Dass die „Ur-Meersburgerin“, wie sich Daniela Warnkönig selbst bezeichnet, auch im nahe gelegenen Stetten zuhause ist, ist bei einem Spaziergang durch den Ort schnell festzustellen: Zum einen kennt sie sich in der kleinsten selbstständigen Gemeinde im Bodenseekreis blendend aus. Zum anderen ist sie selbst als langjährige Rathausmitarbeiterin bestens bekannt und bleibt immer wieder stehen für eine nette Begrüßung. Der Ort und die Menschen dort sind der Jubilarin offensichtlich ans Herz gewachsen.

Bürgermeister Daniel Heß gratuliert Hauptamtsleiterin Daniela Warnkönig zum 20. Dienstjubiläum.
Bürgermeister Daniel Heß gratuliert Hauptamtsleiterin Daniela Warnkönig zum 20. Dienstjubiläum. | Bild: Martina Wolters

Warum es ihr hier so gut gefällt, dafür hat die Hauptamtsleiterin gleich mehrere Gründe parat. Von dem intakten Dorfleben schwärmt die 40-Jährige: „Das Engagement in den Stettheimer Vereinen ist einfach etwas ganz Besonderes“, ist sie überzeugt.

Beim Jubiläumsfest floss Wein aus dem neuen Brunnen

Nur zu gern erinnert sich die gelernte Verwaltungsfachangestellte beispielsweise an eine spektakuläre Spendenaktion zur 1250-Jahr-Feier der Gemeinde ein Jahr nach ihrem Amtsantritt in 2001. Der von ihr hoch geschätzte damalige Gemeinderat Rudi Mayr habe die Aktion initiiert. Mit dem Erlös sei der Dorfbrunnen beim Rathaus entstanden. „Zur Einweihung bei dem Jubiläumsfest floss Wein aus dem Brunnen“, erzählt Warnkönig. Toll sei auch das von Bauhofleiter Rolf Weißenrieder gebaute mittelalterliche Café im Rathaus-Untergeschoss gewesen.

In die Inneneinrichtung des neuen Kindergartens hat Daniela Warnkönig als Leiterin des Hauptamts und Mama eines vierjährigen Sohnes viel ...
In die Inneneinrichtung des neuen Kindergartens hat Daniela Warnkönig als Leiterin des Hauptamts und Mama eines vierjährigen Sohnes viel Herzblut gesteckt. | Bild: Martina Wolters

Den neu gebauten Kindergarten findet sie sehr „heimelig“

Vom Rathausplatz zieht es Warnkönig auf schnellstem Wege zum neu gebauten Kindergarten. „In Design und Inneneinrichtung steckt viel Herzblut“, sagt sie. Von Spielgeräten über Küche bis zum Sternenhimmel über dem maßgeschneiderten Schlafraum für die Kinder hat Daniela Warnkönig, die verwitwete Mama eines vierjährigen Sohnes, mitgeplant und organisiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, findet sie. Es sei alles „wertig vom Material und heimelig für die Kinder“.

Das neue Feuerwehrgebäude ist eines der Großprojekte, die Daniela Warnkönig als Verwaltungsfachkraft mitbetreut hat. Zur Feuerwehr hat ...
Das neue Feuerwehrgebäude ist eines der Großprojekte, die Daniela Warnkönig als Verwaltungsfachkraft mitbetreut hat. Zur Feuerwehr hat sie eine enge Verbindung. | Bild: Martina Wolters

Das neue Feuerwehrhaus brachte für die Wehrleute mehr Platz

Der nächste Halt auf dem Spaziergang durch das Dorf führt zu dem 2011 neu entstandenen Feuerwehrhaus. Knapp 1 Million Euro habe der Bau gekostet, weiß die Fachfrau noch. Zuvor seien die Feuerwehrleute sehr beengt auf dem Bauhofgelände untergebracht gewesen. Sie selbst schätzt die Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männer sehr. Ihr verstorbener Mann sei sowohl in Meersburgs als auch in Stettens Wehr aktiv gewesen, erzählt Warnkönig. „Dass die Gemeinde Stetten voll hinter den Ehrenamtlern steht und sogar Bürgermeister Daniel Heß aktiver Feuerwehrmann ist, schätze ich sehr“, erklärt Warnkönig ihre Verbindung zu der Feuerwehr.

Die Entwicklung neuer Wohngebiete, wie hier das vorgesehene Plangebiet Hofacker, findet Daniela Warnkönig spannend und arbeitsintensiv ...
Die Entwicklung neuer Wohngebiete, wie hier das vorgesehene Plangebiet Hofacker, findet Daniela Warnkönig spannend und arbeitsintensiv zugleich. | Bild: Martina Wolters

Die Entwicklung von Baugebieten macht viel Arbeit

Vom Feuerwehrgebäude geht es über den Neubau der Turnhalle weiter zum geplanten neuen Wohngebiet Hofacker. Die Entwicklung neuer Baugebiete sei interessant, berge aber auch viel Arbeit, erläutert die Fachwirtin.

Daniela Warnkönig gefällt besonders die Vielfalt ihrer Arbeit als Hauptamtsleiterin der kleinsten Seegemeinde im Bodenseekreis.
Daniela Warnkönig gefällt besonders die Vielfalt ihrer Arbeit als Hauptamtsleiterin der kleinsten Seegemeinde im Bodenseekreis. | Bild: Martina Wolters

Personal, Finanzen, Einwohnermeldeamt, Wahlen – alles ihre Aufgaben

Zu ihren Aufgaben als Hauptamtsleiterin gehört auch der Bereich Personal – der nehme viel Platz in Anspruch. Weiter fallen die Finanzen, der Bereich Einwohnermeldeamt oder Wahlen in ihr Ressort. “Es ist die Vielfalt, die die Arbeit im Hauptamt einer kleinen Gemeinde so interessant macht“, findet Daniela Warnkönig.

“Am liebsten wäre es mir, wenn Daniel Heß Bürgermeister bliebe, bis ich in Rente gehe.“
Daniela Warnkönig

Nach ihrer berufsbegleitenden Zusatzausbildung zur Fachwirtin habe sie gemerkt, dass Kommunalrecht genau nach ihrem Geschmack sei. Ganz wichtig sei ihr, „ihr Rathausteam“ zu loben. „Denn nur als Team läuft es rund“, weiß die erfahrene Fachkraft. Über ihre Zusammenarbeit mit ihrem Vorgesetzten sagt sie: “Am liebsten wäre es mir, wenn Daniel Heß Bürgermeister bliebe, bis ich in Rente gehe.“

„Wir sind ein tolles Team im Rathaus“, sagt Daniela Warnkönig. Von links: Jasmin Bachmann, Daniela Warnkönig, Bürgermeister ...
„Wir sind ein tolles Team im Rathaus“, sagt Daniela Warnkönig. Von links: Jasmin Bachmann, Daniela Warnkönig, Bürgermeister Daniel Heß und Birgit Landgraf. Das Bild entstand vor der Corona-Pandemie. | Bild: Gemeinde Stetten

Zwei weitere Bürgermeisterchefs hat Warnkönig in ihrer Amtszeit erlebt. Ganz zu Beginn sei es Gerhard Höfflin gewesen, der im Jahr 2005 ganz knapp abgewählt worden sei. Anschließend sei Sigmund Paul acht Jahre ihr Chef gewesen. 2012 sei dann ihr aktueller Chefs Daniel Heß gewählt worden. Ihn habe sie schon als Gemeinderat kennen und schätzen gelernt.

Von der Schreibmaschine zum PC: „Wir müssen halbe EDV-Experten sein“

Worüber sie ein bisschen schmunzeln muss, wenn sie auf ihre 20-jährige Verwaltungstätigkeit zurückblickt, sind die technischen Veränderungen. Anfänglich sei noch alles per Schreibmaschine getippt worden. „Mittlerweile läuft alles digital und wir müssen halbe EDV-Experten sein.“

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Anspruchshaltung mancher Bürger ärgert sie

Was die Verwaltungsfachkraft gelegentlich ein bisschen ärgert, ist die Anspruchshaltung mancher Bürger. Es werde immer mehr gefordert und ihr fehle es bei den Begegnungen immer öfter an Respekt ihres Gegenübers. „Ich wollte trotzdem nirgendwo anders arbeiten“, unterstreicht Daniela Warnkönig, bevor sie wieder zurückkehrt an ihren Schreibtisch im Rathausbau.