Für Radfahrer ist in Markdorf ein oft geäußerter Wunsch Wirklichkeit geworden. Bei der Ochsenlücke an der Hauptstraße in der Innenstadt ist über die Handwerkerferien hinweg ein neuer, überdachter Fahrradunterstand mit neun Abstellplätzen sowie Ladestation inklusive dreier Schließfächer entstanden und dieser Tage vollends fertiggestellt worden.
Eine gleiche Ladestation mit identischer Funktionsweise ist beim Bahnhofsgebäude im dortigen, ebenfalls überdachten Fahrradunterstand installiert worden.

Rund 31 000 Euro hat die Stadtverwaltung Markdorf in diese beiden Erweiterungen der Infrastruktur für Radfahrer investiert, wie Salome Kimmig vom Stadtbauamt am Dienstagvormittag bei der offiziellen Inbetriebnahme der Anlage an der Ochsenlücke erklärte.
Das Laden der Akkus ist kostenfrei
Die drei Schließfächer verfügen über je zwei Steckdosenanschlüsse, wie sie allgemein bekannt sind. Salome Kimmig brachte ein Elektrofahrrad mit und erläuterte die Funktionsweise der Ladestation mit elektronisch gesicherten Schließfächern. „Wichtig ist, dass die Nutzer ihre Ladeeinheit oder ihr Ladekabel selbst mitbringen.“ Denn angesichts der Typenvielfalt halte die Stadtverwaltung keine Geräte oder Ladekabel vor. Den Akku vom Rad nehmen, an das mitgebrachte Ladegerät anschließen und den Stecker des Ladekabels an der Steckdose im Schließfach anschließen. Das Laden der Akkus ist kostenfrei. Falls der Akku im Fahrrad integriert, also nicht abnehmbar ist, kann das Ladekabel jeweils an den Aussparungen der Schließfachtüren durchgeführt werden.
Zahlencode für Elektroschloss frei wählbar
Das Elektroschloss funktioniert vergleichsweise einfach. „Es kann ein beliebiger vierstelliger PIN-Code gewählt werden“, erläuterte Kimmig. Dieser Code muss zur Bestätigung ein zweites Mal eingetippt werden. Dann den Griff unter dem Zahlenfeld drehen: Damit ist das Schließfach verriegelt. Bei der Rückkehr einfach wieder den vierstelligen Zahlencode eintippen, den Griff drehen und das Schließfach öffnen. „Wichtig ist, dass sich Nutzer den gewählten Code merken“, sagte Kimmig.
Es seien beliebig viele Versuche möglich. Falls einem der Code schlichtweg nicht mehr einfalle, sei die Stadtverwaltung unter der Telefonnummer 0 75 44/50 00 zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses erreichbar. „Es braucht dann schon ein paar Minuten Geduld“, erklärte Kimmig, „bis jemand von der Stadtverwaltung kommt und das Schließfach öffnet.“

Bürgermeister Georg Riedmann legte beim Fahrradständer mit Ladestation bei der Ochsenlücke dar: „Das ist Bestandteil unserer Optimierung für den Fahrradverkehr, die wir seit Jahren in Markdorf Schritt für Schritt vornehmen. In den nächsten Jahren werden noch weitere Maßnahmen folgen, für den Ausbau des Radverkehrs.“
Als jüngste Beispiele nannte Riedmann die zehn abschließbaren und anmietbaren Fahrradboxen für Berufspendler westlich des Bahnhofsgebäudes auf dem dortigen Schotterparkplatz sowie das Markieren von Fahrradschutzstreifen in der Bernhardstraße und in Leimbach im Bereich des Bäckerei-Café-Bistros parallel zur B 33. Der teils schon markierte Fahrradschutzstreifen in der Kreuzgasse werde im Frühjahr komplettiert, blickte der Bürgermeister voraus. Der dritte Sanierungsabschnitt der Kreuzgasse wurde nach Fertigstellung Mitte September offiziell für den Verkehr freigegeben.
ADFC betreut anmietbare Fahrradboxen
Im Juni wurden zehn abschließbare Fahrradboxen auf dem Schotterparkplatz westlich des Bahnhofsgebäudes offiziell in Betrieb genommen. „Regelmäßige Berufspendler haben so eine sichere Abstellmöglichkeit für ihre Fahrräder„, erklärte Riedmann damals. Diese Boxen werden im Auftrag der Stadt Markdorf vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) betreut und vermietet. ADFC-Mitglied Willy Schuster ist hierfür Ansprechpartner.
Die Jahresmiete für eine Box beträgt 60 Euro, ADFC-Mitglieder zahlen 50 Euro. Als Kaution sind 150 Euro zu hinterlegen, da bei Schlüsselverlust das komplette Sicherheitsschloss ausgetauscht werden muss. Kontakt unter Telefon 01 60/1 40 66 78 (Willy Schuster), per E-Mail: RadBoxMarkdorf@adfc-bw.de