Mit 50,61 Prozent der Stimmen hat Jan Zeitler die Oberbürgermeisterwahl für sich entschieden. Der Amtsinhaber siegte in der Stichwahl über seinen Herausforderer, den Landtagsabgeordneten Martin Hahn, der auf 49,39 Prozent kam. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,8 Prozent und damit rund drei Prozent weniger als beim ersten Wahlgang, als sechs Kandidaten im Rennen waren. 4603 Stimmen entfielen in der Stichwahl auf Zeitler, 4492 auf Hahn, für beide Kandidaten jeweils ein Stimmenzuwachs gegenüber des ersten Wahlgangs.
Die erste Reaktion gilt seiner Frau
Das Ergebnis der Auszählung wurde live im Theatersaal des Salem-College übertragen, wo beide Kandidaten und ihre Anhänger den Wahlausgang verfolgten. 26 Wahlbezirke gibt es. Die Führung wechselte immer wieder. Hahn und Zeitler verfolgten die Minuten mit bangen Blicken. Nach Auszählung von 20 Wahlbezirken hatte Zeitler mit nur wenigen Stimmen vorne gelegen. „Ein Thriller“, bewertete Manfred Schlenker, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses, die Stimmauszählung.

Als das Ergebnis feststand, spielte die Stadtkapelle den „König-Ludwig-Marsch“, Zeitler umarmte als Erstes seine Frau, Annette Stoll-Zeitler, dann ließ er sich von seinen Unterstützern herzen und beglückwünschen.

Schlenker verkündete offiziell das Ergebnis und Bravo-Rufe sowie rhythmisches Klatschen schallten durch den Raum. Auch Hahn zollte das Publikum mit tosendem Applaus Respekt für sein Ergebnis.
Durch den Wahlkampf ein besserer Oberbürgermeister
In seiner ersten Rede sagte Zeitler, dass er und Hahn jeweils „um jede Stimme gekämpft“ hätten. „Dies ist ein Ausdruck von Demokratie, was wir dargeboten haben.“ Er zitierte Hahn, der ihm als einer der Ersten gratulierte, und dabei gesagt habe: „Auf das Beste für Überlingen.“ Im Wahlkampf, so Zeitler, habe er in den Begegnungen mit den Bürgern viel gelernt. In einem SÜDKURIER-Interview hatte er gesagt, dass der Wahlkampf „sehr wertvoll“ für ihn gewesen sei, gerade dank der Gespräche mit denen, die sich unsicher gewesen seien, ob sie ihn wählen. Als Beispiel dafür sagte er, dem Wunsch nach mehr „Nähe den Bürgern“ gegenüber nachkommen zu wollen. Es hätten sich in den letzten Wochen „zwei Lager“ gebildet. Die Vorweihnachtszeit sei besonders geeignet dafür, „gute Gespräche miteinander zu führen“. Er betonte das Wir: „Ich wünsche uns viel Kraft, um unsere Stadt weiter nach vorne zu bringen.“