Der Waldkindergarten braucht einen neuen Bauwagen. Grund für den dringenden Bedarf ist der Brand, der in der Nacht vom 21. auf den 22. Mai einen der beiden Bauwägen völlig zerstört hat. Verbrannt sind darüber hinaus sämtliche Einrichtungsgegenstände, aber auch Außenanlagen wie zum Beispiel die Nottreppe. In Betrieb genommen wurde die Unterkunft für die das ganze Jahr über überwiegend in der Natur betreute Waldkindergartengruppe im Frühjahr 2019. Weil immer mehr Eltern ihre Kinder zu dem natur- und erlebnispädagogischen Angebot der Stadt anmeldeten, beschloss der Gemeinderat 2021, oberhalb von Möggenweiler einen zweiten Wagen aufzustellen.

Bei seiner Inbetriebnahme vor wenigen Wochen schien es so, als sei die Nachfrage nun mit dem Angebot für 22 Kinder hinreichend gedeckt. Nach dem Brand vor zwei Wochen steht die Stadt jedoch plötzlich vor einer ganz neuen Situation.
Neuer Bauwagen wird deutlich teurer
„Wir benötigen schnellstmöglich Ersatz für den verbrannten Bauwagen“, erklärte Bürgermeister Georg Riedmann im Gemeinderat. Deswegen war das Thema auch kurzfristig noch auf die Tagesordnung gesetzt worden. Von der Verwaltung kam der Vorschlag, dass der Gemeinderat sie beauftragt, bei dem gleichen Wagenbau-Unternehmen aus dem Kreis Heidenheim einen neuen Bauwagen zu ordern, die die beiden Bauwägen geliefert hatte. Doch die Kosten werden diesmal andere sein: Riedmann sprach von einer deutlichen Preissteigerung.

Hatte der erste Wagen noch rund 55.000 Euro gekostet, so waren es beim zweiten schon 69.000 Euro gewesen. Und nun sei mit einem Betrag von rund 80.000 Euro zu rechnen. Hinzu kommen die Kosten für die Außenanlagen – Schotter, Pfähle, Nottreppe. Die waren 2019 noch mit rund 12.000 Euro zu Buche geschlagen. Die Mittel für den neuen Wagen werden nun außerplanmäßig in den Haushalt aufgenommen. Denn der Gemeinderat votierte einstimmig für den Ersatz des verbrannten Bauwagens. Da eine Zelt- und Wagenversicherung besteht, wird dessen damaliger Wert von einer Versicherungsgesellschaft ersetzt.
Stadt hofft auf Entgegenkommen der Firma
Ein Jahr dauere es, bis Ersatz geliefert werden könne, hatte die Firma zurückgemeldet. Unter Umständen, so hatte Riedmann erläutert, lasse sich die Lieferfrist noch etwas verkürzen, wenn die Stadt auf die unverschuldete Notlage verweise. Dabei sei man aber auch auf das Entgegenkommen der Firma angewiesen. Festlegen möge sich das Wagenbauunternehmen, da es seinerseits wiederum mit Lieferengpässen zu kämpfen hat.

Vom Weiterverwenden des noch vorhandenen Fahrgestells, so geht aus den Beratungsunterlagen hervor, rät das Gutachten der von der Stadt herangezogenen Fachfirma ab. Die starke Hitze beim Brand des Bauwagenaufbaus habe Teilverformungen in dem stählernen Chassis verursacht.
Hilfsangebot aus einer Nachbargemeinde
Aus einer Gemeinde in der Region wiederum kommt das Angebot, Markdorf einen eigenen überzähligen Wagen leihweise zu überlassen. Der werde dort derzeit nicht benötigt. Riedmann schlug vor, auf dieses Angebot als Zwischenlösung einzugehen. Näheres, etwa die Höhe der Mietkosten, gelte es dann noch abzuklären.
Schutzhütte könnte ebenfalls genutzt werden
Ausdrücklich sprach Riedmann dem Team des Waldkindergartens seinen Dank aus. Die große Herausforderung, die durch den Brand entstandene neue Situation zu meistern, sei „hervorragend gelungen“. Dies sowohl in organisatorischer wie auch in pädagogischer Hinsicht.

Hilfreich ist da, dass das Außengelände des Waldkindergartens „wie durch ein Wunder“ unversehrt geblieben sei, heißt es in der Tischvorlage. Genutzt werden kann nun auch die vor zwei Jahren errichtete Schutzhütte beim Hundesportplatz. Sie dient als Rückzugsraum, sollte starker Wind oder ein Unwetter den Kindergartenkindern einen Aufenthalt unter Bäumen zur Gefahr machen.