Auf diesen Tag freut sich die Familie Denner aus Hefigkofen aus vollem Herzen: Am 15. März wird die Gastronomie im Gasthof Adler nach der umfassenden Renovierung wieder für die Gäste eröffnet. Ende April werden vermutlich auch die neuen Gästezimmer im Obergeschoss fertig sein.

Mehr als ein Jahr ist seit dem verheerenden Brand am 12. Februar 2019 vergangen. Ein Feuer hatte sich von der Küche über den Dunstabzug in die oberen Stockwerke bis unters Dach ausgeweitet. Zeitweise waren 120 Einsatzkräfte aus Oberteuringen, Markdorf und Friedrichshafen im Einsatz.

„Weiß nicht, wie viele Eimer Bauschutt wir aus dem Haus getragen haben“

Noch haben die Handwerker rund um den Gasthof und im Obergeschoss alle Hände voll zu tun. In neuem Glanz zeigen sich bereits die Gasträume mit ihrem hellen Holz und die Küche. „Wir freuen uns riesig, dass wir endlich wieder wirten dürfen“, sagt Manfred Denner. Seit Oktober stand die Rundum-Erneuerung des Gasthofs im Fokus. „Ich weiß nicht, wie viele Eimer Bauschutt wir aus dem Haus getragen haben.“

Februar 2019: Ein Küchenbrand hatte sich im Gasthof ausgebreitet und das gesamte Gebäude zerstört.
Februar 2019: Ein Küchenbrand hatte sich im Gasthof ausgebreitet und das gesamte Gebäude zerstört. | Bild: Feuerwehr Oberteuringen

Familie zweifelte, ob sie die Sanierung angehen soll

Anfangs habe es schon Zweifel gegeben, ob die Familie die Sanierung wirklich angehen solle. „Wenn mein Sohn und meine Schwiegertochter nicht ganz klar gesagt hätten, dass sie den Gasthof weiterführen wollen, hätten wir es nicht gemacht“, erzählt der 58-jährige Manfred Denner. Musste die Familie für die Renovierung doch zur Versicherungssumme noch etwa die Hälfte dieses Betrags aus eigener Tasche beisteuern.

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Begeistert von der Hilfsbereitschaft der Menschen in Oberteuringen

Noch immer sind die Denners von der Hilfsbereitschaft der Oberteuringer begeistert. „Viele Vereine, Familien und sogar Menschen, die wir gar nicht kannten, haben uns geholfen“, sagt Juniorchef Peter Denner.

Die Gasträume zeigen sich nach der umfassenden Sanierung in neuem Glanz.
Die Gasträume zeigen sich nach der umfassenden Sanierung in neuem Glanz. | Bild: Claudia Wörner

Nichts erinnert mehr an den Brand

Betritt man die Gasträume, erinnert nichts mehr an den Brand. Auf den Tischen stehen Frühlingsblumen und der beißende Geruch ist vergessen. Alle Stühle, Tische und die erst ein Jahr zuvor neu eingebauten Eckbänke wurden von einem Schreiner gereinigt und wieder aufbereitet. Die mit Glasscheiben luftig gestalteten beweglichen Holzwände zwischen den Räumen stammen vom Dach des Hauses, wurden ebenfalls vom Schreiner aufbereitet und neu verbaut.

Die ersten Töpfe stehen schon wieder auf dem Herd.
Die ersten Töpfe stehen schon wieder auf dem Herd. | Bild: Claudia Wörner

Ab Mitte April ist der Adler barrierefrei

„Zwei von drei Gasträumen sind jetzt klimatisiert, die Theke wurde vergrößert und modernisiert und die Küche wurde mit Lüftungsanlage und einem Herd, der von zwei Seiten bedienbar ist, komplett neu eingerichtet“, berichtet Manfred Denner. Besonders freut ihn und seinen Sohn, dass der Adler ab Mitte April barrierefrei ist. Dann fährt der neue Aufzug vom Keller bis in die Obergeschosse. Neu sei auch eine Toilette für Rollstuhlfahrer.

Im neuen Anbau des Gasthofs befinden sich die neue Garage, Gästezimmer und eine Wohnung im Obergeschoss.
Im neuen Anbau des Gasthofs befinden sich die neue Garage, Gästezimmer und eine Wohnung im Obergeschoss. | Bild: Claudia Wörner

Hausmacherwurst und Maultaschen künftig aus eigener Wurstküche

Die Gäste des Gasthofs Adler können sich aber nicht nur auf Neues, sondern auch auf Bewährtes freuen. „Unsere Speisekarte ist gleich geblieben. Über eine Tageskarte wollen wir neue Akzente setzen“, kündigt Peter Denner an. Als gelernte Metzger freuen sich Manfred und Peter Denner auf ihre neue Wurstküche, die an der Stelle der alten Garage gebaut wurde. Schon zuvor haben sie ihre Hausmacherwurst in einer angemieteten Wurstküche selbst gemacht, aber nun geht es unter einem Dach. Auch schwäbische Maultaschen möchte Peter Denner künftig selbst machen.

Zwei Gästezimmer mehr, Zahl der Betten ist aber gleich geblieben

Im Anbau befindet sich die neue Garage, in der ersten Etage sind Gästezimmer und ganz oben eine Wohnung. Aktuell wird in den Gästezimmern der Estrich gelegt. Wenn Boden- und Fliesenleger mit ihrer Arbeit fertig sind, folgt die Möblierung. Aus bisher zwölf Gästezimmern sind 14 geworden. „Die Anzahl der Betten ist aber dieselbe. Wir haben jetzt mehr Einzelzimmer, weil für sie die Nachfrage höher ist“, berichtet Manfred Denner. Alle neuen Zimmer sind klimatisiert und manche haben nach der abgeschlossenen Sanierung einen Balkon.