Wer Eintrittskarten für den Frauenkaffee ergattern möchte, muss früh aufstehen – oder besser: gar nicht ins Bett gehen. Bereits am Freitagabend um 23.10 Uhr stand Monika Beirer aus Sipplingen an der Vorverkaufsstelle Wiestorschule an, um sich die besten Karten zu sichern, die am Samstag ab 10 Uhr verkauft wurden. Über zehn Stunden anstehen für den Frauenkaffee – das sind wahre Fans.
Monika Beirer fand sich mit fortschreitender Nacht in froher Gesellschaft wieder. Um 1 Uhr etwa waren schon zehn Damen in der Schlange, um 1.15 Uhr beispielsweise gesellte sich Barbara Stierle zu der illustren Runde, und morgens um sechs Uhr war die Schlange schon rund 100 Frauen lang. Die Wartezeit wurde schlotternd, tratschend und strickend überbrückt. Kalte Füße hatte vermutlich jede von ihnen. Doch sei die Gemeinschaft so herzerwärmend, dass sich das Anstehen lohnt, wie Monika Beirer verriet.
Gaby Regenscheit war für die Organisation des Vorverkaufs zuständig: Um 7 Uhr öffnete sie die Türe der Wiestorschule und reichte wärmenden Kaffee. Andere Akteurinnen des Frauenkaffees machten mit dem Publikum Käschberle. So wurde aus Anstehen in der Kalte fröhliches Ansitzen. Die Platznummern hatten sich die nachts in der Schlange stehenden Frauen jeweils selbst gegeben. "Ich bin fasziniert, wie diszipliniert das hier alles über die Bühne geht", sagte Gaby Regenscheit. Früher habe es auch schon Rangelei um die besten Karten gegeben, "das haben wir alles schon gehabt, heute nicht".
Monika Beirer, die Nummer 1, sicherte sich und sieben Freundinnen die besten Karten bei der Sonntagsvorstellung. Sie wolle ihre Freundinnen damit überraschen. "Ich freue mich so auf ihre Gesichter", begründet sie ihre Motivation. "Auch wegen der Gaudi hier warte ich gerne so lange."
Noch noch rund 20 Restkarten: Ab Dienstag, 7. Februar, bei der Kur- und Touristik.