Viel Regen, ein Riss und eine Ampelschaltung bei Nacht: Die Niederschläge der vergangenen Wochen haben den Boden bei einer Böschung an der B31 bei Überlingen-Altbirnau aufgeweicht. Zuletzt drohte der Hang auf die Bundesstraße zu rutschen. Deshalb beauftragte das verantwortliche Regierungspräsidium Tübingen eine Spezialfirma, um den Hang zu sichern, wie es am Montag in einer Pressemitteilung hieß. Bereits Montagabend gingen die Arbeiten los. Zwischen 19 und 6¦Uhr wird bis Freitagnacht (28. Juni) gearbeitet. Dann soll der Hang wieder gesichert sein. Der Verkehr auf der B31 wird in diesem Zeitraum mit einer Ampel geregelt.

Wie wurde der Riss entdeckt?

Wie das Regierungspräsidium auf Anfrage erklärt, habe ein Bauleiter der angrenzenden Baustelle Mitte Juni den Riss entdeckt und die Behörde informiert. Daraufhin habe diese einen Geologen beauftragt, um den Riss zu untersuchen. „Dabei wurde festgestellt, dass Sicherungsarbeiten notwendig sind, um ein drohendes Hinabrutschen des aufgeweichten Bodenmaterials zu verhindern“, erklärt Pressesprecher Matthias Aßfalg.

Was genau ist mit dem Boden passiert?

Wie genau es zu diesem Hangriss kam, ist nicht klar. In den meisten Fällen sind nicht einzelne Regenereignisse die Ursache, sondern eine Reihe von Regenereignissen mit hohen Regenmengen, die den Boden durchfeuchten und dadurch instabil werden lassen. „Meist ist es auch nicht das Oberflächenwasser, das oberflächlich versickert und so die Böschung durchfeuchtet, sondern Schichten- oder Sickerwasser, welches mit Verzögerung ankommt und den Boden aufweicht“, sagt Sprecher Aßfalg. Wie viel Zeit zwischen Regenereignis und Hangrutsch vergehe, hänge von vielen Parametern ab und könne aus diesem Grund nur schwer vorhergesagt werden.

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Wie wird der Bereich gesichert?

In einem ersten Schritt wurde der Riss nun mit einer Folie abgedeckt worden, um einen weiteren Eintritt von Oberflächenwasser zu vermeiden. In einem zweiten Schritt befestigt die Spezialfirma Stützscheiben aus Dränbeton im unteren Bereich der Böschung. Dabei wird das durchfeuchtete Material durch Dränbeton ersetzt. Dieser Beton ist wasserdurchlässig und gewährleistet, dass möglicher Niederschlag abfließen kann. „Dieser Vorgang wird auf der kompletten Breite des Risses wiederholt“, erklärt Aßfalg. In einem letzten Schritt wird der durchfeuchtete Boden oberhalb des Betons entfernt und durch tragfähiges Material ersetzt. Anschließend soll die Böschung wieder standsicher sein.