Heutzutage gibt es Souvenirs überall – in jeder Form, Farbe, zum Essen, Trinken oder einfach als Dekoration. Das weiß auch Jürgen Jankowiak, Geschäftsführer von Überlingen Marketing und Tourismus (ÜMT). Doch für ihn ist der Souvenir-Laden in der Tourismusinformation am Landungsplatz mehr als nur ein Geschäft für Touristen. Sein Ziel: Auch die Einheimischen sollen sich hier angesprochen fühlen.
Und wer kauft was am liebsten?
„Ob Tourist oder Überlinger, unser Verkaufsschlager sind die Weine aus der Region“, sagt Jankowiak. Auch andere kulinarische Produkte sind sehr beliebt. „Touristen kaufen zudem viele Post- und Wanderkarten – bei Einheimischen sieht das anders aus.“ Dennoch versucht der Laden, das Angebot so attraktiv zu gestalten, dass sich auch für die Überlinger ein Besuch lohnt.
Ein weiterer Trend: Der Online-Shop wird rege genutzt. „Wir verkaufen sämtliche Produkte auch online – eine praktische Lösung für alle, die nicht regelmäßig vorbeikommen, aber dennoch nachkaufen möchten“, so Jankowiak.
Von Wein bis Wanderkarte
Der Souvenir-Laden der Touristinformation erstreckt sich über das gesamte Erdgeschoss der beiden blauen und pinken Gebäude am Landungsplatz. Seit 2016 sind die Verkaufsflächen in beiden Häusern untergebracht. „Wir haben schon immer Produkte verkauft und uns damals dazu entschieden, unser Angebot auszuweiten“, sagt Jankowiak.
Das Sortiment ist vielfältig, aber klar ausgerichtet. „Unser Fokus liegt auf Genuss“, erklärt er. Ein Blick in die Regale bestätigt das: Wein, Nudeln, Brotaufstriche und andere Spezialitäten dominieren das Angebot. Neben regionalen Anbietern aus Überlingen sind auch Händler aus dem Umland, etwa aus Meersburg, vertreten.
Doch nicht nur Lebensmittel sind gefragt. „Informationsmaterialien und Bücher über die Region sind ebenfalls beliebt – insbesondere Wanderkarten“, so Jankowiak. Zudem verkauft der Laden Konzerttickets, Bus-Abos und Gastronomie-Gutscheine. Angebote, welche bei der einheimischen Bevölkerung auf guten Zuspruch stoßen, so der Geschäftsführer.
Regional statt Ramsch
„Wir passen unser Sortiment ständig an und reagieren auf die Nachfrage“, sagt Jankowiak. Gemeint sind saisonale Produkte oder themenbezogene Artikel. Dabei setzt der Laden auf Qualität. „Für uns ist es wichtig, sinnvolle Produkte anzubieten – keine Wegwerfartikel.“ Dennoch gibt es Ausnahmen: „Natürlich verkaufen wir auch Kühlschrankmagnete – aber das sind eher Randprodukte.“
Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl ist die regionale Verbundenheit. „Wir überlegen genau, mit welchen Anbietern wir zusammenarbeiten, und legen großen Wert auf regionale Partner aus Überlingen und Umgebung.“ Nachhaltigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle.
Wetter wirkt sich auf Gästezahlen aus
Die Touristinformation merkt deutlich, wenn weniger Touristen in der Stadt sind. „Wir sehen eine klare Korrelation zwischen Besucher- und Verkaufszahlen“, sagt Jankowiak. Besonders spürbar war dies im Juni des vergangenen Jahres, als schlechtes Wetter für rückläufige Gästezahlen sorgte. Trotz des Regens blieben die Übernachtungszahlen über das Jahr verteilt stabil und gingen nicht mal um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr auf 692.638 zurück, berichtet Andrea Winkler, Pressesprecherin der Stadt Überlingen.
Trotz des Bemühens, den Souvenir-Laden auch für Einheimische attraktiv zu machen, bleibt für Jankowiak eines klar: Der Hauptumsatz kommt von den Touristen. Im Sommer und in der Weihnachtszeit seien die Besucher klar zu spüren.
Eigene Produkte sind nachhaltig
Die Weiterentwicklung des Sortiments steht für Jankowiak weit oben auf der Agenda. „Wir haben inzwischen eigene Produkte, die wir selbst produzieren“, erklärt er. Aktuell gehören Handtücher und Jutebeutel mit eigenem Überlingen-Aufdruck zum Angebot – in Zukunft soll die Produktpalette weiter wachsen.
