Sie sind vorrangig in den Bereichen Ladenbau und Inneneinrichtung für die Branchen Gastronomie und Hotellerie tätig, die extrem von der Corona-Krise betroffen sind: Die Firma Knoblauch in Markdorf.
„Dass das Auswirkungen auf uns als Partner dieser Betriebe hat, ist klar. Da waren wir froh, dass aus anderen Geschäftsfeldern, wie zum Beispiel Privatbau oder Bürowelten, auch in den schwierigen Zeiten neue Aufträge rein kamen“, sagt Julia Kohler, Leiterin der Marketing- und Kommunikationsabteilung. Die Verluste aus den anderen Segmenten können jedoch nicht komplett aufgefangen werden.
Nicht nur negative Erlebnisse
Doch sie hätten während des Lockdowns auch positive Erlebnisse gehabt. Beispielsweise ein Auftrag von einem Kunden aus dem Einzelhandel, der zwei Filialen umgebaut habe, da diese sowieso geschlossen bleiben mussten und er so die Zeit des Leerstands nutzen konnte.
Nach und nach kämen die Kollegen tageweise aus dem Homeoffice zurück. Es sei schön zu sehen, wie langsam wieder mehr Normalität einkehre, sagt Kohler. „In der Krise wurde unser Zusammengehörigkeitsgefühl definitiv gestärkt“, sagt sie überzeugt.

Zusammenhalt ist gewachsen
Sebastian Fillenberg, Pressesprecher bei Continental, berichtet von ähnlichen Erfahrungen. „Wir erleben bei unseren Kolleginnen und Kollegen trotz allem eine positive Haltung. Wir sehen, wie sie zusammenstehen, um mit Tatendrang gemeinsam aus der Krise zu kommen“, sagt er. Das stimme ihn positiv für die Zukunft.
Denn auch Continental als Automobilzulieferer am Standort Markdorf ist durch die Corona-Pandemie stark von Umsatzeinbußen betroffen. Daher musste Kurzarbeit angemeldet werden. Da Continental in Markdorf rein in der Entwicklung tätig sei, spüre man die Auswirkungen bei bestimmten Projekten, wo die Entwicklungstätigkeit der Situation entsprechend angepasst werden müsse.
Ein Profiteur der Krise
Erhebliche Anpassungen im Produktionsablauf hat auch das Unternehmen Sonett, Hersteller von ökologischen Desinfektionsmitteln, Handseifen und Hygieneprodukten, in Deggenhausen vornehmen müssen. Jedoch wurde der Betrieb nicht herunter-, sondern hochgefahren. Ihre Produkte seien gefragter denn je. „Wir arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb und kommen mit den Bestellungen kaum hinterher“, sagt Gerhard Heid, Geschäftsführer.

Seit März seien er und seine Mitarbeiter extrem gefordert. Der Umsatz lag im Mai 2020 um 79 Prozent über dem des Vorjahres.

Es herrsche eine positive Arbeitsatmosphäre. Sein Motto laute: Abstand halten – Immunsystem stärken – gesunde Urteile bilden.
Von Kurzarbeit ist auch in der Bodensee-Kelterei Widemann keine Spur. Auf dem Ausleseband in Ahausen wird ein Apfel nach dem anderen sortiert. „Wir arbeiten voll weiter, auch im Schichtbetrieb. Unser Vorteil ist, dass bekanntlich immer getrunken und gegessen wird“, sagt Klaus Widemann, Geschäftsführer.
Investitionen in die Zukunft
Deswegen bildet der Betrieb auch weiterhin im Bereich Fruchtsafttechnik aus und ist auch auf der Suche nach Bewerbern. Es wird sogar in eine neue Keltereianlage für die kommende Ernte investiert. Dabei handle es sich um die größte Investition in eine neue Obstannahme, Obstsilos und Keltereimaschinen in den vergangenen Jahren.
Im Ahauser Getränkemarkt wird zusätzlich zum Abhol- und Leergutservice ein Lieferservice für den Umkreis innerhalb von fünf Kilometern angeboten, also für Bermatingen, Markdorf, Salem, Deggenhausertal und Meersburg.
Aus der Corona-Krise schöpft Widemann die Hoffnung, „dass Nachhaltigkeit, Regionalität und Ursprung bei der Wahl von Produkten im Einkauf stärker gewichtet wird“, sagt der Geschäftsführer.