Das dreitägige Rettichfest des Musikvereins bleibt eine feste Instanz. Die Serenade, in diesem Jahr das dritte Mal fester Programmpunkt, ist insgeheim der neue Festauftakt am Freitagabend. Der Schulhof mit seinen Treppen und Freiflächen ist das perfekte Konzertrund – von der diesjährigen Gastkapelle aus St. Jakob am Arlberg wurden schnell andere Töne angestimmt. Am Samstagabend waren StoBand und die BlechBengel als Zugpferde für die Hofparty engagiert worden. Und der traditionelle Festbetrieb am Sonntag war im Oberdorf rund um den Griener Hof mit reichlich Musikvariationen von zahlreichen befreundeten Musikvereinen versorgt worden. Ganz neu war der erste „Kaschde-Lauf“ am Sonntag.

Beliebt bei den Gästen ist das Rettichfest in Öflingen. Schon zum Frühschoppenkonzert der diesjährigen Gastkapelle aus St. Jakob am ...
Beliebt bei den Gästen ist das Rettichfest in Öflingen. Schon zum Frühschoppenkonzert der diesjährigen Gastkapelle aus St. Jakob am Arlberg strömten Massen hoch ins Oberdorf. | Bild: Gerd Leutenecker

St. Jakob ist ein Ortsteil von St. Anton – die weltberühmte Skiregion in Tirol. „Wir haben bei der Musikkapelle mal angefragt, ob sie nach Öflingen kommen wollen“, und schon hat es geklappt, verrät Ilona Kunzelmann. Die Vorsitzende des Musikvereins Öflingen (MVÖ) hat mit ihrem Führungsteam immer einige Neuerungen in petto. Wobei, die Ferienregion Tirol ist bei vielen Öflinger ein vertrautes Terrain. Das hat sich schnell bei der Musikauswahl der Musikkapelle St. Jakob herausgestellt: Die heimliche Tiroler Landeshymne wurde gekonnt inbrünstig mitgesungen.

Die dritte Auflage der Serenade zum Rettichfest hat noch mehr Publikum ins Öflinger Dorfzentrum angezogen. Über zwei Stunden ...
Die dritte Auflage der Serenade zum Rettichfest hat noch mehr Publikum ins Öflinger Dorfzentrum angezogen. Über zwei Stunden abwechslungsreiche Musik war gerne gehört. | Bild: Gerd Leutenecker

Ein recht junger Marsch in der volkstümlichen Blasmusik. „Öflingen war länger Vorderösterreich als Badisch“: Bürgermeister Michael Thater verband seine Grußworte an die Gastkapelle mit reichlich Werbung für den Südschwarzwald. Das kam beim Publikum an. „Wir verstehen uns?“, fragte Kapellmeister Lukas Spiss geschickt. Die Dialektgrenze vom Arlberg als alemannische und oberdeutsche hat andere Akzentuierungen nach Öflingen gebracht. Aber die Musik verbindet. Einige Potpourris, reichlich Medleys von den Beatles und Udo Jürgens, Polkas und Märsche – die Musikkapelle St. Jakob war variantenreich. Das gefiel bei der Serenade, die ein Zugpferd des Rettichfests geworden ist.

Und wie immer beim Rettichfest des MVÖ gehört die Portion pikanter Rettich zur Abwechslung dazu.
Und wie immer beim Rettichfest des MVÖ gehört die Portion pikanter Rettich zur Abwechslung dazu. | Bild: Gerd Leutenecker

Aber das Deutsche Musikfest in Ulm hatte Auswirkungen. Da fehlten zahlreiche Stamm-Besucher aus der Region am Samstagabend, nicht nur die Wehrer Stadtmusik. Die beiden Konzerte der StoBand und der Blech Bengel kamen bei den jüngeren Besuchern gut an. Die Blasmusik zog Massen bis in den frühen Sonntagmorgen an. Zum Festbetriebsauftakt am Sonntag auf dem Griener Hof überzeugte die Gastkapelle St. Jakob beim Frühschoppenkonzert.

Das Erinnerungsgeschenk vom Musikverein Öflingen an die Musikkapelle St. Jakob ist auch als Ausblick auf den kommenden Gegenbesuch gedacht.
Das Erinnerungsgeschenk vom Musikverein Öflingen an die Musikkapelle St. Jakob ist auch als Ausblick auf den kommenden Gegenbesuch gedacht. | Bild: Gerd Leutenecker

Der Musikverein Dossenbach, die Stadtmusik Schopfheim und der Musikverein Tannenkirch unterhielten den ganzen Tag, was wiederum reichlich Gäste anzog. Schon der neu eingeführte „Kaschde-Lauf“ setzte einen neuen Höhepunkt für‘s Jungvolk beim Rettichfest.

Die beiden Gewinner der Humbelhexen vom ersten „Kaschde-Lauf“ zum Rettichfest haben eine beeindruckende Bestmarke hingelegt, die ...
Die beiden Gewinner der Humbelhexen vom ersten „Kaschde-Lauf“ zum Rettichfest haben eine beeindruckende Bestmarke hingelegt, die zukünftig zu schlagen sein wird. | Bild: Gerd Leutenecker

Früher noch ein Fußballturnier und heute eben eine zünftige 7,19 Kilometer lange Wanderung. 14 Teams starteten am Mai-Baum vor dem Öflinger Rathaus, das Ziel am Bierbrunnen erreichte das Duo der Humbelhäxe als erste Gruppe in der Rekordzeit von einer Stunde und acht Minuten. Und der Gegenbesuch des MVÖ in St. Jakob steht für das kommende Jahr bereits fest.