Eine aktuell bereits gute Buchungslage für die Saison 2025 und jede Menge Ideen für Aktionen und Projekte: Bei der Tourismusgemeinschaft (TG) Gehrenberg-Bodensee bereitet man sich auf den Start ins Jahr vor. Geschäftsführerin Sylvia Westermann sitzt am Konferenztisch in der Tourist-Info in der Marktstraße und sprüht vor Ideen.
Angebote auch für Einheimische
Bevor die neue Saison startet, ist es Westermann wichtig, zu betonen, dass die Tourismusgemeinschaft keineswegs nur für die Touristen da ist, sondern auch für die Einheimischen. Freizeittipps, Ausflugsziele, besondere Veranstaltungen: Die Informationen über die Aktivitäten in den Verbandsgemeinden Markdorf, Bermatingen, Deggenhausertal und Oberteuringen kommen auch allen Bürgern vor Ort zugute. Dies, sagt Westermann, komme in der Öffentlichkeit, wenn es um die Aufgabenbeschreibung der TG gehe, immer wieder zu kurz.

Vor allem „niedrigschwellige Angebote“, sagt Westermann, seien gefragt: Angebote, bei denen eine Teilnahme keine großen Umstände erfordert. In diesem Sinne plane sie auch das Jahr. Ein wichtiges Projekt sei die Verbesserung der Apfelradlrunde im Herbst: Aktuell versperren Baustellen die Strecke, Schilder seien abgebaut oder veraltet, die Wegführung nicht mehr optimal. Ohnehin soll sich Vieles, auch, weil es sich bewährt hat, wieder um den Apfel drehen. Ein „kleines Event“ zur Apfelblüte im Frühling schwebe ihr als Ergänzung vor.
Event-Hütte für Vereine noch stärker nutzen
Ähnlich dem dauerhaften Angebot der Pop-up-Gastronomie in der Nachbarstadt Friedrichshafen im Sommer, könne sie sich auch für Markdorf eine noch sehr viel stärkere Nutzung der bestehenden Event-Hütte für Vereine vorstellen, durch Aktionen oder kleinere Festivitäten. Alles, was die Stadt und die anderen drei Gemeinden belebe, sei wichtig, betont Westermann. Dazu gehören für sie auch weitere Themenwege. „Es gibt so vieles zu entdecken bei uns vor der Haustüre, denn wir sind nicht nur eine Tourismusregion, sondern auch eine Freizeitregion“, wirbt sie. „Expeditionen in die eigene Heimat“, sei ihr Stichwort.

Schon 4400 Follower auf Instagram
In puncto Werbung stellt sich die TG derzeit neu und vor allem digitaler auf. Der Internetauftritt soll in diesem Jahr noch überarbeitet werden. Westermann selbst hat nach Facebook nun auch die Social-Media-Plattform Instagram als Marketinginstrument für sich entdeckt: „Ich poste inzwischen täglich Storys und Reels auf Instagram.“ Folgt man dem Link auf dem TG-Internetauftritt, gelangt man direkt auf Instagram. „Vier Orte – ein Urlaubsziel!“ lautet die Botschaft. Knapp 700 Beiträge, von Landschafts- und Gemeindeimpressionen bis zu Kurzvideos über Veranstaltungen, hat sie inzwischen eingestellt. Rund 4400 Follower hat die TG auf dem Social-Media-Kanal. Auch das, sagt Westermann, schaffe Reichweite bei der Vermarktung. Ein nächster Schritt könnte eine Kooperation mit einem regionalen Start-up oder zum Beispiel einer kleinen Manufaktur sein – ein Obstbrenner zum Beispiel, grundsätzlich aber alle, die ein regionales Produkt aus der Gehrenbergregion anbieten.
Flyer sind auf dem Rückzug
Dass sie mit der digitalen Vermarktung auf das richtige Pferd setzt, davon ist sie überzeugt. „Wir registrieren einen sehr schnellen Wandel“, sagt Westermann: „Die Flyer sind auch im Tourismus auf dem Rückzug.“ Heute würden sich Interessierte über Urlaubsziele oder Kurztrip-Reiseziele fast nur noch online informieren. Prospekte gehören der Vergangenheit an. Doch ganz ohne Papier kommt man auch in der Marktstraße nicht aus: Demnächst wird ein neues Gastgeberverzeichnis aufgelegt. „Das soll dann einen wertigen Magazincharakter haben“, sagt Westermann. Und für die Kurzvisite vor Ort halten die Tourist-Infos noch die beliebte Mini-Broschüre „Ferienkompass“ bereit. Auf dem Faltblatt sind zahlreiche Adressen aufgeführt: Restaurants, Ausflugsziele, Museen, Wanderwege – alles im Hosentaschenformat.

Personalengpass: Es fehlt eine weitere Teilzeitkraft
So gut sich all dies entwickelt, so zäh geht es an anderen Enden voran: Der schon lange geplante Wanderweg Oberteuringen lasse sich bislang kaum realisieren: Zu kleinteilig, zu wenige attraktive Ausblicke, um als besonderes Angebot ausgebaut werden zu können. Kurz vor Saisonbeginn beschäftigt Westermann auch der Personalengpass in der TG. Inzwischen sei sie an mehreren Tagen in der Woche alleine, an zwei Tagen ist Claudia Herzer-Schneider noch präsent. Momentan sei das noch zu stemmen. Aber spätestens im Frühjahr werde man mindestens noch eine weitere Teilzeitkraft benötigen, sagt Westermann.