Alle Hände voll zu tun hatte die Freiwillige Feuerwehr Oberteuringen am Samstag. Zum einen wurde am Mittag das neue Löschfahrzeug LF 10 auf dem Platz vor dem Kulturhaus Mühle übergeben. „Viele meiner Bürgermeistertermine sind Pflicht, aber es gibt auch solche, die sind Kür“, sagte Bürgermeister Ralf Meßmer. Die Übergabe eines Feuerwehrfahrzeugs zähle eindeutig zur Kür.

In das neue Löschgruppenfahrzeug LF 10 habe die Gemeinde rund 425 000 Euro investiert. Es gab Zuschüsse vom Land in Höhe von 90 000 Euro. Zum anderen rückte die Feuerwehr anschließend mit dem neuen Fahrzeug zu seiner ersten Feuertaufe zusammen mit Rettungskräften der Johanniter sowie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zur Hauptübung nach Neuhaus zur Firma Wielath Tore-, Türen- und Fensterbau aus.

„Sie, liebe Feuerwehrleute, sind uns das Wert, denn ohne die Freiwillige Feuerwehr wäre es schlecht bestellt um die Gefahrenabwehr und das bürgerschaftliche Miteinander in unserer Gemeinde“, sagte Meßmer bei der Übergabe.

Die Feuerwehr sei inzwischen eine universelle Taskforce-Einheit geworden, die sich rund um die Uhr unterschiedlichsten Gefahrensituationen stelle: „Sie sind die diejenigen, die da reinlaufen, wo andere rauslaufen.“ Dafür brauche sie geeignetes Gerät. Das alte Fahrzeug habe vor rund einem halben Jahr angefangen, langsam den Geist aufzugeben. Nur mit großem Aufwand sei es möglich gewesen, dessen Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten. Das neue Fahrzeug ermögliche jetzt nahezu alle Arten von Einsätzen. Es sorge dadurch für mehr Sicherheit.
Meßmer übergab offiziell den Fahrzeugschlüssel an Kommandant Alexander Amann vor zahlreiche Zuschauern und Gästen. Zwei Jahre und neun Monate sei das Projekt vorbereitet worden, berichtete Amann. Voraussichtlich noch bis kommenden Samstag dauere die Einweisung der Feuerwehrangehörigen.
Dann werde das LF 10 nach 33 Jahren das LF16/12 ersetzen. Peter Schörkhuber, stellvertretender Kreisbrandmeister, lobte die Oberteuringer Feuerwehr, die Gemeindeverwaltung und den Gemeinderat für deren Einsatz bei der Ersatzbeschaffung.

Nach der Segnung des Fahrzeugs und der Mannschaften durch die Pfarrer Reinhard Hangst und Volker Kühn blieb nicht viel Atempause, bis die Hauptübung losging. Angenommen wurde ein Brand im ersten Stock im hinteren Teil der Produktionshalle der Firma Wielath in Neuhaus, wobei sich drei Angestellte im Gebäude befinden sollten. Das neue Löschgruppenfahrzeug kam als erstes am Einsatzort an, wo ein Feuer durch eine defekte Kreissäge entstanden sein sollte.
Routiniert arbeiteten die 36 Feuerwehrleute und zehn Rettungskräfte des DRK und der Johanniter zusammen. Atemschutzträger holten die „Opfer“ aus dem Gebäude.

Mittels Drehleiter der Friedrichshafener Feuerwehr wurde der Brand von oben bekämpft – allerdings von der Seite, weil von hinten durch einen Bach und eine Obstanlage nicht an die Halle heranzukommen war.

„Aufpasser“ Peter Schörkhuber sprach deshalb nach der Übung von „Überraschungen“, bilanzierte aber: „Was sie geboten haben, haben sie aus meiner Sicht sehr gut hinbekommen.“
Das neue Löschfahrzeug
- Das LF 10 namens „Florian Oberteuringen 1/42-1“ kostete rund 425 000 Euro mit 90 000 Euro Förderung vom Land.
- Fahrgestell: MAN TGM 13.290 4x4 BL mit 290 PS.
- Feuerlöschkreiselpumpe: FPN 10-3000 mit einer Leistung von 3000 Litern pro Minute bei 10 bar.
- Löschwasserbehälter: 2000 Liter.
- Schaummitteltank: 120 Liter.
- Ausrüstung: Das Fahrzeug hat zahlreiche Hilfsmittel wie beispielssweise Akku-Rettungsschere, -Spreizer und -Säbelsäge sowie einen Hochleistungslüfter.