Die naturnahe Umgestaltung des Badebereichs westlich des Fischereihafens in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt des Regierungspräsidiums Tübingen rückt näher: Der Gemeinderat hat beschlossen, den Auftrag zur Umsetzung dieses zweiten Bauabschnitts der Uferneugestaltung gemäß dem Masterplan Unesco Weltkulturerbe Pfahlbauten an die Firma Villieber aus Owingen zu einem Preis von 392 899,91 Euro zu vergeben. Die Arbeiten gehen laut Ortsbaumeister Norman Zieger Ende Januar los, Ende Mai sollen sie beendet sein.

Bürger waren in die Planungen eingebunden
Der Gemeinderat hatte die Umgestaltung des Hafenbereichs und der angrenzenden Bereiche auf Grundlage einer langjährigen Planung und vorgenommener Bürgerbeteiligung beschlossen. Für die Umgestaltung und die ökologische Aufwertung des Ufer- und Badebereichs westlich des Fischereihafens war die Planstatt Senner aus Überlingen beauftragt worden. Das Landratsamt Bodenseekreis hatte im Oktober vorigen Jahres das Vorhaben genehmigt. Die Gemeinde darf die Betonteile und Befestigungen am Ufer des Badestrands entfernen und den gesamten Bereich naturnah umgestalten. Dafür wird Kies in verschiedenen Größen verteilt. Das erläuterte Ortsbaumeister Norman Zieger. Die derzeit zwei Betonstege sollen entfernt und durch einen zentralen neuen Steg ersetzt werden.
Gemeinderätin Kerstin Caspar äußert Kritik

Die Arbeiten waren öffentlich ausgeschrieben worden. Bis zur Submission gingen bei der Gemeindeverwaltung vier Angebote ein, davon lag der günstigste Bieter bei 392 899 Euro und der höchste bei 599 098 Euro. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich an der ökologischen Aufwertung im Rahmen einer bereits geschlossenen öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit 75 Prozent der Kosten, jedoch maximal mit 290 000 Euro, wie Zieger erläuterte. Damit verblieben rund 103 000 Euro Kosten bei der Gemeinde. Kritik äußerte Gemeinderätin Kerstin Caspar (FW), die eine genauere Auflistung der Arbeiten in ihren Unterlagen vermisste. „Ich möchte ein klein bisschen mehr Transparenz hinter den Zahlen haben. Ich kann 400 000 Euro nicht einfach so vergeben“, sagte sie.
Während der Sommersaison wird auf keinen Fall gearbeitet
Bereits seit Dezember laufen die Arbeiten des 1,73 Millionen Euro teuren ersten Bauabschnitts (Ostmole, Kronenplatz und Promenade). Aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm ist dafür ein Zuschuss bis zu 475 000 Euro bewilligt worden. Sollte das Wetter nicht mitspielen und sollten die Arbeiten nicht rechtzeitig vor Pfingsten beendet sein, dann werden sie unterbrochen und erst Ende Oktober wieder aufgenommen. Schon im Frühjahr 2018 konnte nach einem Pächterwechsel die ehemalige Minigolfanlage als neue Abenteuer-Golfanlage eröffnet werden.
Vorhaben und Zeitplan
Der Masterplan Weltkulturerbe Pfahlbauten von 2012 mit dem Ziel einer besseren Infrastruktur in allen drei Ortsteilen schreitet voran. Mittlerweile ist die Uferneugestaltung in Unteruhldingen gestartet. Der erste Bauabschnitt umfasst die Neugestaltung der Ostmole und des Hafenbereiches zur Seestraße. Der zweite Bauabschnitt beinhaltet die Umgestaltung und die ökologische Aufwertung des Ufer- und Badebereichs westlich des Fischereihafens. Später sollen noch die Uferneugestaltung auf der Westmole inklusive Hafenmeistergebäude und die Umwandlung des Spielplatzes in einen Wasserspielplatz erfolgen. (hk)