Auf ihre eigene, spezifische Art schräg gespielte Blasmusik, dazu ausgelassene Stimmung: Das zeichnet die Guggevamps aus, die an diesem Wochenende ihr elfjähriges Bestehen mit vielen befreundeten Gruppen aus der Umgebung im Kursaal feiern. Und das zwei Tage lang.

Während der Freitag, 11. November unter dem Motto „Regionaler Guggensound“ und der neuen Kostümpräsentation der Guggevamps steht, ist am Samstag, 12. November ein überregionales Guggentreffen mit Guggen aus Deutschland und der Schweiz geplant. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, das Tagesticket kostet 8 Euro, das Zwei-Tagesticket 15 Euro an der Abendkasse – solange der Vorrat reicht.
Das Programm
Elfter Geburtstag am 11. November
„Wir sind froh, dass wir unser Jubiläum jetzt ausrichten können“, sagt Tanja Held, Schriftführerin des Vereins. „Eigentlich war geplant, dass wir im Vorjahr unser Zehnjähriges feiern. Doch es war früh klar, dass das aufgrund von Corona nicht möglich sein wird.“ Aber als Fastnachtsverein sei ja schließlich ein elfjähriges Jubiläum „auch ganz cool“.
Deshalb passt auch das Datum mit dem 11. November als Start der Fasnet hervorragend, findet die Schriftführerin. Am ersten Tag treten sieben Musikgruppen auf, darunter gegen 22 Uhr auch das Geburtstagskind selbst. Die Vamps präsentieren bei ihrem Auftritt ihr neues Kostüm. Dafür kamen bei verschiedenen Aktionen in den vergangenen Monaten etwa 15.800 Euro zusammen.

„Das war für uns mega“, freut sich Tanja Held. „Denn wir haben viele junge Mitglieder, die können sich so eine große Anschaffung kaum leisten.“ 55 Kostüme, fünf mehr als ursprünglich geplant, konnten bestellen werden „und die präsentieren wir jetzt am Freitagabend“. Einen Tag später werden weitere neun Musikgruppen auf der Bühne des Kursaals aufspielen, darunter auch Guggenmusiker aus der Schweiz. „Es freut uns total, dass so viele zugesagt haben“, betont Held.
Aus zehn Musikern wird eine große Guggenmusik
Es war vor etwa 15 Jahren, als aus einer närrischen Lehrerweckgruppe eine kleine Guggenmusik mit Namen „dreiviertel zwölfe“ wurde. Zehn Musikerinnen und Musiker zogen während der Fasnet durch Überlingen und Umgebung – dabei setzten sie Mottos wie Beach Boys, Men in Black und Lumpenhunde um.

Als die Nachfrage wuchs und die Mitgliederzahlen stiegen, merkten die Musiker bald, dass es „ernst“ wurde. 2008 wurde der Name Guggevamps ins Leben gerufen und mit ihm das Motto Vampire. „Die ersten Kostüme kamen direkt aus dem Discounter und hielten dementsprechend nicht länger als zwei Jahre“, schreiben die Vamps auf ihrer Internetseite.
Eintragung ins Vereinsregister im Jahr 2011
Im Herbst 2011 folgte schließlich die Eintragung ins Vereinsregister und mit dieser stieg auch die organisatorische Ordnung. Im Sommer 2012 nahmen die Überlinger Vamps zum ersten Mal am Promenadenfest teil, 2016 richteten sie ihr erstes Guggenmusiktreffen unter dem Motto „Gugg im Denkmal“ in der Kapuzinerkirche aus.

Mehrmals beteiligten sich die Guggevamps mit den Seegumpern beim abendlichen, von der Überlinger Marketing und Tourismus GmbH veranstalteten Konzert auf der Hoftstatt. Und das mit Erfolg: Bei kaum einem anderen Konzert auf der Hofstatt schäumt die Stimmung so über wie bei den Guggenmusikern.

Erster Platz beim närrischen Videowettbewerb
Einen weiteren Erfolg erzielten die Guggevamps im vergangenen Jahr: Beim großen närrischen Videowettbewerb des SÜDKURIER, an dem sich etwa 4500 Leser beteiligten, erreichten sie den ersten Platz. Der SÜDKURIER hatte Narrenvereine, Fasnetsgruppen und Guggenmusiker dazu aufgerufen, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln lustige närrische Videos zu drehen, diese hochzuladen und somit in der Pandemie gute Laune zu den Narren nach Hause zu bringen.
Nicht weniger als 116 Kurzfilme von Narrengruppen vom Bodensee, vom Hochrhein, aus dem Hegau, dem Linzgau und dem Schwarzwald sowie von der Baar waren bei dem Wettbewerb eingegangen. Die Guggenvamps zeigten in ihrem Video, wie es sich auch unter Einhaltung der Corona-Regeln gemeinsam musizieren lässt.

Jeder Musiker spielte von zu Hause aus – und nachdem die fast 50 Ton- und Videospuren aufeinander abgestimmt wurden, entstand ein richtiger Orchestersound. Das Preisgeld von 1000 Euro wurde für die neuen Kostüme auf die Seite gelegt. „Mit der Aktion hatten wir eine tolle Möglichkeit, etwas Fasnet in die Wohnzimmer zu bringen“, sagte Thilo Hummel, Vorsitzender der Guggevamps, bei der Preisübergabe.