Nicole Burkhart

Gestern habe ich mal wieder mit zwei Freundinnen geskypet, die ich schon länger nicht mehr getroffen habe. Wir tauschten uns aus über den Jobwechsel der einen, den Umzug der anderen, die Kinder und diese Corona-Zeit. Schließlich ging es um die Frage, ob man etwas positiv empfindet in dieser Zeit. Unsere Gedanken waren ganz unterschiedlich: „Ich sehe gar nichts Positives! Wobei, klar gibt es Gutes, aber darauf hätte ich lieber verzichtet und mein normales Leben behalten“, meinte Geli. Andrea hingegen schätzt nach der ersten Umstellung inzwischen die Entschleunigung, auf das Zuhause und die Familie konzentriert zu sein.

Das könnte Sie auch interessieren

Ich freue mich über den Kontakt per Videochat mit Freunden, die ich auch sonst selten sehe. Zugleich schätze ich das regionale Einkaufen, unsere Fahrradtouren, und merke, wie wichtig mir Strukturen und Nähe sind. Aber eben auch, wie unterschiedlich man mit der Situation umgehen kann.

Rede ich mit den einen, komme ich mir vor wie ein Spießer, der sich viel zu sehr an vorgegebene Maßnahmen hält. Spreche ich mit den anderen, fühle ich mich verantwortungslos und egoistisch wegen einer Walking-Runde zu zweit. Dabei bin ich gefühlt immer noch dabei, für mich selbst alles zu sortieren. Jeder muss eben seinen eigenen Weg finden, mit dieser Krise umzugehen.

Stolz sind die beiden, wenn sie (fast) allein ans Werk gehen.
Stolz sind die beiden, wenn sie (fast) allein ans Werk gehen. | Bild: Nicole Burkhart

Heute habe ich auch die Kinder gefragt, ob sie denn etwas gut finden in dieser Zeit: „Dass wir Ruhe haben“, meinte Moritz. „Unsere Steineschlange, das Basteln“, antwortete Emma. Dass Papa so viel Zeit habe zum Lego bauen, die Gute-Nacht-Geschichten von Oma über Whatsapp. Und das Backen. Vom Osterhasen gab es eines der „Kinderleichte Becherküche“-Bücher. Auch, wenn das eine oder andere Rezept in meinen Augen etwas weniger Zucker vertragen könnte – die beiden sind stolz wie Oskar, wenn sie ganz allein Kekse oder sonstige Naschereien gebacken haben.

Jetzt nur noch ab in den Ofen und danach schmecken lassen!
Jetzt nur noch ab in den Ofen und danach schmecken lassen! | Bild: Nicole Burkhart

Hier unser aktuelles angepasstes Lieblingsrezept: 150 g Butter, 1 Päckchen Vanillezucker, 100 g Zucker, 1 Ei, 200 g Mehl und 100 g gemahlene Mandeln oder Haselnüsse verkneten. Anschließend kleine Kugeln formen und in die Mitte ein Smartie drücken. Bei 180 Grad Ober/Unterhitze zirka 12 bis 15 Minuten backen.

Haben Sie auch Tipps, Ideen, Spiele, Bastelvorschläge? Dann mailen Sie uns – gerne mit Foto – an markdorf.redaktion@suedkurier.de