Überlingen Die Bodensee-Therme Überlingen ist nach umfassender Modernisierung seit Anfang der Woche wieder geöffnet: Es gibt zahlreiche Neuerungen in Technik, Gestaltung und Digitalisierung, nachdem die im November 2003 eröffnete Therme aufgrund der Umbau- und Revisionsarbeiten drei Wochen geschlossen war. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro, wovon 1,5 Millionen auf Investitionen, 200.000 Euro auf Instandhaltungen und Wartungen entfallen. „So viel wie noch nie“, erläuterte Jürgen Jankowiak, Geschäftsführer der Stadtwerke Überlingen GmbH (SWÜ), die als Eigentümerin die Kosten der Investitionen übernommen hat, bei der Vorstellung der Arbeiten.
Wer die Therme betritt, dem fallen gleich im Eingangsbereich große Veränderungen auf. Hier sind Rezeption, Shop und Foyer und das Aquarius-Restaurant neu strukturiert und gestaltet worden, mehrere gepflanzte Grünpflanzen tragen zum Erscheinungsbild mit zeitgemäßem Farbkonzept bei. „Edle Farben, die sehr gut harmonieren“, sagte Max Sandreuther, seit Anfang 2024 Betriebsleiter. Außerdem ist die Wegeführung übersichtlicher gestaltet worden. Auch der Sanitärbereich wurde umfassend erneuert: Drei WC-Anlagen und vier Duschbereiche sind vollständig saniert worden.
Rund um das Sportbecken fällt der veränderte Rutschbereich auf. Die bisherige Reifenrutsche ist zu einer „Carl‘s Wellenflitzer“ genannten Körperrutsche umgebaut worden. Das hat den Vorteil, dass Eltern jetzt gemeinsam mit ihren Kindern ohne zusätzliches Hilfsmittel rutschen können. Die Rutsche bleibt damit die zentrale Attraktion im Familienbereich, während sich diejenige für jüngere Gäste jetzt „Übi‘s Silberblitz“ nach dem Maskottchen Übi der Überlingen Marketing und Tourismus GmbH (ÜMT) nennt.
Im Wellness-Bereich ist die elf Meter hohe hintere Wand an den Kaskadenbecken vollständig begrünt worden, die hier in Kombination mit einer neuen Lichtgestaltung für einen Rückzugsraum mit ruhiger, botanischer Atmosphäre sorgen soll. Dass es hier ruhiger als im Sportbereich zugehen soll, „verrät“ Übi an der Tür: „Ab hier bitte leise sein, sonst hörst du das Rauschen und die Musik unter Wasser nicht.“
Auffällige Veränderungen gibt es in der Saunalandschaft, in der aber noch nicht alles fertig ist. Die Finnische Sauna im Innenbereich nennt sich jetzt „Mineral Sauna“ und bietet ein reduziertes, naturnahes Design mit Salzsteinofen und mineralhaltigen Aufgüssen täglich um 13 und 19 Uhr. Gebaut wird noch in der Bootshaus Sauna: Ein historisches Schifferboot, das sich über den Innen- und Außenbereich erstrecken wird, soll künftig das Zentrum des maritimen Gestaltungskonzepts bilden. Und die große See-Sauna nennt sich künftig Kamin-Sauna: Hier ist eine wohnliche Gestaltung mit warmen Materialien, direktem Seeblick und einem offenen Kaminfeuer als zentrales Element in Arbeit. Bis zur Fertigstellung der beiden Saunen erhalten Saunagäste einen Genuss-Gutschein in Höhe von 7 Euro, der am Besuchstag in der Saunabar, im „Aquarius“ oder im Thermenbistro einlösbar ist.
Die digitale Infrastruktur ist anhand eines neuen Kassensystems und automatisierten Lösungen für den Besuchereinlass weiter vorangebracht worden. Neu ist eine automatisierte Armband-Ausgabe für online gebuchte Tickets, die es ermöglicht, das Eintrittsmedium direkt vor Ort abzuholen und anschließend ohne Wartezeit durch die Zugangsschleusen einzutreten. Ergänzend dazu gibt es sogenannte Komfort-Armbänder, die als digitale Alternative zur bisherigen Geldwertkarte dienen. Ein Besuch an der Kasse ist nicht mehr erforderlich, da registrierte Gäste damit künftig kontaktlos ein- und auschecken können. Bestehende Inhaber einer Geldwertkarte haben die Möglichkeit, ihre Chipkarte kostenfrei gegen ein Armband auszutauschen.
Im technischen Bereich ist ebenso investiert worden: Hier ist eine neue Filteranlage für die Wasseraufbereitung installiert, die langfristig die Wasserqualität energieeffizient und ressourcenschonend sicher stellen soll, eingebaut worden. Bereits im Februar war eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Parkhauses Therme in Betrieb genommen worden.
Die jährlichen Sanierungen sollen auch in Zukunft stattfinden: Die SWÜ wollen das Angebot kontinuierlich weiterentwickeln und die Therme als zukunftsfähigen Ort für Gesundheit, Erholung und Begegnung in der Region stärken. “Die aktuellen Maßnahmen sind Teil eines langfristigen Investitionskonzepts, das sowohl bauliche Qualität als auch digitale und ökologische Standards in den Fokus stellt“, erläuterte Jankowiak.
