Der Hänselejuck, zentrale Veranstaltung der Überlinger Fastnacht, folgte in diesem Jahr einem neuen Umzugsweg. Baustellenbedingt bogen die etwa 1000 Hästräger plus Musikanten statt in die Christoph- in die Münsterstraße ein. Weiter steuerten sie über die Hafenstraße der Hofstatt zu. Uwe Wolfensperger ist Hänselevater und damit Vorsitzender der Hänselezunft. Er bilanziert: „Ich persönlich fand die Strecke schön. Das war mal was Neues.“ Ob der Zug im nächsten Jahr erneut auf diese Strecke geht, könne man nicht sagen, „weil wir ja nicht wissen, welche Straße im nächsten Jahr aufgerissen sein wird“.

Flaschenhals Münsterstraße

In diesem Jahr habe es Probleme bei der Einmündung in die Münsterstraße gegeben. „Das war ein Flaschenhals.“ Es sei zu eng gewesen, auch wegen dort stehender Blumenkübel, weshalb der Zug ins Stocken kam. Zudem hätten Besucher den Umzugsweg zwischen Münstertreppe und Galgenstüble gequert und somit den Umzug „ein bisschen kaputt gemacht“.

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Zauber geht verloren

Der Zauber des Hänselejucks liegt in dem Geheimnis begründet, nicht zu wissen, welcher Mann unterm Häs steckt. Dieser Zauber verfliegt im Anschluss an den Hänselejuck, weil viele Hästräger ihre Kappe, auch Kopf genannt, lupfen, sich also zu erkennen geben. Damit verstoßen sie gegen eines der sieben Gesetze laut Vereinssatzung: „Die Kappe ist stets auf dem Kopf zu tragen.“

Wolfensperger freute sich nach dem Juck noch „über sehr viele größere Hänselegruppen, die komplett abgedeckt waren“. Doch wie alle Jahre wieder hätten sie einige Verstöße gegen obige Regel festgestellt und die Betroffenen ermahnt. „Die meisten sind einsichtig. Ab einer gewissen Uhrzeit mit entsprechendem Alkoholpegel macht es aber keinen Sinn mehr, eine Diskussion anzuzetteln.“

„Ohne Kopf läuft man nicht rum.“ Achim Friesenhagen alias Horst Schlämmer.
„Ohne Kopf läuft man nicht rum.“ Achim Friesenhagen alias Horst Schlämmer. | Bild: Jürgen Gundelsweiler

Achim Friesenhagen, Narrenvater und damit Co-Vorsitzender der Narrenzunft, Dachverein über der Hänselezunft, stellte Verstöße bereits beim Narrentag in Oberndorf fest. In seiner Rolle als Horst Schlämmer beim Dorferschoppen sagte Friesenhagen unter dem Applaus des Publikums: „Ohne Kopf läuft man nicht rum!“ Wichtig für Wolfensperger war, dass die Nacht friedlich verlief. Das habe ihm auch Polizeichef Stitzenberger versichert.