt Quirin Spriti. „Wir freuen uns vor allem auf das Lied ‚Ham kummst‘.“

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Die beiden Bayern müssen auf ihren Lieblingssong noch bis kurz vor 22 Uhr warten, denn der berühmte „Tatü Tata“-Song, mit dem Seiler und Speer vor zehn Jahren einen Senkrechtstart hinlegten, ist der erste Song der Zugabe. Bis dahin sorgen Seiler und Speer für viel Stimmung und Gänsehaut-Momente. Einen davon, als Päm noch einmal auf die Bühne kommt und das Lied „Ala bin“ mit performt.

Christopher Seiler (links) und Bernhard Speer (rechts) reißen ihr Publikum in Markdorf mit.
Christopher Seiler (links) und Bernhard Speer (rechts) reißen ihr Publikum in Markdorf mit. | Bild: Reiner Jäckle

Als Abschluss des Programms darf natürlich auch der Titelsong der Tour nicht fehlen: „Hödn“. Hier schafft Christopher Seiler eine kurze Stille, denn das Lied widmet er einem Fan, dem das Duo noch den letzten Lebenswunsch erfüllte und ihn auf ein Konzert einlud. Kurz darauf sei sie gestorben. Das zeige, wie unwichtig das Meiste und wie wichtig das Leben sei. Und genau das sei durch den Vormarsch der KI schon wieder in Gefahr. „Schaut Euch um: So etwas kann Euch keine KI geben, das ist Leben!“, ruft Seiler dem jubelnden Publikum zu.

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Drei Zugaben

Nach drei Zugaben und mehr als zwei Stunden endet das Konzert, doch das Publikum genießt die Sommernacht weiter auf dem Marktplatz, bis die Security den Platz räumt, weil die Bühne abgebaut werden muss. Eine Gruppe Uhldinger Frauen, die Seiler und Speer auch zum ersten Mal live gesehen haben, verlässt den Marktplatz dann mit bester Laune in einer Polonaise. „Es war gigantisch, auch wenn wir manchmal echt einen Dolmetscher gebraucht hätten“, sagt Simone Bühler, die ganz vorn läuft. „Es war aber eine coole Truppe und vor allem eine absolut gigantische Band.“

Die Macher des Markdorf Open Air auf der Bühne: Dieter Bös (links) und Jens Neumann.
Die Macher des Markdorf Open Air auf der Bühne: Dieter Bös (links) und Jens Neumann. | Bild: Reiner Jäckle

Zum Abschluss machen Seiler und Speer noch ein Erinnerungsfoto mit einem jubelnden Publikum im Hintergrund. Und dann geht es zurück nach Österreich, denn dort wird am 19. Juli das zehnjährige Bandjubiläum mit einem Konzert im Ernst-Happel-Stadion in Wien gefeiert, dem größten Stadion Österreichs. Dort spielt das Duo dann wohl vor etwa 60.000 Besuchern und mit vielen Überraschungsgästen.