Die Freiwillige Feuerwehr Meersburg beteiligt sich mit Ausrüstung für zwei Löschzüge und Bekleidung für zwölf Mann an einer Hilfslieferung der baden-württembergischen Feuerwehren in die Ukraine.
„Am Sonntagabend kam eine E-Mail vom Städtetag Baden-Württemberg mit der Bitte, Ausrüstungsgegenstände für die Feuerwehren in der Ukraine zur Verfügung zu stellen“, erklärte Bürgermeister Robert Scherer, wie es zu der Hilfeleistung gekommen ist. Montag morgen habe er dann beim Kommandanten der Wehr, Hartmut Schucker, und dessen Stellvertreter Lars-Erik Meyer nachgefragt, ob sie Ausrüstungsgegenstände spenden könnten.
Bedarfsliste kam vom Städtetag
Montagabend wurde anhand einer Bedarfsliste des Städtetags geschaut, womit man aushelfen könne. Bis Dienstagabend war alles zusammengepackt und transportfertig gemacht worden – und am Mittwoch von einem Mitarbeiter des Bauhofs im städtischen Fahrzeug nach Fellbach bei Stuttgart transportiert worden, wo es bis 16 Uhr am zentralen Sammelpunkt abgegeben sein muss. „Die Entscheidungen mussten alle sehr schnell getroffen werden“, meint Scherer und lobt die tolle Arbeit der Wehrleute. Es sei eben schnell wie bei der Feuerwehr gegangen, scherzten die Beteiligten.
„Die Entscheidungen mussten alle sehr schnell getroffen werden.“Robert Scherer, Bürgermeister der Stadt Meersburg
Zusammenarbeit mit der Ukraine läuft seit vielen Jahren
Koordiniert wird die Aktion für ganz Baden-Württemberg von Barth Feuerwehrtechnik in Fellbach und Weber Rescue Systems in Güglingen. Die Firmen arbeiten seit vielen Jahren mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und dem Katastrophenschutz der Ukraine (DNDS) zusammen. Der DNDS welcher den Hilferuf gestartet hatte, übernimmt die Materialen an der Grenze und verteilt diese dann im Land.
Spende ist kein „übriges Material“
Über 150 Einzelteile konnte die Meersburger Feuerwehr für den Transport ins ukrainische Kriegsgebiet zusammenstellen. Dabei handele sich keinesfalls um Sperrmüll, wie Kommandant Schucker pointiert betonte: „Es ist nicht so, dass wir das Material übrig haben, aber wir wissen, dass die Kameraden dort die Sachen dringend brauchen.“
„Wenn in der Not nicht zusammengehalten wird, dann ist alles verloren.“Hartmut Schucker, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Meersburg
Die Feuerwehren in der Ukraine seien sowieso schon nicht auf dem modernsten technischen Standard und nun hätten sie durch die Bombenangriffe erhöhten Materialbedarf. „Wenn in der Not nicht zusammengehalten wird, dann ist alles verloren“, meint Schucker.
Ausrüstung ist aktuell TÜV-geprüft
Die Ausrüstungen, die gespendet werden, seien immer noch vom TÜV zugelassen und es seien alles Sachen, die die Meersburger Wehr noch benutzen würde „Es handelt sich dabei um unsere Notreserve, die wir aus Solidarität unseren Kameraden weitergeben“, sagt er.
Schuckerts Stellvertreter Meyer erklärt, es handele sich bei ihnen um ein rollierendes System. „Die Gegenstände lagern sonst im Keller und werden dann geholt, wenn auf unseren Fahrzeugen was repariert werden muss.“ Weiterhin seien die Materialien auch die Rücklage für Großeinsätze.
Bürgermeister: Wir müssen für Ersatzbeschaffung sorgen
Es seien aber ebenfalls gut funktionierende Teile dabei, wie zum Beispiel Atemschutzflaschen, die aufgrund der strengen deutschen Vorgaben demnächst sowieso ausgetauscht werden müssten. „Da gehen wir eben für die Ukraine in Vorleistung“, sagt Meyer. Bürgermeister Scherer zollte den Wehrleuten seinen „großen Respekt, denn es ist nicht selbstverständlich, dass teilweise auch Neuware, wie Stiefel abgeben werden“. Wichtig sei natürlich auch, dass die eigene Feuerwehr für Meersburg und den Kreis einsatzfähig bleibe. „Und Fakt ist es auch, dass wir wieder für die Ersatzbeschaffung sorgen müssen“, sagte er.