Alle Hände voll zu tun hatte die Freiwillige Feuerwehr Oberteuringen am Samstag. Zum einen wurde am Mittag das neue Löschfahrzeug LF 10 auf dem Platz vor dem Kulturhaus Mühle übergeben. „Viele meiner Bürgermeistertermine sind Pflicht, aber es gibt auch solche, die sind Kür“, sagte Bürgermeister Ralf Meßmer. Die Übergabe eines Feuerwehrfahrzeugs zähle eindeutig zur Kür.

Feuerwehrkommandand Amann Alexander (links) bekommt von Bürgermeister Ralf Meßmer beim Kulturhaus Mühle offiziell die Schlüssel für neue ...
Feuerwehrkommandand Amann Alexander (links) bekommt von Bürgermeister Ralf Meßmer beim Kulturhaus Mühle offiziell die Schlüssel für neue das Löschfahrzeug LF 10 überreicht. | Bild: Wex, Georg

In das neue Löschgruppenfahrzeug LF 10 habe die Gemeinde rund 425 000 Euro investiert. Es gab Zuschüsse vom Land in Höhe von 90 000 Euro. Zum anderen rückte die Feuerwehr anschließend mit dem neuen Fahrzeug zu seiner ersten Feuertaufe zusammen mit Rettungskräften der Johanniter sowie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zur Hauptübung nach Neuhaus zur Firma Wielath Tore-, Türen- und Fensterbau aus.

Die Pfarrer Reinhard Hengst (links) und Volker Kühn segnen das neue Fahrzeug und die Manschaft.
Die Pfarrer Reinhard Hengst (links) und Volker Kühn segnen das neue Fahrzeug und die Manschaft. | Bild: Wex, Georg

„Sie, liebe Feuerwehrleute, sind uns das Wert, denn ohne die Freiwillige Feuerwehr wäre es schlecht bestellt um die Gefahrenabwehr und das bürgerschaftliche Miteinander in unserer Gemeinde“, sagte Meßmer bei der Übergabe.

Zugführer Stefan Amann (links) koordieniert zu Beginn den Einsatz der eintreffenden Feuerwehr und Rettungskräfte.
Zugführer Stefan Amann (links) koordieniert zu Beginn den Einsatz der eintreffenden Feuerwehr und Rettungskräfte. | Bild: Wex, Georg

Die Feuerwehr sei inzwischen eine universelle Taskforce-Einheit geworden, die sich rund um die Uhr unterschiedlichsten Gefahrensituationen stelle: „Sie sind die diejenigen, die da reinlaufen, wo andere rauslaufen.“ Dafür brauche sie geeignetes Gerät. Das alte Fahrzeug habe vor rund einem halben Jahr angefangen, langsam den Geist aufzugeben. Nur mit großem Aufwand sei es möglich gewesen, dessen Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten. Das neue Fahrzeug ermögliche jetzt nahezu alle Arten von Einsätzen. Es sorge dadurch für mehr Sicherheit.

Atemschutzträger der Oberteuringer Feuerwehr machen sich für den Einsatz fertig.
Atemschutzträger der Oberteuringer Feuerwehr machen sich für den Einsatz fertig. | Bild: Wex, Georg

Meßmer übergab offiziell den Fahrzeugschlüssel an Kommandant Alexander Amann vor zahlreiche Zuschauern und Gästen. Zwei Jahre und neun Monate sei das Projekt vorbereitet worden, berichtete Amann. Voraussichtlich noch bis kommenden Samstag dauere die Einweisung der Feuerwehrangehörigen.

Ein Löschschlauch wird an einen Hydranten angeschlossen.
Ein Löschschlauch wird an einen Hydranten angeschlossen. | Bild: Wex, Georg

Dann werde das LF 10 nach 33 Jahren das LF16/12 ersetzen. Peter Schörkhuber, stellvertretender Kreisbrandmeister, lobte die Oberteuringer Feuerwehr, die Gemeindeverwaltung und den Gemeinderat für deren Einsatz bei der Ersatzbeschaffung.

Löschmaterial wird für den Einsatz in der Halle der Firma Wielath in Neuhaus herbeigeholt.
Löschmaterial wird für den Einsatz in der Halle der Firma Wielath in Neuhaus herbeigeholt. | Bild: Wex, Georg

Nach der Segnung des Fahrzeugs und der Mannschaften durch die Pfarrer Reinhard Hangst und Volker Kühn blieb nicht viel Atempause, bis die Hauptübung losging. Angenommen wurde ein Brand im ersten Stock im hinteren Teil der Produktionshalle der Firma Wielath in Neuhaus, wobei sich drei Angestellte im Gebäude befinden sollten. Das neue Löschgruppenfahrzeug kam als erstes am Einsatzort an, wo ein Feuer durch eine defekte Kreissäge entstanden sein sollte.

Die Rettungskräfte der Johanniter und des DRK treffen am Einsatzort ein.
Die Rettungskräfte der Johanniter und des DRK treffen am Einsatzort ein. | Bild: Wex, Georg

Routiniert arbeiteten die 36 Feuerwehrleute und zehn Rettungskräfte des DRK und der Johanniter zusammen. Atemschutzträger holten die „Opfer“ aus dem Gebäude.

Einer der Eingeschlossenen, mit einer Puppe dargestellt, wird aus der Werkshalle getragen.
Einer der Eingeschlossenen, mit einer Puppe dargestellt, wird aus der Werkshalle getragen. | Bild: Wex, Georg

Mittels Drehleiter der Friedrichshafener Feuerwehr wurde der Brand von oben bekämpft – allerdings von der Seite, weil von hinten durch einen Bach und eine Obstanlage nicht an die Halle heranzukommen war.

Als Unterstützung bei der Brandbekämpfung ist die Drehleiter der Feuerwehr Friedrichshafen im Einsatz.
Als Unterstützung bei der Brandbekämpfung ist die Drehleiter der Feuerwehr Friedrichshafen im Einsatz. | Bild: Wex, Georg

„Aufpasser“ Peter Schörkhuber sprach deshalb nach der Übung von „Überraschungen“, bilanzierte aber: „Was sie geboten haben, haben sie aus meiner Sicht sehr gut hinbekommen.“

Abtransport des dritten „Brandopfers“ durch die Johanniter.
Abtransport des dritten „Brandopfers“ durch die Johanniter. | Bild: Wex, Georg

Das neue Löschfahrzeug

  • Das LF 10 namens „Florian Oberteuringen 1/42-1“ kostete rund 425 000 Euro mit 90 000 Euro Förderung vom Land.
  • Fahrgestell: MAN TGM 13.290 4x4 BL mit 290 PS.
  • Feuerlöschkreiselpumpe: FPN 10-3000 mit einer Leistung von 3000 Litern pro Minute bei 10 bar.
  • Löschwasserbehälter: 2000 Liter.
  • Schaummitteltank: 120 Liter.
  • Ausrüstung: Das Fahrzeug hat zahlreiche Hilfsmittel wie beispielssweise Akku-Rettungsschere, -Spreizer und -Säbelsäge sowie einen Hochleistungslüfter.
Feuerwehrkräfte überprüfen die Schläuche während des Einsatzes.
Feuerwehrkräfte überprüfen die Schläuche während des Einsatzes. | Bild: Wex, Georg