Sipplingen – In puncto Ausbaggern des Ost- und Westhafens wird vorläufig nichts unternommen. Erst im kommenden Jahr soll die Gemeindeverwaltung sich des Themas wieder annehmen. Das hat der Gemeinderat beschlossen, nachdem er das Ergebnis entnommener Bodenproben zur Kenntnis genommen hatte.
Das Gremium hatte sich vor der Sommerpause damit befasst, sich an der Ausschreibung der Bodensee-Wasserversorgung (BWV) zum Ausbaggern zu beteiligen – letztmals war das vor 20 Jahren im Westhafen. In erster Linie gehe es um den Osthafen und die Hafeneinfahrt West, erläuterte Kämmerin Sabrina Girrbach. In den vergangenen Jahren habe man vermehrt mit Niedrigwasser im Osthafen rechnen müssen, was zu kurzfristiger Versetzung der Boote in den Westhafen geführt habe. Der Rat hatte eine Ausschreibung für das Ausbaggern befürwortet, sofern die Ergebnisse der Bodenproben nicht zu erheblichen Mehrkosten führen.
Girrbach sagte, dass eine Beteiligung an der Aktion der BWV nach den nun vorliegenden Daten „leider nicht mehr möglich“ sei, wegen des Schadstoffgehalts im Boden. „Hierfür muss geeignete Technik wie Entwässerungsschläuche ufernah installiert und das Räumgut durch Pumpen zur Entwässerungstechnik gefördert werden. Die Ableitung des bei der Entwässerung anfallenden Wassers muss ebenfalls geklärt werden.“ Girrbach bezifferte die Kosten auf 400.000 bis 600.000¦Euro für die Räumung mit Entwässerung und landseitiger Verwertung. Die Maßnahme im Osthafen werde noch von der Denkmalpflege geprüft.
Clemens Beirer (CDU) befand, das Vorhaben aufgrund der Schadstoffe derzeit nicht weiterzuverfolgen. Viele Liegeplatzinhaber im Osthafen, die nur über ein kleines Schiff verfügten, bräuchten das Ausbaggern gar nicht. Er empfahl, die Versandung weiter zu beobachten und abzuwarten, wie das Denkmalamt entscheide. Thomas Seiberle (DBS) sagte, das man das Thema „leider irgendwann doch“ angehen müsse, aber nicht schon übermorgen.