Teils harte, aber immer faire Debatten habe man in den vergangenen fünf Jahren am Owinger Ratstisch geführt. Diese Gesprächskultur lobte Bürgermeister Henrik Wengert, als er am Dienstagabend ausscheidende Gemeinderäte verabschiedete und ehrte sowie die neu gewählten Bürgervertreter verpflichtete. Von ihren Ämtern Abschied nahmen Alexander Heller, Daniela Mayer, Susanne Riester, Anton Rothmund, Angelika Thiel, Elisabeth Matzner, Renate Pfeifer und Margitta Bischoff.
Bürgermeister Wengert fand anerkennende Worte für die erbrachte Leistung in Gemeinderat, Ausschüssen und Ortschaftsrat, gab aber auch Anekdoten preis, was bei den Anwesenden für Schmunzeln sorgte. Bei seinen Stellvertreterinnen Daniela Mayer, Elisabeth Matzner und Margitta Bischoff bedankte er sich für die Übernahme von zahlreichen Geburtstags- und Jubilarsbesuchen, die Teilnahme an Hauptversammlungen und Verbandssitzungen. Zudem hatte Wengert nicht nur an abzulösende Räte Ehrennadeln des Gemeindetags Baden-Württemberg zu vergeben. Diese werden für kommunalpolitisches Engagement verliehen.
Ehrennadel für 30 Jahre Engagement
Margitta Bischoff erhielt die Ehrennadel in Gold für 30 Jahre Engagement. „Sie trägt das Herz am rechten Fleck und manchmal auch auf der Zunge“, sagte Bürgermeister Wengert. „Es ist eine besondere Leistung, so lange für die Bevölkerung da gewesen zu sein. Du warst eine Institution in diesem Gremium.“ Wengert bekannte, sich darauf zu freuen, dass ihr Lachen weiterhin vom Wochenmarkt hoch in sein Büro im Rathaus schalle. Bischoff betreibt mit ihrer Familie einen Obsthof und ist auf dem Wochenmarkt vertreten.

Bischoff war es dann auch, die im Namen der gesamten Räte, die verabschiedet wurden, das Wort ergriff. Ein letztes Mal nahm sie dafür am Ratstisch Platz. Die erfahrene Kommunalpolitikerin, die Stellvertreterin Wengerts und seines Vorgängers Günther Former gewesen war, bedankte sich für das Miteinander und „gut vorbereitete Sitzungen“. Bischoff erklärte: „Das ist einem super Bürgermeister zu verdanken.“ Wengert gab den Verabschiedeten mit auf den Weg: „Ihr Engagement und ihre Kompetenz sind weiterhin gefragt.“ Er rief sie dazu auf, sich auch künftig zu engagieren. Viele bringen sich bereits in Feuerwehr, Narrenzunft und weiteren Vereinen oder Organisationen in Owingen und seinen Teilorten ein.
Margitta Bischoff wünschte dem neuen Gemeinderat, bestehend aus Stimmenkönig Simon Martin, Jörg Schirm, Alexander Schechter, Holger Fischer, Jonas Grau, Brigitte Martin, Markus Veit, Ruth Steindl und Meike von Gaisberg (alle Freie Wählervereinigung) sowie Ralf Keller, Evelin Veitinger, ihrem Sohn Jürgen Bischoff, Rainer Weißmann, Monika Maiwald, Georg Steidle und Bettina Strasser (alle Bürgerliche Wählergemeinschaft Owingen), alles Gute. „Ich wünsche ihnen, dass die Ziele und Sitzungen so weitergehen“, sagte Bischoff.
Aufgaben gehen auch künftig nicht aus
In der Legislaturperiode des scheidenden Gemeinderats wurden Großprojekte wie die grüne Mitte und das neue Feuerwehrgerätehaus vollendet. Entsprechend sei Bischoff gefragt worden, ob denn noch etwas für das neue Gremium in Owingen zu tun sei. Bürgermeister Wengert antwortete: „Liebe Margitta, es gibt noch einiges zu erledigen.“ Er zählte unter anderem die Fertigstellung des Ausbaus der Breitbandversorgung sowie die Erschließung weiterer Flächen im interkommunalen Gewerbegebiet und neuer Wohnflächen in den Teilorten Hohenbodman und Taisersdorf auf. Ferner rechnet Wengert damit, dass die nächsten Haushaltsjahre trotz Pro-Kopf-Verschuldung unter 30 Euro herausfordernder werden.

„Es sind Kreativität und Sachverstand gefragt“, sagte Wengert. Zu rechnen ist mit vielen Stunden in Rats- und Auschusssitzungen. Diesen Stunden schickte der Bürgermeister seinen Dank an Familie und Freunde der frisch gewählten Gremiumsmitglieder voraus. Ohne ihre Unterstützung sei das nicht möglich, erklärte Wengert. Nach Verlesung der Verpflichtungsformel reichte Wengert den 14 Gemeinderäten die Hand, die an der Sitzung teilnahmen und mit der Erwiderung „Ich gelobe“ antworteten. Einige von ihnen sitzen neu am Ratstisch, andere machen den Job seit Jahren. Nach der Verpflichtung stimmten sie erstmals gemeinsam ab. Zum Beispiel legten sie die neuen Bürgermeisterstellvertreter Jörg Schirm, Ralf Keller und Simon Martin fest.
Die weiteren Abschiedsmomente




