Eigentlich hatte Klaus Haberstroh vor zwei Jahren seinen Rückzug als Vorsitzender der Überlinger Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) angekündigt. Doch wer den engagierten Vollblutsportler kennt, der wusste, dass er das Vereins- und Kletterzentrum als größtes Projekt des DAV auch zu Ende bringen wollte. Einmal mehr signalisierten bei der Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus Bambergen noch mehr als 100 Mitglieder ihren Rückhalt für das ehrgeizige Vorhaben und bestätigten Haberstroh für weitere zwei Jahre in seinem Amt.
„Wir haben zwar 2750 Mitglieder“, konstatiert der Vorsitzende des größten Überlinger Vereins. Doch während der DAV andernorts rasante Zuwächse an jungen Mitgliedern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren zu verzeichnen hätte, stagniere die Überlinger Sektion. „Mit dem Kletterzentrum können wir den jungen Menschen ein attraktives Angebot machen“, sagt Haberstroh. „Sonst werden wir überaltert und der Verein hat keine Zukunft.“
Seit 2006 war der DAV auf der Suche nach einem Standort. „Das ist schon der achte Anlauf dafür“, zählt Klaus Haberstroh nach und sieht sich nach manchen Rückschlägen nun mit der Planung auf der Zielgeraden. Die kommt von Architekt Thomas Wissing aus Oberuhldingen. Umsetzen wird das Vorhaben die Owinger Seiler-Bau GmbH. Noch Ende des Jahres soll der Bau beginnen, im Herbst 2020 das Kletterzentrum eröffnet werden. Nahezu zeitgleich mit der angrenzenden Sporthalle, an die es ursprünglich angedockt werden sollte. Sobald die Baugenehmigung vorliege und die Verträge abgeschlossen seien, werde er sich auf Sponsorensuche bei Firmen aus der Region machen, sagt Haberstroh.
„Ich denke, wir kriegen das Geld zusammen“, sagt der Vereinsvorsitzende zu den kalkulierten Kosten von 1,8 Millionen Euro. Der Verein habe rund 400 000 Eigenkapital zusammengetragen, der Badische Sportbund hat 300 000 Euro Fördergelder zugesagt. „Ganz toll, dass die Waldorfschule uns eine Überbrückung zugesagt hat, bis dieser Zuschuss da ist.“ Der DAV-Dachverband werde knappe 200 000 Euro beisteuern. Über das Crowdfunding und Spenden waren mehr als 100 000 Euro zusammengekommen. „Das hätten wir zurückzahlen müssen, wenn das Projekt gekippt wäre“, erklärt Klaus Haberstroh. Jetzt hofft er, dass sich die Stadt bei der Berechnung des Erbauzinses für das Grundstück gnädig zeigt.
Dem neu gewählten Vorstand der DAV-Sektion gehören neben Klaus Haberstroh an: Hans-Dieter Fahnauer (zweiter Vorsitzender), Bernhard Bötzl dritter Vorsitzender), Christian Oberem (Schatzmeister), Günther Former (Schriftführer) und Jakob Bosse (Jugendreferent). Beisitzer sind Eberhard Widenhorn (Technik/Digitalisierung), Rebecca Ahlhelm (Ausbildung), Detlef Koch (Natur und Umwelt), Daniel Sinner (Skischule), Tobias Beeskow (Hütte), Philipp Penert (Öffentlichkeitsarbeit) sowie Erich Geiger (Ehrenrat).