Es ist rund drei Monate her, dass die Stadtverwaltung Markdorf ein Parkverbot für Motorräder und Motorroller im Parkhaus Poststraße auf den unteren Decks zwei bis vier verfügt hat.

Die Stellflächen seien zu wertvoll, als dass sie dauernd durch motorisierte Zweiräder belegt werden, lautete das Argument. Das Parkdeck eins, das zur Blauen Zone mit maximal drei Stunden Parkdauer zählt, darf genutzt werden. Und wie ist die Situation inzwischen? Wir haben bei Jürgen Hess nachgefragt, er ist Leiter des städtischen Ordnungsamts.
Schonfrist dauerte bis Mitte September
Nach Einführung des Parkverbots sind laut Hess nicht sofort Verwarnungsgelder verhängt worden. „Die Karenzphase dauerte bis Mitte September.“ Kontrollen im Parkhaus Poststraße seien wegen Personalproblemen nicht täglich, sondern nur sporadisch gemacht worden. „Deshalb wurden nur zwei Verstöße geahndet, jeweils mit einem Verwarnungsgeld von 55 Euro“, berichtet der Ordnungsamtsleiter.

Außerdem sei ein Verfahren wegen eines abgemeldeten Motorrollers eingeleitet worden. „Der Fahrzeughalter wurde aufgefordert, den Motorroller aus dem Parkhaus zu entfernen. Kommt er dieser Aufforderung nicht nach, wird er auf Kosten des Betroffenen im Wege der Ersatzvornahme von uns entfernt.“
Was passiert bei mehrfachen Verstößen?
Und welche Maßnahmen werden seitens des städtischen Ordnungsamtes bei mehrfachen Verstößen ergriffen? „Wir verhängen kein höheres Verwarnungsgeld. Das Verwarnungsgeld von 55 Euro hat ausreichend abschreckende Wirkung“, gibt Jürgen Hess weitere Auskunft.

Seitens der Stadtverwaltung wird überlegt, in Markdorf Parkgebühren einzuführen. Darüber berate der Gemeinderat vielleicht sogar schon im laufenden Jahr, wohl aber eher im kommenden, schätzte Hess im August. Inzwischen ist man von diesem Zeitfenster abgerückt, sagt der Ordnungsamtsleiter: „Das Thema Parkgebühren kommt in diesem Jahr nicht auf die Tagesordnung des Gemeinderates. Da das Thema sehr komplex ist, frühestens 2024.“
Das wiederum dürfte Autofahrer und auch den Markdorfer Einzelhandel freuen. Seit Jahrzehnten wirbt die Aktionsgemeinschaft – ein Zusammenschluss von mehr als 100 Mitgliedern aus den Bereichen Handel, Dienstleistung, Handwerk und Gastronomie – mit dem kostenlosen Parken in der Stadt.