Verletzungen zog sich der 84-jährige Fahrer eines Mercedes am Dienstag zu, als er auf der L200/Lippertsreuter Straße in Überlingen gegen einen Lkw prallte. Zuvor schanzte er über einen Kreisverkehr, setzte nach der Landung seine Fahrt ungebremst fort und steuerte frontal auf den Lastwagen zu. Der Unfall passierte um 11.45 Uhr.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist bislang nicht geklärt. Die Spurenlage, die die Polizei vor Ort sicherte, deutet auf folgenden Vorgang hin: Der weiße Mercedes kam aus Richtung Lippertsreute und fuhr Richtung Überlingen. An der Kreuzung zum Gewerbegebiet Degenhardt fädelte er sich nicht in den Kreisverkehr ein, sondern fuhr geradeaus.
Dabei drückte er Richtungspfeile zur Seite, raste auf einen in der Mitte des Kreisverkehrs platzierten und etwa drei Meter hohen Kegel, hob mit seinem Fahrzeug ab, schanzte über den Kegel und landete auf der gegenüberliegenden Seite des Kreisverkehrs.

Eine Dreckspur zieht sich weiter Richtung Überlingen. Sie deutet darauf hin, dass der Fahrer seine Spur halten und weiter geradeaus fahren konnte. Lenk- oder Bremsspuren sind auf der Fahrbahn nicht erkennbar.

Erst etwa 100 Meter später endete die Fahrt, nachdem der Mercedes auf die linke Spur geriet und frontal gegen einen entgegenkommenden Lastwagen prallte.

Die Knautschzone des Autos schützte den Mann vor schlimmeren Folgen des Aufpralls. Er wurde nicht im Fahrzeug eingeklemmt. Zum Schweregrad seiner Verletzungen und zur Ursache, die zu dem Manöver führte, konnte die Polizei gegenwärtig noch keine Angaben machen. Der Fahrer des Lkw zog sich nach Angaben der Polizei leichtere Verletzungen zu.
Vorsichtshalber wurde ein Rettungshubschrauber angefordert. Die Freiwillige Feuerwehr Überlingen rückte mit zwölf Personen und drei Fahrzeugen an, um auslaufendes Öl zu sichern. Am Mercedes entstand wirtschaftlicher Totalschaden. Auch der Lkw musste abgeschleppt werden. Die L200 musste in dem kurzen Abschnitt zwischen La Piazza und Abzweig Degenhardt voll gesperrt werden. Eine örtliche Umleitung wurde eingerichtet. Die Unfallstelle ist mittlerweile wieder passierbar.