Das Haus Silberdistel bleibt noch mindestens sechs Jahre Flüchtlingsunterkunft. Das Landratsamt verlängerte das Mietverhältnis bis 31. März 2036. Sofern sich stark rückläufige Zahlen an Geflüchteten abzeichnen sollten, wurde ein Sonderkündigungsrecht eingerichtet. Das kann laut Pressesprecher Robert Schwarz erstmals zum 31. März 2031 greifen. Das Landratsamt mietet das frühere Altenheim seit April 2022 und nutzt es als Gemeinschaftsunterkunft. Aktuell leben dort nach Angaben des Landratsamtes 111 Personen.
„Langfristige Planungssicherheit bei den Gemeinschaftsunterkünften ist für uns essenziell“, gibt Pressesprecher Lars Gäbler an. Die lange Mietdauer sei deshalb nicht ungewöhnlich.
Weitere Gemeinschaftsunterkunft nun auch bewohnt
Außerdem hat die Gemeinde Sipplingen weitere Geflüchtete in einer Gemeinschaftsunterkunft aufgenommen. In dem Haus in der St.-Martin-Straße leben seit Juni 2024 zwei Familien. „Die Gemeinde hatte den Wunsch, dass hier Familien einziehen. Das konnte für den Moment so arrangiert werden“, sagt Pressesprecher Robert Schwarz dazu. Der Mietvertrag laufe vorerst bis 31. Mai 2025. „Das Mietverhältnis verlängert sich jedoch automatisch jeweils um ein Jahr, wenn es nicht mit einer Frist von neun Monaten auf den 31. Mai des jeweiligen Jahres gekündigt wird“, erklärt die Behörde.

Dass dort nur Familien einziehen, kann das Landratsamt jedoch nicht dauerhaft zusagen: „Wir müssen alle uns zugewiesenen Menschen unterbringen – wie auch die Gemeinden bei der Anschlussunterbringung diese Verpflichtung haben“, erklärt Schwarz.
Flüchtlingszahlen rückläufig
Nun wohnen also zwölf Personen in der Gemeinschaftsunterkunft in der St.-Martin-Straße. Was die Belegung angehe, sagt Schwarz: „In Krisenzeiten, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen, gibt es da naturgemäß aber weniger Spielraum.“ Derzeit seien die Zahlen der Geflüchteten, die der Bodenseekreis aufnehmen muss, jedoch eher rückläufig. Im Dezember 2023 waren es noch 124, im Dezember 2024 nur noch 47. Monatlich werden dem Bodenseekreis etwa 60 bis 70 geflüchtete Menschen zugewiesen. Dazu vermeldet Schwarz: „Aktuell können wir alle uns zugewiesenen Personen unterbringen.“