Eine fünfköpfige Familie aus Billafingen ist am Donnerstagmorgen nur knapp einer noch viel größeren Katastrophe entgangen. Hals über Kopf mussten sie aus ihrer Wohnung stürzen, der Dachstuhl über ihnen brannte lichterloh. Verletzt wurde zum Glück niemand. Doch drückte Bürgermeister Henrik Wengert sein Mitgefühl darüber aus, wie es wohl sein müsse, wenn man von einem auf den anderen Moment sein Hab und Gut verliert.
Fürs Erste sei die Familie in der Wohnung einer Verwandten untergekommen, teilte Bürgermeister Henrik Wengert mit. Nun werde geprüft, ob über das Sozialamt eine finanzielle Unterstützung möglich ist. Wenn vom Stiftungszweck her gestattet, werde die örtliche Manfred-und-Gisela-Drexler-Stiftung einen Beitrag leisten.
Die Stiftung ist neu, sie wird aus den letzten Raten gebildet, die die Gemeinde für den Erwerb des Pflegeheim-Grundstücks in Owingen zahlen muss. Die frühere Eigentümerin hatte vor ihrem Tod vermacht, dass die Schlussraten in eine Stiftung für soziale Zwecke fließen sollten. So ein Zweck liegt im aktuellen Fall vermutlich vor, so Wengert.
Neuerlich Alarm am Freitagmorgen
Bei dem Feuer am Donnerstagmorgen ist ein Schaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro entstanden. Die freiwillige Feuerwehr war mit mehr als 100 Kräften im Einsatz. Laut Martin Scheerer vom Kreisfeuerwehrverband wurde die Wehr am Freitagmorgen um kurz vor 6 noch einmal für weitere Löscharbeiten alarmiert, „da der Brand wieder aufgeflammt ist“.
Henrik Wengert lobte den Einsatz, der bis in die Abendstunden dauerte. „Es hat alles gut funktioniert.“ Die Wasserversorgung sei weitgehend stabil gewesen. Kleinere Schwankungen beim Wasserdruck seien normal, wie ihm Kreisbrandmeister Alexander Amann versichert habe. Das Wasser für Billafingen komme aus einem Tiefenbrunnen in Seelfingen und einer Quelle in Waldsteig.
Aufräumarbeiten laufen
Die Aufräumarbeiten sind im Gange, der eingestürzte Dachstuhl mittlerweile aus der Brandruine geborgen, um weitere Glutnester zu beseitigen. Auch die mit gesundheitsschädlichem Asbest behaftete südliche Giebelwand aus Eternitplatten sei bereits von Spezialkräften der Zimmerei Veit demontiert und sicher in Säcken verstaut worden.