In einer Nische der Gruft, des ehemaligen Gefängnisses in Überlingen, hat Beata Hertlein vom Landesamt für Denkmalpflege eine Vitrine mit einer Lichtinstallation positioniert. Hier werden die drei Themen der Ausstellung „Pfähle, Mauern und Kakteen“ noch einmal aufgegriffen, die Entwicklung der Stadtbefestigung in zeitlicher Abfolge wird nachvollziehbar. Hertlein hat die Ausstellung im Rahmen der Landesgartenschau in Überlingen zusammengestellt.

Als Basis dient eine Kopie, oder besser ein 3D-Scan des Modells aus dem Städtischen Museum, das zeigt, wie Überlingen um 1800 ausgesehen hat. Die bunten Lichter heben auf der einfarbigen Grundfläche jeweils unterschiedliche Themen und Perioden hervor.

Stadttore, Türme und Stadtgräben

Los geht es mit den beiden noch erhaltenen Stadttoren in rot. Dann folgen die sechs Türme in blau und danach die Stadtgräben in grün. Weiter geht es mit den historischen Grünanlagen und Gärten. Die denkmalgeschützten Areale und Gräben werden farbig illuminiert und die Ausstellungsflächen benannt.

Hinweise auf Standorte von Pfahlbauten

Schließlich weisen Schriftzüge auf ehemalige Standorte von Pfahlbauten hin. Beim Mantelhafen siedelten bereits 3900 vor Christus Menschen. Funde beim Jachthafen stammen aus der Zeit um 3900 v. Chr. und beim Strandbad Ost wurden Reste einer Siedlung aus der Zeit um 3100 v. Chr. entdeckt.

Farbiges Licht setzt die Vitrine und deren Inhalt in Szene.
Farbiges Licht setzt die Vitrine und deren Inhalt in Szene. | Bild: Sabine Busse

Weitere flächige Darstellungen demonstrieren, wo die Befestigung der Staufischen Kernstadt im 13. Jahrhundert angelegt war. Als erste Erweiterung kam im 14. und 15. Jahrhundert die Neustadt oder das Dorf hinzu. Die Fischerhäuservorstadt bekam im 16. und 17. Jahrhundert ihre Befestigung. „Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Befestigung ausgebaut. Im 17. Jahrhundert machten dann neue Waffengenerationen eine Erweiterung nötig“, erläutert Beata Hertlein.

Bleibt das beleuchtete Modell in Überlingen?

Auf die Frage, ob das Modell mit der anschaulichen Beleuchtung den Überlingern nach der LGS erhalten bliebe, antwortete Beata Hertlein: Die Vitrine werde sie wieder mitnehmen, über den Rest könne man reden.