Es war für die Schüler ein ganz besonderer Moment, bei „Jugend trainiert für Olympia“ dabei gewesen zu sein, erzählt Lehrerin Eva Bächle dem SÜDKURIER. „Freiwillige haben Fahnen geschwenkt, mit dem Bundesland darauf und wir sind dann dahinter mit der Fackel eingelaufen“, beschreibt Yannik Konzack den Anfang des Bundesfinales von „Jugend trainiert für Olympia“. Was zählt, das ist die Mannschaftsleistung, für die sie nun auch für die Sportlerwahl in Überlingen nominiert sind.
Die Skimannschaft wurde in erster Line für den dritten Platz im Bundesfinale nominiert. Das gab es bislang in der Historie der Schulmannschaften, die am Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ teilgenommen haben, noch nie. Der erste Platz im Landesfinale ist die Qualifikation zum Bundesfinale. Aber der Erfolg im Bundesfinale ist natürlich deutlich höher einzustufen.
Trainiert wird vor allem am Wochenende
Speziell auf die Wettkämpfe bei „Jugend trainiert für Olympia“ haben sich die fünf Skifahrer nicht vorbereitet, denn vor dem Wettbewerb fänden viele andere Wettbewerbe statt, erklärt Yannik Konzack. Alle fünf Skifahrer sind Mitglied im Deutschen Alpenverein und fahren dort Ski. Das Training für die Wettkämpfe findet vor allem am Wochenende statt, sagt Konzack. Um schon im Herbst für die kommende Saison anzufangen, trainiere man auf Gletschern. „Man versucht dann so viel zu fahren wie es geht und sich natürlich auch zu verbessern“, ergänzt Moritz Bächle.
Gemeinsam stark im Team
Meistens falle das Training auf einen Freitag und die Wettkämpfe auf Samstag und Sonntag. Sollten die schulischen Leistungen passen, werde man freigestellt, erklärt er weiter. Ein weiteres Training findet jeden Mittwoch statt. Dort werde vor allem die Kondition trainiert, wie Amelie Duske erklärt. Vor einem Rennen wärme sich das Team immer gemeinsam auf, trotzdem habe jeder seine eigene Aufwärmroutine, erklärt Skifahrer Konzack.
Kopf-an-Kopf-Rennen um den dritten Platz
Das Bundesfinale für „Jugend trainiert für Olympia“ wurde auf zwei Tage verteilt. Am ersten Tag fand ein Vielseitigkeitslauf statt, mit kupiertem Gelände, Übergängen flach-steil-flach sowie Sprüngen und unterschiedlich weit gesteckten Toren. Beim Vielseitigkeitslauf musste jedes Teammitglied dreimal fahren und die sieben schnellsten Läufe kamen in die Wertung für den Tagessieg. Wichtig hierbei sei, dass von jedem Sportler maximal zwei Läufe in die Wertung einfließen konnten, erklärt Sportlehrer Sebastian Fritz.
Am zweiten Tag treten die Mannschaften in Team-Duellen gegeneinander bis ins Finale an. Die Reihenfolge der Läufer werde vom Trainer vorab festgelegt und könne nicht mehr geändert werden. Bei dem Wettkampf werden 1:1-Duelle auf den beiden identischen Strecken parallel zueinander gefahren. Das Team, welches drei oder mehr Siege hat, gewinnt, so Fritz. Wer am Ende welchen Platz beim Bundesfinale für Jugend trainiert für Olympia erreicht, war für die Schüler nicht sicher. „Wir haben versucht es auszurechnen und dachten, wir werden Vierter“, erklärt Konzack. Dass sie dann am Ende doch Dritter wurden, war eine umso größere Freude. Auch die Rennen seien ein Kopf-an-Kopf-Rennen gewesen. Für Familie und Freunde gab es eine Live-Übertragung der Siegerehrung auf YouTube.
Der Zusammenhalt macht den Unterschied
Besonders bei „Jugend trainiert für Olympia“ sei, dass die Skifahrer keine Einzelkämpfer seien, sondern die gesamte Gruppe zum Endergebnis beiträgt. Die Skifahrer seien zwar alleine auf der Piste, doch ihre Leistung zählt für die ganze Gruppe, erklärt Lehrerin Eva Bächle.
Einer der stärksten Gegner sei das Team aus Isny gewesen, berichtet Eva Bächle. Das Team habe den Vorteil, dass sie mehr trainieren würden. Außerdem konnte die Mannschaft im Allgäu mehrmals die Woche am Hang trainieren, an dem später auch die Wettkämpfe starten. Isny trat mit einer starken Mannschaft an, die Mixed-Mannschaft aus Überlingen setzte sich am Ende dennoch durch und wurde im Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ Dritter und damit um einen Platz besser als das Team aus Isny.
Weite Wege bis zum Schnee
Eine weitere Herausforderung sei das Training gewesen. Während die meisten Mannschaften vor Ort und regelmäßig trainieren konnten, war für die Überlinger Mannschaft nur dann ein Training möglich, wenn in der Nähe genügend Schnee lag und man die Piste in eineinhalb Stunden Fahrzeit erreichen konnte, so Eva Bächle. Auch sei es ein großer logistischer Aufwand gewesen, die fünf Teammitglieder rechtzeitig zum Rennen zu bringen, erklärt die Lehrerin.
„Einen Tag davor war ich noch bei der südbadischen Hallenmeisterschaft, für den Fußball“, sagt Yannik Konzack. Auch die anderen Teammitglieder seien bei anderen Wettkämpfen gewesen. Schön sei jedoch gewesen, dass sich die Kinder untereinander kannten, sagt die Lehrerin. Im Hotel, das sich die Skifahrer aus Baden-Württemberg teilten, haben sich alle getroffen. „Viele kamen aus unserem Bezirk und das war nett“, sagt Teammitglied Milena Duske.