Weinproben, Weinfeste und Messen planen und ausrichten: Das sind die Aufgaben von Pascal Richard, seit April dieses Jahres Kellermeister des Weinguts Markgraf von Baden. „Meine Hauptaufgabe ist eigentlich, Kunden zu Weinproben zu empfangen und diese dann auch durchzuführen“, sagt der 34-Jährige, der im Vorjahr den Masterstudiengang MBA Wine, Sustainability and Sales als bester Absolvent abgeschlossen hat.
Vom Keller zur Torkel
Ursprünglich kommt er aus der Produktion, hat als Kellermeister und Außenbetriebsleiter in verschiedenen Weingütern in Deutschland und der Schweiz gearbeitet. Am meisten Spaß macht dem gebürtigen Singener der Austausch mit den Kunden bei den Weinproben, die stets in der Vinothek beginnen und in Weinkeller und zur Torkel, der über 300 Jahre alten Weinpresse, führen.
Gruppen kommen sogar aus Israel
„Man trifft dabei auf ganz viele unterschiedliche Menschen“, sagt er. So hat Pascal Richard nicht nur deutsche, sondern auch beispielsweise italienische und französische Gruppen zu Gast. „Dieses Jahr hatte ich auch eine israelische Gruppe hier.“ Dabei gelte es, sich immer individuell anpassen. „Viele wollen dabei einfach nur ein bisschen was trinken und Spaß haben“, berichtet der Weinfachmann. „Aber es gibt auch Leute, die wirklich detaillierte Fragen zu meiner Arbeit stellen.“

Dicke Wände und 1,4 Millionen Liter Wein
Was seine Führungen sehr erleichtert: „Dass wir eine große Geschichte haben“, sagt Richard. So müsse er sich bei den Weinproben stets zurückhalten, dass seine Ausführungen nicht zu lang werden. „Man kann im Prinzip über jeden Balken, der hier drinnen steht, etwas erzählen“, sagt der Weinexperte. „Da muss man schon ausfiltern. Es ist aber immer spannend.“ Auch Sektempfänge, beispielsweise für Hochzeiten, nimmt Richard vor. Zunehmend richtet er auch Tagungen aus. „In den dicken alten Wänden des Schlosses fühlen sich unsere Kunden sehr geborgen“, sagt er, dem SÜDKURIER währenddessen den großen Weinkeller zeigend, in dessen Fässer 1,4 Millionen Liter passen. Wie es dieses Jahr mit der Weinernte aussehen wird? „Bis jetzt sieht es von der Weinqualität her sehr gut aus. Wir sind guter Dinge.“