Die neue „Pizza to go“-Variante aus dem Automaten an der Bundesstraße 33 hat sich herumgesprochen. „Im Moment erleben wir einen richtigen Run“, sagt Bruno Vöhringer, der vor acht Jahren in Oberteuringen den Lieferservice „klein und fein“ eröffnet hat. 96 Pizzen mit leicht vorgebackenem Boden passen in seinen Automaten, den er täglich mindestens einmal neu bestückt.

Bei 330 Grad in drei Minuten fertig
Bis zum Moment der Bestellung auf etwa zwei Grad gekühlt werden die Pizzen mit frischen Zutaten bei 330 Grad dann innerhalb von drei Minuten im integrierten Backofen knusprig gebacken. „Um die Mittagszeit und zwischen 17 und 21 Uhr ist er bereits vorgeheizt und es geht ein wenig schneller“, berichtet Vöhringer.
Die Bestellung selbst ist kinderleicht und gut bebildert. Zur Auswahl stehen sechs Varianten von der Margherita über Salami bis zur vor allem bei jüngeren Kunden beliebten Sucuk mit türkischer Knoblauchwurst. Je nach Gusto kostet die Pizza zwischen 6,50 und 9 Euro. Will man die Pizza lieber zu Hause backen, ist sie einen Euro günstiger.

Pizza ist günstiger als vom Lieferservice
Dann geht es ans Bezahlen mit allen gängigen Möglichkeiten vom Bargeld über die Kreditkarte bis zum Handy. Apropos Geld – die Pizza aus dem Automaten mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern kostet gleich viel wie das Pendant vom Lieferservice mit 26 Zentimetern. Kurz warten und die Pizza im Karton in Empfang nehmen.
Um die Mittagszeit herrscht Hochbetrieb
Joachim Eppler und Juliane Strör bestellen sich zum ersten Mal eine Pizza am Automaten. „Es ist schon eine tolle Idee, wenn man sich hier 24/7 was holen kann“, sagt Eppler, der auf der anderen Seite der B 33 arbeitet und schon gespannt ist, wie die Pizza schmeckt. Einen kleinen Verbesserungsvorschlag hat er bereits. „Es wäre super, wenn sie gleich geschnitten wäre.“

Nico Schütz wartet gern, bis die zwei Pizzen der beiden Kunden vor ihm fertig sind. „Sie schmeckt genauso gut wie aus dem Laden“, so seine Erfahrung. Gerade in der Mittagspause sei der Pizzaautomat eine geschickte Sache.
Nächste Automat steht in Dornbirn
Beschäftigt hat sich Vöhringer mit dem Thema Pizzaautomat bereits seit längerer Zeit. „Mein Automat kommt aus Frankreich. Dort gibt es bereits mehr als 4000 davon.“ In Deutschland seien die Geräte noch nicht verbreitet. „Von hier aus stehen die nächsten in Dornbirn und in Bayern“, weiß Vöhringer. Obwohl ihm sowohl sein Steuerberater als auch die Bank von der neuen Geschäftsidee abgeraten hätten, habe er sich dazu entschlossen und es keinen Moment bereut.

Vielmehr sei er mit seinem Pizzaautomaten mehr als zufrieden. „Er kann zwei Pizzen auf einmal backen, wobei dann eine aus dem unteren und eine aus dem oberen Schlitz kommt.“ Dieser Hinweis ist vor allem für Rollifahrer oder sehr kleine Menschen wichtig. In dem Fall sollte man eine Pizza nach der anderen bestellen. Einzeln kommen sie immer unten raus.
Pizzabäcker schon fast an seiner Grenze
„Aktuell ist unser Pizzabäcker schon fast an seiner Grenze“, berichtet der Inhaber. Praktischerweise sieht er direkt am Rechner, von welcher Pizzasorte wie viel Stück verkauft sind und wann er wieder nachlegen muss. „Bei meiner täglichen Inventur spuckt das Gerät automatisch die Pizzen aus, die länger als 24 Stunden drin sind. Aber das kommt nur selten vor.“
Und falls doch, wie im Fall der Pizza Vegetariana, ist Vöhringer flexibel und passt die Auswahl an. Dafür gibt es jetzt die Pizza Classico mit Salami, Schinken und Pilzen. Wer übrigens auf Nummer Sicher gehen will, dass seine Wunschpizza nicht ausverkauft ist, kann sie über eine App für eine bestimmte Uhrzeit vorbestellen. Buon appetito!
Fazit vom Pizzatest
Am besten schmeckt die frisch gebackene Pizza aus dem Automat in Oberteuringen, wenn man sie sofort isst. Der Boden ist knusprig und der Belag ist so, wie man es zum Beispiel von einer Pizza Salami erwarten kann. Nimmt man sie mit nach Hause, um sie dort nochmals aufzuwärmen, ist es besser, eine gekühlte Pizza mit vorgebackenem Boden zu wählen. Im auf maximale Hitze vorgeheizten Backofen ist sie ebenfalls in drei bis vier Minuten fertig, wird nicht hart oder zäh und kostet zudem einen Euro weniger.