Peter Schober

Ein Jahr vor dem Bezug des neuen Rathauses – gerade ist der Rohbau fertiggestellt – hat hier der erste offizielle Empfang stattgefunden. Im Rahmen einer Stadtsanierungsreise machte sich Regierungspräsident Klaus Tappeser ein Bild davon, was aus den 2,5 Millionen Euro wird, die die Gemeinde Salem bisher aus dem Städtebauförderungsprogramm für die Realisierung einer neuen Gemeindemitte erhalten hat. Der Gast aus Tübinger zeigte sich beeindruckt von dem Projekt.

85 Stufen hoch zum künftigen Ratssaal

„Mein lieber Schieber„, war sein erster spontaner Kommentar, als er an der Seite von Bürgermeister Manfred Härle den Kopf in den Nacken legte, um das vierstöckige Rathausgebäude mit Bücherei und Tourist-Info von außen zu betrachten. Nachdem er die 85 Treppenstufen hinauf zum künftigen Ratssaal genommen hatte, unterstrich er noch einmal seinen ersten Eindruck.

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„Gute Architektur wesentlicher Baustein der Städtebauförderung„

„Es war ein Wow-Effekt, als ich hier reingekommen bin“, erklärte der Regierungspräsident vor den rund 100 Salemern, zu denen Gemeinderäte, Gemeinderatskandidaten und Bürger zählten. Vor allem der Architekturstil stach Klaus Tappeser ins Auge. Eine gute Architektur sei ein wesentlicher Baustein der Städtebauförderung, sagte er.

Regierungspräsident Klaus Tappeser (rechts) im Gespräch mit Bürgermeister Manfred Härle.
Regierungspräsident Klaus Tappeser (rechts) im Gespräch mit Bürgermeister Manfred Härle. | Bild: Peter Schober

„Baulicher Ausdruck einer gemeinsamen Identität“

Dem Konzept für die Neue Mitte gab er insgesamt eine gute Note. Salem sei eigentlich eine Kunstgemeinde, die im Zuge der Gemeindereform aus elf Einheiten entstanden sei. Mit der Neuen Mitte werde nun durch einen baulichen Ausdruck eine gemeinsame Identität geschaffen. Gleichzeitig entstehe ein zentraler Ort für Dienstleistungen, Nahversorgung und Gesundheitsversorgung. Weiter hob der Regierungspräsident die Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungskraft der Gemeinde hervor. Dies alles seien Kriterien, auf die die Städtebauförderung abziele.

Lob für Beteiligung der Bürger

Die neue Salemer Mitte hatte Klaus Tappeser bewusst für seine Stadtsanierungsreise ausgewählt. Sie sei ein vorbildliches Beispiel für die Städtebauförderung. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch die Bürgerbeteiligung, die im Vorfeld der Planungen stattgefunden habe. Die Bürger hätten sich Gedanken gemacht, was notwendig für eine leistungsfähige Gemeinde sei. Andererseits sei auch der Lebensqualität Rechnung getragen worden. „Die Menschen sollen sich wohlfühlen in einer Gemeinde“, betonte der Regierungspräsident. Dazu brauche es auch Treffpunkte. Die Millionen, die die Gemeinde aus der Städteförderung erhalte, würden sinnvoll investiert.

Blick auf die Baustellen in der Neuen Mitte.
Blick auf die Baustellen in der Neuen Mitte. | Bild: Peter Schober

Härle spannt Bogen über Projekte der vergangenen Jahre

Bürgermeister Manfred Härle führte in einer Präsentation vor Augen, was in der Gemeinde außer der Neuen Mitte alles am Laufen sei und was in den vergangenen Jahren realisiert wurde. Dieser Bogen spannte sich von der Entwicklung des Naturerlebnisparks Schlosssee über das gerade erschlossene Neubaugebiet in Stefansfeld bis zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Schulbereich, geplanten Sportanlagen und der gerade abgeschlossenen Sanierung und Umgestaltung der Neufracher Ortsdurchfahrt. „Wir sind bei unseren Vorhaben vom Regierungspräsidium immer positiv begleitet worden“, dankte Härle für die finanziellen Hilfen, die aus Tübingen kamen.

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Regionalplan: Schwerpunkt für Industrie und Gewerbe

Härle sprach auch die anstehende Fortschreibung des Regionalplans an, in dem in Salem ein Schwerpunkt für Industrie und Gewerbe gesetzt werden soll. In diesem Zusammenhang meinte der Regierungspräsident, dass die Zeiten von „Flachmännern“, also einstöckigen Gewerbebauten, vorbei seien.

Gast trägt sich ins Goldene Buch ein

Am Ende des Empfangs trug sich Klaus Tappeser in das Goldene Buch der Gemeinde ein. Sein Eintrag lautet: „Neue Mitte, guter Start für eine prosperierende Zukunft von Salem! Großes Kompliment an die Bürgerschaft, den Gemeinderat und die Verwaltung!“