Wozu dient der Wald? Was ist ein Naturwald? Und wie sollte ein Wald bewirtschaftet werden? Das sind drei von mehreren Fragen, die auf dem neuen Kinder-Erlebnispfad in Sipplingen begegnen. Der rund 1,6 Kilometer lange Pfad voller interaktiver Stationen ist von Handwerkern aus Sipplingen ehrenamtlich mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden, um Kindern eine unterhaltsame und lehrreiche Erfahrung in der Natur zu bieten.

Tourismuschefin Silvia Fritz (Mitte) und Lucy Augustyniak, Auszubildende Kauffrau für Tourismus und Freizeit, mit der sechsjährigen ...
Tourismuschefin Silvia Fritz (Mitte) und Lucy Augustyniak, Auszubildende Kauffrau für Tourismus und Freizeit, mit der sechsjährigen Johanna vor einer der Lerntafeln. | Bild: Holger Kleinstück

Von naturkundlichen Rätseln bis hin zu spielerischen Aufgaben ist für jeden etwas dabei. Im Rahmen des Kinderferienprogramms haben mehrere Kinder und Erwachsene mit Tourismuschefin Silvia Fritz und Auszubildende Lucy Augustyniak den Weg erkundet.

Handwerker setzen Projekt kostenlos um

Bei der Eröffnung des Pfades im Frühjahr 2024 hatte Bürgermeister Oliver Gortat die bedeutende Zusammenarbeit hervorgehoben, die hinter der Realisierung dieses Projekts steckte. Der Pfad sei im Tourismus-Ausschuss der Gemeinde Sipplingen initiiert und in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, der Verwaltung, dem Bauhof, dem Forst und weiteren externen Partnern realisiert worden.

Viel Spaß haben diese Kinder an der Station Kletterrampe.
Viel Spaß haben diese Kinder an der Station Kletterrampe. | Bild: Holger Kleinstück

Besonders hatte der Bürgermeister das ehrenamtliche Engagement der Sipplinger Handwerker hervorgehoben, die die Spielstationen für den Erlebnispfad hergestellt und gespendet haben.

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Vor der Eröffnung: Check auf Sicherheit

Vor der Inbetriebnahme des Erlebnispfades musste die Verkehrssicherheit des betroffenen Waldabschnitts durch den Forst beziehungsweise die erhöhte Verkehrssicherheitspflicht an den Spielstationen und Informationstafeln hergestellt und dokumentiert werden. Die Gewährleistung dieser Verkehrssicherheit wird jetzt mittels eines Baumkatasters – Erfassung und Nummerierung der betroffenen Bäume an den Spielstationen und Informationstafeln – ermittelt, festgehalten und dokumentiert.

Entlang des Kinder-Erlebnispfades sind immer wieder bunt bemalte Tierfiguren an den Bäumen angebracht, wie hier ein Dachs
Entlang des Kinder-Erlebnispfades sind immer wieder bunt bemalte Tierfiguren an den Bäumen angebracht, wie hier ein Dachs | Bild: Holger Kleinstück

Entlang des Weges mit den Spielstationen sind immer wieder bunt bemalte Tierfiguren an Bäumen angebracht. „Was machen Eichhörnchen?“, wollte etwa Auszubildende Augustyniak wissen. „Na die essen Eicheln und klettern auf Bäume“, antwortete der fünfjährige Julius prompt. Eulen? „Die sind schlau und können ganz schnell fliegen.“ Und Mäuse? „Die machen in der Erde ein Loch und werden von Katzen gefressen.“

Gar nicht so leicht, auf einem Baumstamm zu laufen: Die Erfahrung machen die Kinder bei der Station Balancierbalken.
Gar nicht so leicht, auf einem Baumstamm zu laufen: Die Erfahrung machen die Kinder bei der Station Balancierbalken. | Bild: Holger Kleinstück

So geht es weiter, alle paar Meter finden sich Tierfiguren an den Bäumen, zwischendurch auch immer wieder lehrreiche Tafeln und natürlich die verschiedenen Stationen, an denen sich die Kinder austoben konnten. Ganz besonderen Spaß hatten die Kinder am Balancierbalken und der Murmelbahn, die sie gar nicht mehr verlassen wollten.

An dieser Lernstation lässt sich der Gesang von sechs Vögeln per Handy abrufen.
An dieser Lernstation lässt sich der Gesang von sechs Vögeln per Handy abrufen. | Bild: Holger Kleinstück

Jetzt wissen sie zum einen, dass der Wald vielfältiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist sowie Erholung schenkt, zum anderen, dass der Naturwald sich ohne forstliche Eingriffe entwickeln darf. Und dass Holznutzung und Waldbau harmonisch miteinander verbunden sein sollen, um einen ökologischen und ökonomischen Beitrag für die Umwelt zu leisten.

Kaum wegzubringen sind die Kinder an der Station „Klettern am Seil“ – am Seil hoch, auf dem Hosenboden wieder runter...
Kaum wegzubringen sind die Kinder an der Station „Klettern am Seil“ – am Seil hoch, auf dem Hosenboden wieder runter... | Bild: Holger Kleinstück