Markdorf Das Schuljahr neigt sich seinem Ende zu. Und für viele Schüler der Musikschule Raumschaft Markdorf hieß das in den vergangenen Wochen, dass sie sich auf einen der Höhepunkte im Jahr vorbereiten mussten. Denn bevor es dann demnächst in die großen Ferien geht, hat die Musikschule zu ihrem alljährlichen Sommerkonzert eingeladen. Damit Anfänger wie Fortgeschrittene ihren Familien, aber auch allen Interessierten vorführen können, welchen Fortgang ihr Können in den vergangenen Monaten genommen hat.

„Es geht so“, antwortet Felix auf die Frage, ob er aufgeregt sei. Der Zehnjährige spielt Trompete, in der von Diego Sanz-Lopez geleiteten „Bläserklasse“. Diese ist, wie Musikschulleiter Gerhard Eberl den Besuchern des Sommerkonzerts später erklären wird, ein von der Jakob-Gretser-Grundschule, der Markdorfer Stadtkapelle und der Musikschule gemeinsam getragenes Kooperationsprojekt. „So richtig schwierig“ sei auch nicht, was Musikschullehrer Sanz-Lopez fürs Konzertprogramm ausgesucht hat. Zum Auftakt gibt es „Auf der Mauer, auf der Lauer“. Das dann folgende Stück, „Sandow“ von Jan Utbull sei schon weniger einfach. Da sind sich Felix und sein Freud Lukas, gleichfalls Trompeter in der Bläserklasse, einig. Dafür sei schon etwas mehr Probenfleiß nötig gewesen, erklären die beiden, während sie schon auf dem Flur vor dem großen Saal in der Stadthalle stehen, wo das Publikum schon gespannt auf ihren Auftritt wartet.

Man könne es am Programm ablesen, wendete sich Musikschulleiter Eberl an die zahlreichen Zuhörer im Saal. „Unser Konzert ist sehr vielseitig.“ Das tatsächlich reicht das Spektrum von Kinderliedern wie „Old MacDonald Had a Farm“ über eine Polka, über die „Erinnerungen an Zirkus Renz“ bis hin zu Vivaldi, Mozart und Gustav Holst. Auf dem Programmblatt findet sich außerdem auch Klezmer-Musik, neben Pop-Songs und neben Rock – und zwar sehr heftigem Rock, wie Schlagzeuger Yannik Herrman vor der Pause an seinem Drumset eindrucksvoll bewies.

Bot die vom Musikschulleiter angesprochene Programmvielfalt zwar die Gewähr, dass für jeden Geschmack etwas geboten war, so sei eines noch viel, viel wichtiger, betonte Eberl. „Die Schüler sollen sich wohlfühlen, hier bei ihrem Auftritt auf der Stadthallen-Bühne.“ Und die Musikschullehrer wie auch die Zuhörer leisteten dazu ihren Beitrag. Die Lehrkräfte, indem sie kurz vor den Auftritten letzten Zuspruch, ermunternde Worte gaben. Das Publikum, indem es nicht nur wohlwollend applaudierte, sondern sich immer wieder zu wahren Begeisterungsstürmen hingerissen sah. Etwa, wenn Marius Pittermann am Xylofon eine bravouröse Zirkus-Renz-Musik spielte. Etwa, wenn Angelina Jötten einen engelsgleichen Hymnus von César Franck sang oder wenn das Hornseptett eine fabelhafte Heinzelmännchen-Parade blies.

Zeichnete sich beim Auftritt der Bläserklasse bereits ab, welche großen Fortschritte die Grundschüler nach nur einem Jahr Unterricht schon gemacht haben. So zeigte das ebenfalls von Diego Sanz-Lopez geleitete Bläserorchester, dass Zusammenspiel und Wohlklang sich mit den Jahren noch weiter ausbauen lassen. Das bewiesen die Saxofonduos genauso wie das Hornseptett oder nach der Pause das Junge Kammerorchester. Gleiches gilt für Blechbläserensemble oder das Streichquartett und ohnehin für die Solisten, die auf durchaus hohem Niveau spielten.

Was Sebastian Eiser, der Vater des zwölfjährigen Nachwuchs-Trompeters Emil, der sowohl im Bläserorchester und im Blechbläserensemble spielt, berichtete, trifft vermutlich auf die meisten Musikschüler und Musikschülerinnen zu, die beim Sommerkonzert zu hören waren. „Ihm macht das Musizieren großen Spaß – vor allem in der Gruppe mit anderen.“