„Nach 15 Jahren ist es Zeit für Veränderungen“, sagt Reinhard A. Weigelt, Veranstalter, Betreiber und Erfinder von „ÜB on Ice“. Der Fokus wurde neu gesetzt, der Look ist neu und die Kinder stehen im Vordergrund. Für Weigelt war es eine tolle Saison. „Ich werde älter und veranstalte weniger Events, aber ‚ÜB on Ice‘ ist mein Herzensprojekt.“ Auf die nächste Saison freue er sich schon, und auch dann sei mit neuen Attraktionen zu rechnen.
Gute Resonanz nach holprigem Start
Von Grund auf wurde umorganisiert. Die Partys wurden abgeschafft und die Aufmachung neu gestaltet. „Ich wollte weg von dem Holzhütten-Look und hin zu einer mehr weihnachtlichen Atmosphäre“, erklärt der Betreiber. Anfangs sei dieser Wechsel nicht von jedem gut aufgenommen worden, jedoch wurde er schnell zum Gäste-Favoriten. „Es gab viel positives Feedback.“
Auch die Gastronomie bekam einen neuen Touch, mit dem Ziel, mehr Nicht-Schlittschuhläufer anzulocken. Dabei wurde ganz auf regional, lokal und Nachhaltigkeit gesetzt. Dies geschah in der Zusammenarbeit mit einer lokalen Metzgerei. „Besonders stolz bin ich darauf, dass wir ihr Fleischkäsebrötchen verkaufen durften“, meinte Weigelt, der zugibt, selbst ein Riesenfan vom Fleischkäsebrötchen zu sein. Das Ziel, mehr Nicht-Schlittschuhläufer anzulocken, war auch erfolgreich. „Wir wurden zu einem Gastro-Treff in der Mittagspause, alles hat so gefruchtet, wie es sollte.“

Glückliche Kinder machen den Betreiber glücklich
Nicht nur die neue Optik der Eisbahn war dieses Jahr anders. Es wurde auch auf ein anderes Publikum abgezielt. „Ich wollte wieder zurück, zu dem, warum ich diese Eisbahn eigentlich mache“, meint Weigelt. Für ihn sei die eigentliche Motivation gewesen, Kinder glücklich zu machen. In den vergangenen Jahren habe sich die Eisbahn aber mehr und mehr zu einem Partytreff für Jugendliche entwickelt, so der Veranstalter.
„Wir haben unser Programm umgestellt, morgens konnten Schulklassen auf das Eis.“ Dieses Angebot sei auch stark angenommen worden. Ab 13 Uhr war dann die Eisbahn für alle geöffnet. Party gab es wie in den Jahren zuvor abends nicht mehr. Lediglich an Freitagen hatte die Eisbahn länger, bis 2 Uhr, offen, so Weigelt.
Keine Beschwerden wegen Lärmbelästigung
„Wir hatten dieses Jahr nicht eine Beschwerde“, so Weigelt. Dies bestätigte auch Simon Göppert, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg. In den Vorjahren hatte es immer wieder Beschwerden, unter anderem wegen der lauten Musik, am Landungsplatz gegeben. Laut Weigelt habe sich die Eisbahn diese Saison genau so entwickelt, wie er sich es vorgestellt hatte. Es sei mehr zu einem gemütlichen Treff am Abend geworden, sagt der Betreiber.

Im November öffnet die Bahn wieder
Auch nächstes Jahr wolle Weigelt die Eisbahn in Überlingen aufbauen, sagt Weigelt. Die Eisbahn sei eine, wenn nicht sogar die wichtigste Weihnachtsveranstaltung in Überlingen. Die Daten stehen auch schon fest: In Überlingen dürfen sich die Schlittschuhlaufen-Freunde wieder ab dem 7. November auf die Eisfläche stürzen. „Geöffnet bleiben wir dann bis zum 6. Januar 2026“, erklärt der Veranstalter.
Ebenso ist bereits klar, wann die beliebten Seemeisterschaften im Eisstockschießen stattfinden. „Vom 11. bis zum 20. Dezember wird um den Sieg gekämpft“, meint Weigelt. Mitmachen kann jeder, der eine Gruppe mit vier Mitspielern zusammenstellt und sich anmeldet. Eine Änderung wird es aber an den Meisterschaften geben. „Ich werde nicht mehr am Mikrofon zu hören sein“, meint er wehmütig. Bereits dieses Jahr teilte er sich die Aufgabe mit Reiner Jäckle. Dieser werde ab nächstem Jahr das Mikrofon alleine halten.
Besucher bemängeln Sauberkeit
Neben dem Termin sind die Planungen bereits voll am Laufen. „Wir planen eigentlich immer und momentan klären wir ein paar weitere Sachen ab“, meint Weigelt. So sollen nächstes Jahr die Linien auf dem Eis nicht mehr aufgesprüht sein, sondern durch LEDs ersetzt werden. Auch mit weiteren Lichteffekten wird geplant. „Wir möchten Scheinwerfer aufbauen, die dem Zelt nochmals eine besondere Atmosphäre geben“, so der Betreiber.
Auch an dem Gastrokonzept möchte er weiter feilen. „Die Sauberkeit war eine Dauerkritik, daran wollen wir arbeiten.“ Demnach gibt es nächste Saison Personal, welches einzig für die Sauberkeit an den Tischen zuständig ist. Auch, was auf die Tische kommen kann, ist neu. Zusätzlich zur bisherigen Essensauswahl sollen im November zwei vegane Gerichte auf der Speisekarte stehen.

Zahlen wie vor Corona
Auch mit Besucherzahlen und Einnahmen ist Weigelt zufrieden. „Wir kommen wieder in den Bereich vor Corona, das ist wichtig so, da die letzten Jahre teuer waren und weniger umsatzstark.“ Er merke auch, dass die Eisbahn dieses Jahr eine gewisse Anlaufzeit gebraucht habe. Die Besucherzahlen wurden über die 60 Tage, die wir offen hatten, immer besser.“
Nicht nur die Besucherzahlen an sich wurden stärker, sondern auch das Einzugsgebiet wurde größer. Sonst haben wir immer die üblichen Besucher hier, aber dieses Jahr waren auch viele Schweizer da“, so der Betreiber. Er habe das unter anderem anhand von Buchungsanfrage gemerkt. „Ich habe viele Anrufe aus der Schweiz mit Nachfrage erhalten.“ Für Weigelt heißt das, dass die neu geschaltete Online-Werbung auch im Schweizer Einzugsgebiet zieht.