Die Meersburg Therme will sich neu ausrichten und künftig vor allem gesundheits- und wellnessbewusste Erwachsene ansprechen. Die neue Marschrichtung, die Klaus Batz von der Con.pro GmbH Kommunalberatung im Gemeinderat vorstellte, sieht eine Fokussierung und Weiterentwicklung des Bäderbetriebs zur „Meersburg Therme & Spa“ vor. Der Gemeinderat, dem das Konzept bereits früher schon nichtöffentlich vorgestellt worden war, folgte der Präsentation ohne Diskussion und Nachfragen.

17 Jahre nach Eröffnung Investitionsstau

Die Therme leidet 17 Jahre nach ihrer Eröffnung unter einem Investitionsstau und hat in den vergangen Jahren Defizit eingefahren, 2019 betrug es 550 000 Euro. Im gleichen Jahr gab die Therme-Geschäftsführung zwei Gutachten in Auftrag: Die con.pro GmbH befasste sich mit den Entwicklungsperspektiven für die Therme, die Fritz Planung GmbH erstellte eine baulich-technische Studie.

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Erstere stellte Batz nun vor. Derzeit biete die Therme „eine wilden Themen-Mix“, eine Vereinheitlichung sei nötig. Die größte Schwachstelle sei der jetzige Familienbereich, der besonders für ältere Kinder unattraktiv sei. Die Wasserflächen böten nur wenige Attraktionen, die Anlage sei insgesamt zu klein.

Es gebe nicht genügend Aufenthaltsflächen und die Hauptgastronomie sei falsch platziert – nämlich nicht in der Saunaabteilung, wo der meiste Umsatz generiert werde, sondern im Thermebereich. Die größte Stärke der Therme sei die Saunalandschaft. Sie bringe mit 39 Prozent auch den größten Profit ein, gefolgt von der Gastronomie mit 26 Prozent.

Empfehlung: Familienthema rausnehmen

Fazit: Die Meersburg Therme sei „alles andere als ein Familienbad“. Batz empfahl, „das Familienthema raus zu nehmen und sich stattdessen auf die neue Gesundheitswelt“ zu konzentrieren. So könnte man das bisherige Attraktionsbecken zum Wirkstoff- oder Kursbecken umbauen, das Planschbecken etwa mit einer Textilsauna oder einem Dampfbad überbauen und im Aufenthaltsbereich differenzierte Ruhezonen und ein Solearium (Sole-Inhalation) einrichten. Batz riet auch zu neuen Angeboten wie kostenlose Kurse in Wassergymnastik.

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Weitere Vorschläge: Das Innenbecken des Thermalbads könnte zur „Floating Lounge“, das Außenbecken mit einer Massagestrecke und einem Whirlpool ausgestattet, die Ruhegalerie neu möbliert werden. Im Saunabereich sei die Einrichtung einer Stegsauna denkbar sowie ein zusätzliches Ruhehaus empfehlenswert. Die Badgastronomie solle zur zentralen Gastronomie für alle Bereiche ausgebaut werden, in der Sauna nur noch eine Bar angesiedelt sein.

Der Konkurrenzdruck werde weiter zunehmen, die Therme müsse ihr Einzugsgebiet ausweiten. „Je klarer und eindeutiger Sie sich profilieren, desto besser können Sie sich von der Konkurrenz abheben“, so Batz' abschließende Empfehlung.