Der 44-jährige Scharbach, der gebürtig aus Überlingen kommt und dort mit seiner Familie lebt, war zuletzt bei der Stadt Tuttlingen als stellvertretender Fachbereichsleiter für Familien, Integration und Soziales zuständig. „In meinem Berufsleben gab es immer zwei Schwerpunkte – zum einen die wirtschaftliche und finanzielle Seite, zum anderen das Soziale“, sagt Scharbach, der an der Fachhochschule in Kehl Verwaltungswissenschaften studiert hat.

Erste Gespräche mit Team und Bewohnern

Seine ersten Arbeitstage hat er genutzt, um sich beim Team und den Bewohnern vorzustellen, ins Gespräch zu kommen und sich im Austausch mit Heinrich Lang in die Themen einzuarbeiten. „Wir stehen noch in regem Kontakt, um bei den Projekten, die er angestoßen hat, einen guten Übergang hinzubekommen“, sagt Scharbach.

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An der Aufgabe des Spitalfonds-Geschäftsführers habe ihn gereizt, seine Schwerpunkte miteinander verbinden zu können. „Die Kombination macht mir Spaß“, freut sich Ralf Scharbach auf die neue berufliche Herausforderung. Themen, die auf seiner Agenda stehen, seien unter anderem die Fertigstellung der fehlenden Jahresabschlüsse, die Wirtschaftsplanung für 2021, konzeptionelle Weiterentwicklung des Pflegeheims St. Franziskus und Personalgewinnung.

Auch möchte sich Scharbach die Arbeitsabläufe in der Spitalküche anschauen. Derzeit werden die beiden Grundschulen und die Kindergärten Hepbach, St. Josef in Leimbach, St. Elisabeth und St. Martin in Ittendorf beliefert. Neu hinzugekommen ist der Pestalozzi-Kindergarten. „Darüber hinaus werden auch externe beliefert“, teilt Scharbach mit. „Wir müssen schauen, wie wir die Lieferprozesse weiter optimiert bekommen.“

Umsetzung der Landesheimbauverordnung bis Juli 2024

Bis Juli 2024 muss die Landesheimbauvorordnung im Pflegeheim komplett umgesetzt sein, dann müssen alle Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt sein. Statt wie bislang 40 Plätze stehen dann nur noch 34 Plätze zur Verfügung. Derzeit wird das Konzept der „Hausgemeinschaften“ eingeführt. Es sollen zwei Wohngruppen mit je bis zu 17 Plätzen entstehen.

Die Leitidee hinter dem Modell soll den Bewohnern ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, möglichst alltagsnah, zugleich aber auch Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Die Wohnungsgruppen sollen ein Familiengefühl geben, für jede Gruppe gibt es feste Bezugspersonen, die die alltäglichen Aufgaben mit den Bewohnern organisieren.

Susanne Hanser beim Schöpfen des Mittagessens, das die Bewohner gemeinsam einnehmen.
Susanne Hanser beim Schöpfen des Mittagessens, das die Bewohner gemeinsam einnehmen. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Corona-Krise als gemeinsame Herausforderung meistern

Die Stimmung im Haus bezeichnet Ralf Scharbach als „gut“. Die vergangenen Monate seien aufgrund der Corona-Krise und der daraus resultierenden Besuchs- und Ausgangsbeschränkungen für die Bewohner nicht einfach gewesen. „Gerade zum Ende hin, war es für viele schwer, aber wir haben das alle gut gemeistert“, sagt Nathalie Herr, stellvertretende Pflegedienstleiterin.

Die Bewohnerinnen des Pflegeheims St. Franziskus vor der Wand mit einem Teil der vielen Zuschriften, die sie während des Lockdowns im ...
Die Bewohnerinnen des Pflegeheims St. Franziskus vor der Wand mit einem Teil der vielen Zuschriften, die sie während des Lockdowns im Frühjahr bekommen haben. | Bild: Julia Leiber

Derzeit sind zwei Besucher pro Tag pro Bewohner erlaubt. Covid 19-Fälle gab es bislang keine. Damit dies so bleibt, werden die geltenden Hygiene- und Abstandsbestimmungen strikt eingehalten. Von der Landesregierung wurde ein Pandemie-Stufenkonzept entwickelt, in dem festgelegt ist, welche Schritte zu einem bestimmten Zeitpunkt ergriffen werden müssen. „Wir werden der örtlichen Situation entsprechend reagieren, aber die Maßnahmen müssen auch verhältnismäßig sein“, so Scharbach.

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Bedarf der Anzahl an Pflegeplätzen muss ermittelt werden

Neben dem Betreuungs-und Raumkonzept wird es in der Zukunft auch um die Standortfrage gehen müssen. „Mittelfristig gesehen werden 34 Plätze im Einzugsgebiet Markdorf zu wenig sein“, vermutet Scharbach. Zu dem Bedarf an Pflegeplätzen in Markdorf gibt es laut Ralf Scharbach derzeit allerdings keine konkreten Zahlen seitens des Landratsamtes in dessen Funktion als Heimaufsichtsbehörde. Bei ersten Überlegungen in 2019 sei von einer Verdoppelung der bisherigen 40 Pflegeplätze gesprochen worden. Dies muss aber alles noch überprüft werden, so der Spitalverwalter.