Peter Schober

In Sachen zusätzliche Mobilitätsangebote tut sich was in Salem: Am Mittwoch, 4. Dezember startet der sogenannte Bürgerbus. Organisiert und betrieben wird er von dem vor einem halben Jahr gegründeten Verein Linzgau Shuttle.

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Rund 80 Interessierte bei Infoveranstaltung

Dessen Vorsitzender Ingo Kitzmann informierte im Rahmen eines von der evangelischen Kirchengemeinde veranstalteten Seniorennachmittags darüber. Das Interesse an dieser neuen Einrichtung war beachtlich. Rund 80 Menschen, vornehmlich Senioren, besuchten die Informationsveranstaltung.

An diese Personengruppen richtet sich das Angebot

„Dieses Beförderungsangebot richtet sich an Menschen, die ihre Mobilitätsbedürfnisse nicht selbst erfüllen können“, erklärte Ingo Kitzmann. Darunter fallen Menschen, die das 75. Lebensjahr vollendet haben, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, sofern sie sozial bedürftig sind, Menschen mit Behinderung, Flüchtlinge sowie Sozialhilfeempfänger.

So funktioniert‘s

Auch andere können unter Umständen profitieren

Dieser Personenkreis ist nach der für gemeinnützige Vereine maßgeblichen Abgabenordnung definiert. Ingo Kitzmanns Ausführungen zufolge können in beschränktem Umfang aber auch Menschen mit dem Bürgerbus befördert werden, die nicht zu dem beschriebenen Personenkreis gehören.

Bus holt Fahrgäste zu Hause ab

Der Bürgerbus verkehrt zunächst an drei Tagen in der Woche. Er holt die Fahrgäste an der Haustür ab und bringt sie zu ihrem gewünschten Ziel, zum Beispiel zum Arzt, zu einem Einkaufsmarkt oder auch zu einer Verabredung mit Freunden. Und der Bürgerbus bringt die Fahrgäste auch wieder nach Hause. „Wir ermöglichen hilfebedürftigen Menschen, mobil zu sein und am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen“, betonte Ingo Kitzmann.

Keine Beförderungspflicht

Eine Beförderungspflicht wie bei öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxis bestehe allerdings nicht. Will heißen: Man hat keinen Anspruch darauf, zu einem gewünschten Termin befördert zu werden. Wenn der Bürgerbus gerade ausgelastet ist, könne es auch einmal zu Absagen kommen, erklärte Ingo Kitzmann.

Fahrtziele sollten in der nahen Umgebung liegen

Der begrenzten Kapazität wegen können vorerst auch nur Menschen den Bürgerbus in Anspruch nehmen, die in Salem wohnen. Auch das Fahrtziel sollte vornehmlich in der Gemeinde Salem oder in den benachbarten Kommunen liegen.

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Bislang fehlen Fahrer, um größeren Radius anbieten zu können

Diese Regelung wurde getroffen, weil, wie Ingo Kitzmann erläuterte, momentan noch zu wenig Fahrer für den Bürgerbus zur Verfügung stehen. In besonderen Fällen werde der Bürgerbus Fahrgäste aber auch über die Grenzen von Salem und die benachbarten Gemeinden hinaus befördern.

Beförderung ist kostenlos: Verein finanziert sich über Spenden

Gefahren wird der Bürgerbus von ehrenamtlichen Fahrern. Die Beförderungswünsche werden von einer Leitstelle koordiniert. Der Bürgerbus bietet Platz für sieben Fahrgäste. Das Fahrzeug wurde von dem Verein Linzgau Shuttle angemietet. Dafür erhielt der Verein von der Gemeinde eine Anschubfinanzierung. Ziel des Vereins sei es aber, sich selbst zu finanzieren, erklärte Ingo Kitzmann. Und zwar über Mitgliedschaftsbeiträge und Spenden. Denn für die Fahrgäste ist die Beförderung kostenlos.

Im Bedarfsfall werden auch Privatautos eingesetzt

Neben dem Bürgerbus will der Verein bei Bedarf auch Privatwagen einsetzen. Dieser Bedarf, so legte Kitzmann dar, könnte zum Beispiel bestehen, wenn eine Veranstaltung ansteht, die viele Senioren besuchen wollen. Versichert seien die Halter der Privatwagen und deren Fahrzeuge über den Verein.

Fahrten rechtzeitig anmelden

Auch sonst hat sich der Verein vorgenommen, möglichst flexible Beförderungsangebote anzubieten. So sei man auch bereit, außerhalb der offiziellen Beförderungszeiten den Bürgerbus einzusetzen, wenn Gruppen ab drei Personen zu einer Veranstaltung möchten, sagte Ingo Kitzmann. Voraussetzung sei, dass dies rechtzeitig angemeldet werde und ein Fahrer zur Verfügung stehe.

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