Sipplingen – Straßenlampen länger leuchten lassen, um die Sicherheit zu erhöhen oder länger abschalten, um den Energieverbrauch zu senken? Dieses immer wiederkehrende Thema hat jetzt den Sipplinger Gemeinderat beschäftigt. Nach längerer Diskussion kam er überein, sogenannte halbnächtige Lampen künftig eine Stunde länger leuchten zu lassen: Sie werden nicht mehr von Mitternacht bis 5 Uhr, sondern nur noch von 0.30 bis 4.30 Uhr ausgeschaltet.

Wie Sabrina Girrbach, Fachbereichsleitung Finanzen bei der Gemeindeverwaltung, erläuterte, hat die Gemeinde seit 2006 einen Dienstleistungsvertrag über die Betriebsführung mit dem Versorger Netze BW. Die Vergütung erfolge aufgrund der Anzahl von Leuchten. Im Vertrag von 2013 seien es 294 Lichtpunkte à 23,50 Euro pro Jahr gewesen, im Vertrag von 2017 seien weitere 45¦Lichtpunkte hinzugekommen. Bei der Umstellung der Leuchtmittel seien dieses Jahr von 83 Bestandsleuchten 65 mit LED ausgestattet worden. Derzeit gibt es Girrbach zufolge 342 Leuchtstellen, davon 41 LED-Leuchten im Bereich des Hafens. Hiervon seien 301 Leuchtstellen in der Anlagenverantwortung der Netze BW, davon 250 mit LED-Leuchtmitteln und 51 mit konventionellen. „Der Energieverbrauch ging kontinuierlich zurück“, erläuterte die Finanzchefin im Gemeinderat.

„Es hat sich gelohnt, in LED zu investieren“, unterstrich Bürgermeister Oliver Gortat. Wichtige Kreuzungen seien die ganze Nacht über ausgeleuchtet, dennoch gebe es auch hier Konfliktsituationen. Es gelte, die Bedenken der Bürger wahrzunehmen. „In vielen Straßen ist es wirklich sehr dunkel“, sagte Caroline Fruchtzweig (DBS), „die Leute haben Angst.“ Auf den Hinweis von Thomas Biller (DBS), dass im vorigen Winter im Hafen die Lampen die ganze Nacht gebrannt hätten, sagte Gortat, das diese jetzt zwischen Mitternacht und 5 Uhr nur noch angingen, „wenn sich etwas bewegt“.

Clemens Beirer (CDU) riet dazu, vielleicht nur jede zweite Lampe durchgängig leuchten zu lassen. Außerdem wurde vorgeschlagen, dass gegebenenfalls unterschiedliche Zeiten an verschiedenen Tagen wie beispielsweise an Wochenenden eingestellt oder ob bestimmte Straßen anders geschaltet werden könnten. Sabrina Girrbach wies außerdem noch darauf hin, dass es zurzeit keine anderen Möglichkeiten als ganznächtig und halbnächtig gebe, ein modernes System „intelligentes Licht“ habe man in der Gemeinde Sipplingen noch nicht.

Bürgermeister Oliver Gortat fasste zusammen: Man sei sich einig, „dass wir mittel- bis langfristig etwas ändern müssen“, was mit der derzeitigen Technik aber nicht möglich sei. „Wie können wir eine Optimierung reinbekommen?“ Das fragte er, bevor der Gemeinderat die neuen Schaltzeiten für die halbnächtigen Leuchten beschloss.