Kariert, weiß, geblümt, schmal, breit, medizinisch oder selbst genäht: Seit gestern sind die Mund- und Nasenabdeckungen Pflicht bei der Nutzung des ÖPNV und beim Einkaufen. Auch in der Überlinger Innenstadt sieht man sie deshalb überall. Die meisten halten sich innerhalb der Geschäfte daran, doch sobald sie die Läden verlassen, zieht so mancher erleichtert das Stück Stoff vom Gesicht, weil es das Atmen erschwert. Doch an die Masken werden wir uns wohl künftig nun erst einmal gewöhnen müssen.
Afrikanische Masken
Philadelphia Shayi näht deshalb selbst Masken und verkauft sie im Erlebnisatelier „eKhaya“. Bisher bekam sie noch Masken aus München geliefert, die Firma dort habe nun allerdings zu viele Bestellungen. „Jetzt muss ich eben selbst welche nähen“, sagt sie. Das scheint sie allerdings nicht im Geringsten zu stören. Im Gegenteil – sie steht im Verkaufsraum des Ladens, das Bügelbrett wird zu ihrem Tresen.
Die Stoffe bekommt sie aus dem Senegal, Südafrika, Ghana und Uganda geliefert, erzählt sie. Sie alle tragen afrikanische Muster und strahlen in kräftigen Farben. „Ich komme mit dem Nähen gar nicht hinterher“, sagt Philadelphia Shayi. „Ich hatte gehofft, ich könnte mir einen Stapel mit mehreren Masken erarbeiten, aber immer,wenn ich mit einer fertig bin, kommt jemand und kauft sie. Aber darüber freue ich mich natürlich.“ Die Kunden werden durch die Schaufensterpuppen des „eKhaya“ aufmerksam gemacht. Diese tragen die bunten Masken mit den neuesten Mustern.
Masken finden viele Kunden
Auch Maria Sostaric verkauft handgemachte Masken bei „Anna Mode“ in der Münsterstraße. Am Montagvormittag hat sie bereits über 20 Masken für jeweils zwei Euro verkauft. Sie selbst trägt natürlich auch immer eine, wenn ein Kunde das Geschäft betritt, sagt sie, während sie hinter dem Spuckschutz an der Kasse eine neue Maskenlieferung annimmt.

Maske als modisches Accessoire
Berrit Johnen von „Zeitlos“, einem Laden für Gebrauchtwaren, überlegt ebenfalls, ob sie selbst Masken nähen soll. „Das ist ja schon fast ein modisches Accessoire, kann man sagen“, sagt Berrit Johnen. Sie hat Schnitttechnik und Modedesign an der ältesten Modeschule der Welt in Paris studiert und hält es eigentlich für verschwendetes Potenzial, keine Masken selbst zu nähen. „Ich hätte tausend Ideen, aber ich weiß nicht, ob ich das alles nebenher schaffe. Das wäre dann alles sehr viel auf einmal“, sagt sie. Da die Masken uns aber wohl über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben werden, wird sie wohl damit anfangen.