Nach dem Brand im Gasthof Adler am 12. Februar steht die Familie Denner nun vor einer Herausforderung: Das Haus soll wieder aufgebaut und erweitert werden. "Unser Ziel ist es, die Gaststätte schon diesen Herbst wieder zu öffnen", sagt Manfred Denner im Gespräch mit dieser Zeitung.
Dass dies eine sehr knackige Zeitspanne sei, weiß der 59-Jährige. Die alte Gaststube sowie die Küche – in welcher der Brand ausgebrochen war – müssen restauriert werden. Erst dann kann das Restaurant öffnen.

Vom Brand sind auch die Gästezimmer sowie die Eigentumswohnung von Sohn Peter Denner nicht verschont geblieben. Deswegen müssen auch die oberen beiden Stockwerke erneuert werden. "Ganz schlimm betroffen ist der Dachstuhl, den wir im Moment leider nicht einfach so abreißen können", erzählt Denner. Dafür bedarf es eine Abrissgenehmigung sowie eine Erlaubnis für den Wiederaufbau.

"Dazu kommen Gespräche mit der Versicherung und dem Architekten. Das ist ein Einziges hin und her", sagt Denner. Nicht nur das rund 200 Jahre alte Gebäude ist von den Auswirkungen des Brandes betroffen. Diejenigen, die im Gasthof angestellt sind, stehen derzeit ohne Arbeit da. Die vier Mitarbeiter werden, so Denner, über eine Ausfallversicherung bezahlt.

Gasthof wird wieder aufgebaut
Weshalb sich die Familie aus Hefigkofen trotz des großen zeitlichen und finanziellen Aufwandes dazu entschlossen hat, den Gasthof wieder aufzubauen, ist Sohn Peter Denner. Gemeinsam mit seiner Frau will er den traditionellen Betrieb seiner Eltern übernehmen.

"Wenn mein Sohn nicht so dahinterstehen würde, würden wir uns die Mühe sowie Investitionen sparen und der Gasthof bliebe geschlossen", sagt Manfred Denner. Er hat den Adler vor 26 Jahren von seinen Eltern übernommen. Nun will der Oberteuringer seinen Sohn im Laufe des Jahres in die Geschäftsführung des Adlers integrieren.

Gasthof soll barrierefrei werden
Im Zuge der Sanierungsarbeiten plant der Besitzer, einen Aufzug vom Keller bis ins Dachgeschoss zu installieren. Alte Gäste oder Menschen im Rollstuhl hätten es bisweilen schwer gehabt, in die Gaststube und von dort zur Toilette in den Keller zu gelangen.

Erfreulicherweise seien die Toiletten im Keller nicht vom Brand betroffen und müssen ausschließlich gereinigt werden. "Direkt neben den Toiletten soll der Eingang vom Aufzug zu finden sein. Wir sind glücklich, dass wir den Wunsch der Barrierefreiheit endlich realisieren können", sagt Manfred Denner.

Vater und Sohn erfüllen sich Traum
Eine weitere Neuerung ist eine angebaute Wurstküche. Da Sohn und Vater beide gelernte Metzger sind, geht mit diesem Anbau ein kleiner Traum in Erfüllung. "Unser Gasthof zeichnet sich vor allen durch unsere selbst hergestellte Wurst aus, die wir verkaufen", sagt Denner über den Generationenbetrieb.
Der 59-Jährige blickt positiv in die Zukunft und packt bei allen anstehenden Arbeiten selbst mit an. Als nächstes auf der Aufgabenliste: alles rausreißen, was nicht von der Brandschutzversicherung entfernt wurde, also ein paar wenige Wände und der Boden.

"Wenn das erledigt ist, kommen Zimmermänner und tauschen die verbrannten Balken aus. Danach geht es an Heizung, Sanitär und Elektrik", blickt der Gasthofbesitzer auf die kommenden Wochen.