Der Salemer Bürgermeister Manfred Härle ist abgesetzt, einbalsamiert, steckt in einem Sarkophag und wurde mit einem Kamel in die Wüste geschickt. Soweit zur aktuellen Lage. Dazu kam es, weil er am Freitagvormittag von der Delegation Narrenverein Goldene Sieben Mittelstenweiler aus seiner „roten Pyramide“, dem Rathaus in der Salemer Mitte, geholt worden war.
Unter der Führung der beiden Hohepriester Imhotep (Goldene-Sieben-Präsident Thomas Wischnewski) und Kenamun (Vorstandsmitglied Christian Majewski) war ein ganzes Gefolge vom Isis- und Amun-Tempel Zeptergan aus Mittelstenweiler inklusive Kamel in die Salemer Mitte gekommen, um dem Pharao Tut Manfred Härle Re in seinem 19. Herrschaftsjahr die Leviten zu lesen.

Volk für die rote Pyramide geknechtet
Imhotep sprach von „Heerscharen von Sklaven und Tagelöhnern“ und dass der Pharao das Volk unterdrücke, den Inhalt der Kornspeicher und Lagerhäuser verkaufe, seine Untertanen mit Steuern immens knechte sowie die Schatzhäuser und Goldkammern geplündert habe. Und das nur wegen eines Zieles: seinen Traum von der neuen Salemer Mitte mit der riesigen roten Pyramide zu realisieren.
Bei der Anklage ist Härle noch nicht höchstselbst zugegen
Bei der Anklage war Pharao Tut Manfred Härle Re noch nicht einmal persönlich zugegen. Erst als das Kamel ins Rathaus geschickt wurde, kam der Herrscher aus seinen Gemächern und stellte sich den Befreiern. Er wurde einbalsamiert und mit mehreren nützlichen Zugaben in einen Sarkophag gesteckt. Die Einbalsamierung erfolgte innerlich, durch die Einnahme verschiedener Substanzen – in alkoholischer Form.
Einbalsamierung hält den Pharao länger frisch
Völlig eingewickelt und mit der standesgemäßen Kopfbedeckung eines Pharaos versuchte der Herrscher noch, sich zu verteidigen. Er beteuerte, dass es in seinem Reich seine Untertanen sehr gut hätten und jede Menge Milch und Honig fließe. Außerdem würden sich die Befreier noch wundern, denn es komme ihm entgegen, dass sie ihn einbalsamiert hätten. So bleibe er länger frisch.
Außerdem drohte der Pharao dem Gefolge vom Isis- und Amun-Tempel Zeptergan aus Mittelstenweiler, dass seine rote Pyramide mit einem Fluch belegt sei. Es gebe gefährliche Tiere und es sei lebensgefährlich, dieses Gebäude einzunehmen.
Narren werden zum Feiern aus dem Rathaus verbannt
Vielleicht war auch das der Grund, warum nach dem Rathaussturm und der Übergabe des Schlüssels im leergeräumten Feuerwehrhaus gefeiert wurde. „Wir hätten sehr gern im Rathaus gefeiert“, sagte Thomas Wischnewski nach der Zeremonie. „Man hat uns aber nicht gelassen.“ Manfred Härle sagte dazu, dass es im Feuerwehrhaus schlich sicherer sei und sich das Feiern auch räumlich angeboten habe. Das Rathaus sei sehr offen gestaltet und er wolle nicht, dass den feiernden Narren hier etwas passiere.