Ein Jahr nach der Eröffnung feiern die Einrichtungen des Hauses am Teuringer und das benachbarte Haus der Pflege St. Raphael am kommenden Samstag, 3. August, ein gemeinsames Sommerfest. Ab 14 Uhr sollen Jung und Alt, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Leute aus der Nachbarschaft, der Ortsmitte und den Teilorten miteinander feiern. „Das Sommerfest soll ein echtes Highlight werden und gleichzeitig ein Signal in die Gemeinde hinein“, wünscht sich Gemeinwesenarbeiter Michael Friedrich-Gaire.

Ein Jahr Haus am Teuringer in Oberteuringen: Unter einem Dach befinden sich unter anderem Wohnungen, Kindertagesstätte, Mediathek, Café ...
Ein Jahr Haus am Teuringer in Oberteuringen: Unter einem Dach befinden sich unter anderem Wohnungen, Kindertagesstätte, Mediathek, Café sowie ein Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum. | Bild: Claudia Wörner

Viele kleine Begegnungen am Rande

Es seien aber nicht nur die Veranstaltungen, sondern die vielen kleinen Begegnungen am Rande, die im Quartier für ein gutes Miteinander sorgen, so der Eindruck von Markus Schababerle vom Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum (BBF) der Stiftung Liebenau. Unter demselben Dach befinden sich im Haus am Teuringer die Mediathek, ein Tagescafé, Wohnungen der Lebensräume für Jung und Alt, das Büro für Gemeinwesenarbeit, das Kinderhaus und der Familientreff. Zudem sind das Haus der Pflege St. Raphael sowie ein Wohnangebot für Menschen mit Behinderung in unmittelbarer Nachbarschaft. „Wir freuen uns, wenn immer mehr Oberteuringer Bürger hier anknüpfen, zu uns kommen und Teil der Gemeinschaft werden“, sagt Inklusionsbeauftragte Annika Taube.

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Raum für Begegnung

Einig sind sich die Vertreter aller Einrichtungen, die sich regelmäßig im Bachäcker-Team treffen, dass durch die übergreifende Zusammenarbeit am Ende mehr entsteht, als eine Einrichtung allein auf die Beine stellen könnte. Als Beispiele nennt Annika Taube, wie bei der Neubürgerbegrüßung leicht eine Kinderbetreuung im Familientreff organisiert werden könne oder wie jemand durch einen Besuch der Mediathek auf die Idee komme, in den Gruppenräumen einen Spielenachmittag ins Leben zu rufen. Der Impuls für ein gemeinsames und verbindendes Adventssingen auf dem bisher noch namenlosen Platz zwischen Haus am Teuringer und Haus der Pflege sei von Bürgern gekommen.

Im Juni 2018 halten Gemeinwesenarbeiter Michael Friedrich-Gaire und Inklusionsbeauftragte Annika Taube symbolisch die ganze Gemeinde in ...
Im Juni 2018 halten Gemeinwesenarbeiter Michael Friedrich-Gaire und Inklusionsbeauftragte Annika Taube symbolisch die ganze Gemeinde in ihrer Mitte, während Malermeister Stefan Multer persönlich das Logo an die Fassade malt. | Bild: Gudrun Schäfer-Burmeister

Für Matthias Strobel, Leiter des Hauses der Pflege, hat der Platz eine Schlüsselrolle. „Vom Wochenmarkt am Freitag über die Erweckung des Teuringer Johles bis zu den Konzerten der Trachtenkapelle gibt es hier viele Gelegenheiten für Begegnungen.“ Eine tolle Sache sei auch der Fronleichnamsteppich, initiiert von einem Pfarrer im Ruhestand, gewesen. „Leute kamen einfach dazu und brachten Material für den Teppich, andere brachten Essen und Getränke vorbei“, schildert Markus Schababerle ein weiteres Beispiel für das funktionierende Miteinander.

Lebendige Atmosphäre im Quartier

Kooperationen mit der Teuringer-Tal-Schule wie das Singen der Kinder im Haus der Pflege oder Besuche in der Mediathek sorgen für eine lebendige Atmosphäre im Quartier. Aktuell wird ein generationenübergreifendes Tanzprojekt in den Räumen des Hauses am Teuringer vorbereitet. „Menschen mit Beeinträchtigung sind ebenfalls Stammgäste in der Mediathek“, sagt Leiterin Sarah Zwerger. Zudem würden sich viele Oberteuringer Bürger ehrenamtlich in der Mediathek engagieren, beispielsweise als Vorlesepaten.

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Hoher Stellenwert des Inklusionsgedankens

Vanessa Mayer, Einrichtungsleiterin der Liebenau Teilhabe, ist seit April in Oberteuringen. „Ich bin überrascht, wie viel hier innerhalb kurzer Zeit entstanden ist und wie viele Kontakte bereits selbstverständlich sind“, stellt sie fest. Annika Taube betont den Stellenwert des Inklusionsgedankens. „Es ist sehr schön, dass wir hier alle in die gleiche Richtung wollen“, fügt sie hinzu. Dabei spielen Verwaltung und Gemeinderat von Oberteuringen eine wichtige Rolle. „Der Gemeinderat stand von Anfang an voll und ganz hinter der Idee des Lebensraum Campus“, erinnert sich Taube.

Auch dass bereits vor der Eröffnung Stellen geschaffen wurden sei sehr förderlich gewesen, ergänzt Gemeinwesenarbeiter Michael Friedrich-Gaire. „Das ist schon etwas Besonderes.“ Es gebe also sehr gute Voraussetzungen, das Miteinander in Oberteuringen auch künftig in Richtung Inklusion zu gestalten. „Der Prozess hat hier schon begonnen, bevor das Gebäude stand“, sagt Markus Schababerle.

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