Tony Hefler ist sauer: Am Wochenende wüteten in der Nacht Freitag auf Samstag mehrere Täter auf dem Gelände seiner Minigolfanlage in der Meersburger Unterstadt. Überwachungskameras filmte die Gruppe, wie sie versuchte, durch die Tür ins Innere des Minigolfs zu gelangen. Als das nicht klappte, machten sich die Täter am Außenkühlschrank zu schaffen.
Mindestens 1000 Euro Schaden
„Sie haben die Vorrichtung entfernt, das Glas eingeschlagen und mehrere Getränke aus dem Kühlschrank genommen“, berichtet Hefler. Er schätzt den entstandenen Schaden auf mindestens 1000 Euro. „Der Schaden hält sich in Grenzen, trotzdem ist der Aufwand nach dem Vorfall groß.“
So musste Helfer die Aufnahmen mehrerer Überwachungskameras sichten, diese der Polizei weiterleiten und den Einbruch bei seiner Versicherung melden. Außerdem fehlen ihm durch den kaputten Kühlschrank nun auch Einnahmen. „Normalerweise habe ich da die Getränke drin stehen, die die Besucher to-go mitnehmen können“, erklärt er. „Das fällt jetzt erst einmal weg.“
Im Nachhinein ist Tony Hefler froh darüber, dass das gesamte Gelände der Minigolfanlage videoüberwacht ist. Die Chancen, die Tätergruppe zu fassen, seien mit den Aufnahmen deutlich besser als ohne. Das bestätigt auch die Polizei. „Videoaufzeichnungen sind für die Polizei potenziell sehr hilfreich bei der Ermittlungsarbeit und der Überführung etwaiger Tatverdächtiger“, sagt Simon Göppert, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg.
Darüber hinaus empfehle er Überwachungskameras auch aus präventiver Sicht – sie seien grundsätzlich ein abschreckendes Mittel gegen Vandalismus. Zusätzlich zu den Aufzeichnungen bittet die Polizei mögliche Zeugen um Hilfe. Sie können sich beim Meersburger Revier melden unter Telefon 07532 43443.
Weiterer Vandalismus-Vorfall am Spielplatz
Nur wenige Tage nach dem versuchten Einbruch am Meersburger Minigolf randalierten bislang unbekannte Täter auf dem Wasserspielplatz. Er befindet sich unterhalb der Minigolfanlage. Wie die Polizei mitteilt, legten die Vandalen im Wasserlauf Feuer und zerstörten ein Weidenhäuschen. Ersten Schätzungen zufolge entstand dabei Schaden in Höhe von mehreren 1000 Euro.

Bis auf Weiteres geht die Polizei davon aus, dass es sich im Fall der Beschädigungen des Spielplatzes um dieselben Täter handeln könnte wie wenige Tage vorher bei der Minigolfanlage. „Ein Zusammenhang der Vorfälle liegt nahe“, sagt Polizeisprecher Simon Göppert. Die Ermittlungen dauern an. Auch hier bittet die Polizei mögliche Zeugen um Hilfe.
Vorfälle für Bürgermeister „nicht nachvollziehbar“
Neben der Polizei weiß auch die Meersburger Stadtverwaltung von den beiden Vorfällen. Für Bürgermeister Robert Scherer sind die Aktionen „nicht nachvollziehbar“. Er sagt deutlich: „Es ist einfach unnötig, verursacht Schäden, Unmut, Ängste und Unzufriedenheit. Und alle Beteiligten müssen mal wieder viel Energie aufbringen und werden in ihrer eigentlichen Arbeit blockiert.“
So mussten die Schäden am Wasserspielplatz mit viel Aufwand von Mitarbeitern des Baubetriebshof wieder in Ordnung gebracht werden. „Einschränkungen in der Nutzung, zum Beispiel an der Wasserrinne, wird es noch eine Weile geben, da hier verschiedene Vorrichtungen zerstört wurden und entsprechend ersetzt werden müssen“, erklärt der Bürgermeister.
Ähnliche Vorfälle aus jüngster Vergangenheit sind der Stadt nicht bekannt. Jedoch komme es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Vandalismus bei städtischen Einrichtungen. Zum Beispiel wurde vergangenes Jahr der Fußballplatz im Sommertal mit einem Gefährt befahren, was tiefe Furchen verursachte. Und auch in der Stadtmitte kommt Vandalismus immer wieder vor – zuletzt ein Fall von Brandstiftung in der öffentlichen Toilette in der Unterführung an der Kirche. Laut Bürgermeister Scherer gebe es jedoch keinen Zusammenhang der Aktionen.
Was kann die Stadt gegen Vandalismus unternehmen?
Dennoch: Innerhalb kurzer Zeit kam es zu zwei Vandalismus-Vorfällen. Was kann die Stadt tun, um so etwas künftig zu verhindern? „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder punktuell versucht, mit Personal manche Zeitfenster mit Präsenz abzudecken“, berichtet Scherer. Jedoch sei das nur selten möglich, da damit sowohl ein finanzieller sowie ein personeller Aufwand einhergehe. Mögliche Kameras wurden bisher aus rechtlichen Gründen vom Landesdatenschutzbeauftragen abgelehnt. „Wir werden aber dies weiterverfolgen und weiterhin Alternativen suchen sowie prüfen“, sagt Scherer.