Die derzeitige Lage und die Entwicklung der Corona-Pandemie lassen es nicht zu, dass das von 4. bis 6. Juni geplante Markdorfer Stadtfest stattfinden kann. „Wir sehen für Juni noch keine Situation, die es uns erlauben könnte, unser Stadtfest in gewohnter Weise durchzuführen“, teilt Organisatorin Claudia Arnegger mit. Bereits im vergangenen Jahr musste das beliebte Fest abgesagt werden.

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Organisatorin Claudia Arnegger: Absage erfolgt „schweren Herzens“

Damals hatte Claudia Arnegger noch gehofft, dass das geplante Programm dann 2021 stattfinden kann. Doch daraus wird leider nichts. „Wir waren im ständigen Austausch mit den Vereinen, Bands und Künstlern und waren uns einig“, sagt Claudia Arnegger. „Schweren Herzens“ habe man sich zur Absage entschieden.

Organisatorin Claudia Arnegger bedauert die erneute Absage des Stadtfestes.
Organisatorin Claudia Arnegger bedauert die erneute Absage des Stadtfestes. | Bild: Nosswitz, Stefanie

„Wir bedauern diesen Entschluss sehr und sind für das entgegengebrachte Verständnis der teilnehmenden Vereine sehr dankbar“, so Arnegger, die hofft, dass auch die Bürger Verständnis für die Entscheidung haben. „Wir sehen keine Möglichkeit, ein Fest dieser Größenordnung coronakonform zu veranstalten“, betont die Organisatorin. Bürgermeister Georg Riedmann sagt auf SÜDKURIER-Nachfrage: „Es ist sehr traurig, dass das Fest nicht stattfinden kann.“ Er habe aber berechtigte Hoffnungen, dass es ein Stadtfest 2022 geben wird.

Das sagen zwei Vereinsvorsitzende zur Absage

Für die Vereine bricht erneut eine wichtige Einnahmequelle weg. „Das ist finanziell für uns ein Desaster“, sagt Dietmar Künzig, Vorsitzender des SC Markdorf. Seit einem Jahr habe der Verein keine Einnahmen mehr, müsse aber die laufenden Kosten bezahlen. Das Stadtfest sei auch wichtig für die Gemeinschaft und Geselligkeit gewesen – etwas, das derzeit auch im Vereinsleben nicht vorkommt.

„Es ist vollkommen klar, dass das Fest abgesagt werden muss. So sind leider gerade die Zeichen der Zeit.“
Dietmar Künzig, Vorsitzender SC Markdorf

Künzig hofft, dass das Engagement der Mitglieder nicht auf der Strecke bleibt und der Verein Schritt für Schritt wieder aus dem Lockdown kommt. „Aber wir haben eine lange Durststrecke vor uns. Das wird zwei, drei Jahre dauern“, schätzt Künzig, bis sich wieder eine „Normalbetrieb“ eingestellt hat.

Die Absage des Stadtfestes ist laut Dietmar Künzig, Vorsitzender des SC Markdorfs, finanziell ein „richtiges Desaster“.
Die Absage des Stadtfestes ist laut Dietmar Künzig, Vorsitzender des SC Markdorfs, finanziell ein „richtiges Desaster“. | Bild: Christiane Keutner
Brigitte Waldenmaier, Vorsitzende der Markdorfer Stadtkapelle, hat mit der Absage gerechnet.
Brigitte Waldenmaier, Vorsitzende der Markdorfer Stadtkapelle, hat mit der Absage gerechnet. | Bild: Jörg Büsche

Von einem „Normalbetrieb“ im Verein ist Brigitte Waldenmaier, Vorsitzender der Stadtkapelle, derzeit noch weiter entfernt als die Sportler. „Wir dürfen nicht spielen, wir dürfen keine Veranstaltungen machen“, berichtet Waldenmaier, die mit einer Absage des Stadtfestes gerechnet hat. „Es gibt keine Alternative. Lieber sagt man es ab, als ein Risiko einzugehen.“

Stadtfest für Vereine mit Aufwand und Arbeitseinsatz verbunden

Der Verein lebt derzeit von einem finanziellen Polster, das man sich in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. „Aber die Situation ist und bleibt schwierig“, sagt Brigitte Waldenmaier. Das Stadtfest sei ein fixer Termin im Kalender gewesen, verbunden mit viel Aufwand und Arbeitseinsatz, aber auch mit Freude, sich auf der Bühne oder am Stand präsentieren zu können. „Was wir da jedes Jahr stemmen, das schweißt schon zusammen“, sagt sie über den Zusammenhalt. Sie wünscht sich, dass das Stadtfest durch die zwei Absagen wieder mehr an Wertschätzung gewinnt und 2022 viele Besucher die Veranstaltung genießen können.