Die neue „Pizza to go“-Variante aus dem Automaten an der Bundesstraße 33 hat sich herumgesprochen. „Im Moment erleben wir einen richtigen Run“, sagt Bruno Vöhringer, der vor acht Jahren in Oberteuringen den Lieferservice „klein und fein“ eröffnet hat. 96 Pizzen mit leicht vorgebackenem Boden passen in seinen Automaten, den er täglich mindestens einmal neu bestückt.

Geschäftsidee für ein kleines Stück Italien in der Bodenseeregion: Der Pizzaautomat vom Lieferservice „klein und fein“ in ...
Geschäftsidee für ein kleines Stück Italien in der Bodenseeregion: Der Pizzaautomat vom Lieferservice „klein und fein“ in Oberteuringen an der Bundesstraße 33 läuft laut Betreiber bestens. | Bild: Claudia Wörner

Bei 330 Grad in drei Minuten fertig

Bis zum Moment der Bestellung auf etwa zwei Grad gekühlt werden die Pizzen mit frischen Zutaten bei 330 Grad dann innerhalb von drei Minuten im integrierten Backofen knusprig gebacken. „Um die Mittagszeit und zwischen 17 und 21 Uhr ist er bereits vorgeheizt und es geht ein wenig schneller“, berichtet Vöhringer.

Die Bestellung Video: Claudia Wörner

Die Bestellung selbst ist kinderleicht und gut bebildert. Zur Auswahl stehen sechs Varianten von der Margherita über Salami bis zur vor allem bei jüngeren Kunden beliebten Sucuk mit türkischer Knoblauchwurst. Je nach Gusto kostet die Pizza zwischen 6,50 und 9 Euro. Will man die Pizza lieber zu Hause backen, ist sie einen Euro günstiger.

Von Margherita bis Diavolo: Im Pizza-Automat stehen sechs verschiedene Sorten zur Auswahl.
Von Margherita bis Diavolo: Im Pizza-Automat stehen sechs verschiedene Sorten zur Auswahl. | Bild: Claudia Wörner

Pizza ist günstiger als vom Lieferservice

Dann geht es ans Bezahlen mit allen gängigen Möglichkeiten vom Bargeld über die Kreditkarte bis zum Handy. Apropos Geld – die Pizza aus dem Automaten mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern kostet gleich viel wie das Pendant vom Lieferservice mit 26 Zentimetern. Kurz warten und die Pizza im Karton in Empfang nehmen.

Pizza im Ofen Video: Claudia Wörner

Um die Mittagszeit herrscht Hochbetrieb

Joachim Eppler und Juliane Strör bestellen sich zum ersten Mal eine Pizza am Automaten. „Es ist schon eine tolle Idee, wenn man sich hier 24/7 was holen kann“, sagt Eppler, der auf der anderen Seite der B 33 arbeitet und schon gespannt ist, wie die Pizza schmeckt. Einen kleinen Verbesserungsvorschlag hat er bereits. „Es wäre super, wenn sie gleich geschnitten wäre.“

Um die Mittagszeit brummt das Geschäft am Pizza-Automaten: Joachim Eppler, Juliane Strör und Nico Schütz (von links) müssen nicht länger ...
Um die Mittagszeit brummt das Geschäft am Pizza-Automaten: Joachim Eppler, Juliane Strör und Nico Schütz (von links) müssen nicht länger als drei Minuten auf ihre frisch gebackene Pizza warten. | Bild: Claudia Wörner

Nico Schütz wartet gern, bis die zwei Pizzen der beiden Kunden vor ihm fertig sind. „Sie schmeckt genauso gut wie aus dem Laden“, so seine Erfahrung. Gerade in der Mittagspause sei der Pizzaautomat eine geschickte Sache.

Nächste Automat steht in Dornbirn

Beschäftigt hat sich Vöhringer mit dem Thema Pizzaautomat bereits seit längerer Zeit. „Mein Automat kommt aus Frankreich. Dort gibt es bereits mehr als 4000 davon.“ In Deutschland seien die Geräte noch nicht verbreitet. „Von hier aus stehen die nächsten in Dornbirn und in Bayern“, weiß Vöhringer. Obwohl ihm sowohl sein Steuerberater als auch die Bank von der neuen Geschäftsidee abgeraten hätten, habe er sich dazu entschlossen und es keinen Moment bereut.

Vorgebackener Boden, belegt mit frischen Zutaten: So sieht die Pizza vor der Bestellung aus.
Vorgebackener Boden, belegt mit frischen Zutaten: So sieht die Pizza vor der Bestellung aus. | Bild: Claudia Wörner

Vielmehr sei er mit seinem Pizzaautomaten mehr als zufrieden. „Er kann zwei Pizzen auf einmal backen, wobei dann eine aus dem unteren und eine aus dem oberen Schlitz kommt.“ Dieser Hinweis ist vor allem für Rollifahrer oder sehr kleine Menschen wichtig. In dem Fall sollte man eine Pizza nach der anderen bestellen. Einzeln kommen sie immer unten raus.

Pizzabäcker schon fast an seiner Grenze

„Aktuell ist unser Pizzabäcker schon fast an seiner Grenze“, berichtet der Inhaber. Praktischerweise sieht er direkt am Rechner, von welcher Pizzasorte wie viel Stück verkauft sind und wann er wieder nachlegen muss. „Bei meiner täglichen Inventur spuckt das Gerät automatisch die Pizzen aus, die länger als 24 Stunden drin sind. Aber das kommt nur selten vor.“

Pizza ist fertig Video: Claudia Wörner

Und falls doch, wie im Fall der Pizza Vegetariana, ist Vöhringer flexibel und passt die Auswahl an. Dafür gibt es jetzt die Pizza Classico mit Salami, Schinken und Pilzen. Wer übrigens auf Nummer Sicher gehen will, dass seine Wunschpizza nicht ausverkauft ist, kann sie über eine App für eine bestimmte Uhrzeit vorbestellen. Buon appetito!

Fazit vom Pizzatest

Am besten schmeckt die frisch gebackene Pizza aus dem Automat in Oberteuringen, wenn man sie sofort isst. Der Boden ist knusprig und der Belag ist so, wie man es zum Beispiel von einer Pizza Salami erwarten kann. Nimmt man sie mit nach Hause, um sie dort nochmals aufzuwärmen, ist es besser, eine gekühlte Pizza mit vorgebackenem Boden zu wählen. Im auf maximale Hitze vorgeheizten Backofen ist sie ebenfalls in drei bis vier Minuten fertig, wird nicht hart oder zäh und kostet zudem einen Euro weniger.