Oberteuringen – Was eine vergessene Pfanne auf dem Herd auslösen kann zeigte die Freiwillige Feuerwehr Oberteuringen eindrucksvoll bei ihrer jährlichen Hauptübung. Fiktiver Einsatzort für die 40 Feuerwehrleute war das Mesnerhaus zwischen Kirche und Rathaus.
Sehr echt wirkender Rauch drang am Samstag gegen 15 Uhr aus dem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, in dem sich drei Personen befanden. Das Szenario der Freiwilligen Feuerwehr ging davon aus, dass eine Pfanne auf dem Herd der Küche im ersten Obergeschoss Feuer fing, sodass ein Zimmerbrand entstand. „Das Problem ist die starke Rauchentwicklung“, sagte stellvertretender Kommandant Tobias Riether, der die Übung für die Zuschauer auf dem St.-Martins-Platz moderierte. „Die Personen kommen deshalb nicht mehr aus dem Haus.“

Eines der Übungsziele bestehe darin, das mehrgeschossige, unübersichtliche und verrauchte Gebäude zur Rettung von Menschen abzusuchen. Zwei Personen machten sich an Fenstern im ersten und zweiten Obergeschoss bemerkbar. Eine weitere liege bewusstlos im Mesnerhaus, erläuterte Riether die Ausgangslage für die inzwischen alarmierten Einsatzkräfte.

Schnell war das erste Löschfahrzeug der Teuringer Wehr vor Ort. Nachdem Gruppen- und Zugführer die Lage erkundet hatten, retteten die Feuerwehrleute mithilfe einer tragbaren Leiter die Person aus dem ersten Obergeschoss. Die zwölfjährige Celia Sick von der Jugendfeuerwehr hat diese Aufgabe übernommen. Parallel rollten die Einsatzkräfte rund um das Mesnerhaus Schläuche aus. Nun rückte auch schon ein Fahrzeug mit Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichshafen an.
Pfarrer Reinhard Hangst hat nicht nur das Mesnerhaus für die Übung zur Verfügung gestellt, sondern wartete am Fenster des zweiten Obergeschosses, um sich mit Hilfe der Drehleiter retten zu lassen. Auch dieser wichtige Schritt glückte trotz der engen Zufahrt.
Drei weitere Fahrzeuge der Feuerwehr Oberteuringen kamen zum Mesnerhaus und brachten zusätzliche Atemschutzgeräteträger zur Einsatzstelle. Schnell war auch die dritte, bewusstlose Person, ein Dummy, gefunden. Auf einer Trage transportierten ihn die Feuerwehrleute zur weiteren medizinischen Versorgung durch die Johanniter-Unfallhilfe, die ebenfalls vor Ort in Oberteuringen war. „Jetzt sind wir raus aus der Chaoszone und haben einen Teilerfolg erzielt“, sagte Tobias Riether nach 20 Minuten. Aber die Brandbekämpfung war immer noch in vollem Gange. Ein großer Ventilator an der Eingangstür drückte den Rauch aus dem Gebäude. Um 15.40 Uhr konnte Riether verkünden, dass der Brand gelöscht sei, nur noch Nachlöscharbeiten laufen und die Zimmer kontrolliert würden.


Gute Zusammenarbeit
„Wir können zufrieden sein mit dem Verlauf der Übung“, sagte Zugführer Stefan Amann gegen 16 Uhr als die Schläuche bereits wieder eingerollt wurden. „Wir haben die vermissten Personen schnell gefunden, das war das Wichtigste.“ Außerdem lobte Amann die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Friedrichshafen und der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Tobias Riether dankte an erster Stelle den Partnern und Kindern der Feuerwehrleute. Komme der Einsatz doch fast immer zu einem ungünstigen Zeitpunkt, zum Beispiel, wenn man gerade etwas mit der Familie unternehmen wolle. „Ohne euch könnten wir diesen wichtigen Job nicht machen.“ Freuen würde sich die Feuerwehr auch über die zahlreichen Zuschauer. „Das ist für uns eine große Wertschätzung“, sagte Tobias Riether.