Ingenieure, Unternehmensberater, Studenten und Schüler, ehemalige Mitglieder der Nationalmannschaft, deutsche Meister, wohnhaft von Konstanz bis Hamburg im Alter von 16 bis 42 Jahren: Bunt gemischt ist das Racingteam des Segel- und Motorbootclub Überlingen (SMCÜ), das 2014 innerhalb eines Jahres in die erste Bundesliga hinaufgesegelt ist und im Vorjahr unter 18 Teams einen hervorragenden sechsten Platz belegte. Bei der Regatta in Überlingen Ende September, der sechsten im Rahmen der Bundesliga, durfte sich die Crew sogar über den Platz an der Sonne freuen. „Dass wir zu Hause vor all unseren Fans gewonnen haben, das war einfach großartig. Vor allem, weil es so spannend war“, sagt Christian Zittlau, im Team zuständig für Taktik und Trimm. Aufgrund seiner Erfolge ist das Racingteam für die Sportlerwahl am 5. März in Überlingen als Mannschaft des Jahres wie im Vorjahr nominiert.
Angefangen mit dem Segeln haben die meisten der Crew im Alter von sieben bis acht Jahren mit einer Optimisten-Jolle, kurz Opti genannt: ein Boot, das nur ein Segel hat und neben Freizeitzwecken als Einstiegsklasse für den Regattasport dient. Jetzt in der Bundesliga wird mit einer J70 gesegelt, der Bodensee-Einheitsklasse: Eine knapp sieben Meter lange und 2,25 Meter breite Segelyacht, die slipbar ist, also nicht mit dem Kran ins Wasser gebracht werden muss.
Erst seit Sommer 2013 gibt es im deutschen Hochleistungssegelsport einen bundesweiten Clubwettbewerb mit hohem sportlichem Stellenwert. Seit Einführung der Segel-Bundesliga treten die besten 18 Segelclubs Deutschlands über eine Saison hinweg bei mehreren Regatten bundesweit gegeneinander an. Jeder der teilnehmenden Vereine stellt dafür eine Mannschaft aus seinen besten Seglerinnen und Seglern zusammen. Gesegelt wird mit vier Personen; ein Team kann aber aus bis zu 20 Personen bestehen. Der erste Lauf der diesjährigen Segelbundesliga wird um den 1. Mai in Starnberg am Starnberger See ausgetragen. „Wir wollen eine gute Platzierung in der ersten Liga halten“, sagt Zittlau, der von anderen Teams weiß, dass sie gut aufgerüstet und den ganzen Winter über trainiert haben.
Für den 34-Jährigen ist es das Faszinierende am Segeln, dass man körperlich gefordert werde und mental sehr fit sein müsse. Zittlau: „Beim Segeln spielt viel zusammen: Wind, Wasser, Wetter – und man muss im Team arbeiten.“ Bei stärkeren Windstärken komme einerseits die körperliche Fitness zur Geltung, anderseits aber auch das technische Verständnis, wie man ein Boot segelt. „Es ist ein Sport für alle Altersgruppen“, sagt der Projektingenieur.
Dass man in der Bundesliga segle, sei für den Verein natürliche „eine tolle Sache“. Es gehe dabei nicht um den Einzelsportler, sondern um die Crew als solches, in der eine starke Integration stattgefunden habe. Christian Zittlau: „Schön ist es, dass das Team aus allen Altersstufen besteht. Für uns die Hoffnung, daraus Nachwuchs zu generieren und langfristig mehr junge Leute in den Verein zu holen.“
Zum Team und zur Wahl
Racing-Team Segel- und Motosportclub Überlingen: Es erreichte im September den ersten Platz beim Segel-Bundes-Liga-Event in Überlingen, im August in Berlin den dritten Platz. In der Tabelle der Segel-Bundesliga belegt die Mannschaft den sechsten Platz und ist damit bestes Team vom Bodensee. Leiter ist Tino Mittelmeier, die Crew besteht aus Tino und Niko Mittelmeier, Christian und Michael Zittlau, Frederik und Henrik Schaal, Steffen und Sven Heßberger, Jan und Dominic Fritze, Franziska und Maximilian Bäuerle, Markus und Nicolas Betz, Charlotta Fritz, Carolin Schrimper, Dominik Waibel, Alexander Gaiser
Die Wahl: SÜDKURIER-Leser können bis kommenden Montag, 22. Februar, ihre Stimme für die Sportlerwahl abgeben. Die Basis-Nummer ist die 0 13 79/37 05 00, entscheidend ist die folgende Endziffer: Fußballer B-Junioren FC 09 Überlingen -51, Hip-Hop-Tänzer Lea Pollini und Ramon Espinosa -52, Racingteam SMCÜ -53, Fabian Gläser vom Ruderclub Bodan -54, Johanna Siebler vom Leichtathletik-Club -55, Hubert Merkelbach vom BYCÜ -56, Thaiboxer Sebastian Harms Mendez -57. Ein Anruf aus dem Festnetz der Telekom kostet 50 Cent, Mobilfunk deutlich mehr. Anzugeben ist neben Namen und Adresse das Stichwort „Sportlerwahl“. Die Bekanntgabe des Wahlergebnisses und die Ehrung der Sportler erfolgt in einer Galaveranstaltung am Samstag, 5. März, im Kursaal. Abstimmung per E-Mail an ueberlingen.redaktion@suedkurier.de oder mit dem in dieser Zeitung am 26. Januar veröffentlichten Coupon, auf Facebook oder im Internet: www.suedkurier.de/sportlerwahl
