Angela Pittermann legt Wert darauf, dass der Rhythmus der Kinder eingehalten wird. Für Marius (11 Jahre), Julian (9 Jahre) und Matilda (7 Jahre) beginnt der Tag um 7 Uhr, ab 8 Uhr werden die Schulaufgaben gemacht. Während Mama Angela Pittermann vormittags arbeitet, kümmert sich Papa Johannes Pittermann um die Betreuung, mittags geht er zum Schichtdienst und sie ist zuhause.
„Das ist natürlich ein Vorteil, dass wir uns abwechseln können.“ Die beiden Grundschulkinder haben ihre Aufgaben noch in der Schule bekommen, bei Julian wurden nachträglich neue Lernaufträge auf die Homepage gestellt. Marius, Sechstklässler am BZM-Gymnasium, arbeitet mit „Moodle“.

„Die Kinder machen das toll und wissen genau, was sie zu tun haben“, sagt Pittermann. Die Familie hat einen Festnetzrechner und einen Laptop, die sie sich alle teilen. Die Lehrer seien überwiegend sehr präsent und der Kontakt per E-Mail oder Briefe vorhanden.
Siebenjährige Matilda freut sich über Brief von der Lehrerin
„Ein großes Dankeschön auch an die Lehrer, die trotz Corona fleißig sind“, so Angela Pittermann. So hat Matilda einen handgeschriebenen Brief von ihrer Deutschlehrerin bekommen mit der Anleitung wie man einen Brief schreibt und einer Bitte um Rückantwort. „Eine sehr nette, kreative Idee, die die Kinder freut und zum Schreiben anregt“, sagt die Mutter.

Die E-Mail von Matildas Klassenlehrerin beinhaltete Sport- und Bewegungstipps und Marius‘ Reli-Lehrerin hat Online-Spiele zum Thema Weltreligionen geschickt. Am Anfang sei es eine große Herausforderung und Umgewöhnung gewesen, mittlerweile versucht die Familie das Beste aus der Situation zu machen.
Wunsch nach mehr Unterricht per Videostream
Angela Pittermann würde sich – sollte das Homeschooling nach den Osterferien weitergehen – einen gemeinsamen Unterricht per Videostream wünschen. „Ich denke, es ist wichtig, dass sich die Kinder mal sehen.“ Auch nach dem Unterricht wird es nicht langweilig. Dann stehen Sportprogramme, Instrumente üben, Bastelaktionen und Spaziergänge auf dem Programm.
Ein anderer Alltag ist bei Familie Bergmann eingekehrt
Nach drei Wochen Homeschooling ist bei Familie Bergmann ein anderer Alltag eingekehrt. „Ich finde es wichtig, dass die Kinder weiterhin eine Struktur haben“, sagt Mutter Melanie Bergmann. Aufgestanden wird um 8.30 Uhr, um 9.15 beginnt der Unterricht am Wohnzimmertisch. Die zwölfjährige Laura besucht die 6. Klasse am BZM-Gymnasium, der 14-jährige Julian die 8.Kasse des Karl-Maybach-Gymnasiums (KMG) in Friedrichshafen. Mittlerweile funktioniere das digitale Lernen auch ganz gut, so Melanie Bergmann.
„Es gibt Lehrer, die machen das wahnsinnig gut.“ Bei anderen würde sie sich einen noch persönlicheren und intensiveren Austausch wünschen. „Die Kinder brauchen den Bezug zur Schule“, so Bergmann. Christoph Felder, KMG-Rektor, hat bereits zwei Briefe an seine Schüler geschickt – „sehr nett und aufmunternd geschrieben“, lobt Melanie Bergmann. Sie ist derzeit zu Hause, unterstützt und motiviert die Kinder bei den Aufgaben und kontrolliert die Lösungen. Papa Thomas Bergmann ist bei der Arbeit.
Nach dem Lernen steht die Freizeit im Mittelpunkt
Bis 12 Uhr wird gelernt, danach ist Freizeit angesagt. Es wird viel gespielt, gelesen und der Garten genutzt. „Da gibt es momentan auch Wichtigeres als Schule“, sagt Melanie Bergmann. Was vor allem auffällt, im Hause Bergmann wird seit dem Homeschooling viel mehr ausgedruckt – eine neuer Laserdrucker wird in Betracht gezogen.