Die Umgestaltung der Uferanlagen in Unteruhldingen rückt näher: Der Gemeinderat hat die Arbeiten für die Stahl-, Holz- und Landschaftsbauarbeiten an der Ostmole vergeben. Bereits am kommenden Mittwoch, 5. Dezember, ist der Spatenstich.
Kostensteigerung auf rund 1,73 Millionen Euro
Die Firma Rettich aus Bodman-Ludwigshafen wird die Sitzkonstruktionen der Ostmole und am Hafen für 218 538,55 Euro erneuern, informierte Ortsbaumeister Norman Zieger. Die Landschaftsbau- und Tiefbauarbeiten beim Abbruch von Wegen und Befestigungen sowie beim Neuanlegen der Flächen, Plätze und Wege übernimmt die Firma Willi Meyer Bau aus Villingen-Schwenningen zum Preis von netto 1 515 483,51 Euro. Beschlossen wurde außerdem, auch den zweiten Weg auf der Ostmole in Farbasphalt anzulegen, sodass sich hierfür noch ein Mehrpreis von rund 42 000 Euro netto ergibt. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 1,73 Millionen Euro netto. Ursprünglich hatte die Gemeinde mit 1,27 Millionen Euro netto geplant. Es handelt sich um Nettopreise, weil die Gemeinde vorsteuerabzugsberechtigt ist, erläuterte Planer Johann Senner aus Überlingen. Aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm wurde bereits ein Zuschuss bis zu 475 000 Euro bewilligt. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Pfingsten 2019 geplant. Falls das nicht gelingt, werden die Arbeiten während der Hauptsaison unterbrochen.
Auch Beleuchtung wird erneuert
„Die Sitzlandschaften, die Hafenseite und der Weg entlang des Hafens sollen Vorrang haben“, erklärte Zieger. Um Kostensicherheit zu haben, werde zuerst der Weg entlang des Hafens umgebaut. Auf der Ostmole sei geplant, zunächst den schmalen, hafenseitigen Weg abzubrechen und zu entsorgen. Die Wege der Ostmole sollen bestehen bleiben und mit eingefärbtem Asphalt versehen werden. Außerdem soll laut dem Bauamtsleiter die gesamte Beleuchtung erneuert werden. Die alten Lampen will die Gemeinde aber an anderer Stelle weiterverwenden.
Gemeinde erhielt vier Angebote
Sowohl für die Stahl-, als auch für die Landschaftsbauarbeiten seien laut Zieger jeweils nur zwei Angebote abgegeben worden, rechtfertigte Zieger die Kostensteigerung. Weitere Gründe seien die stetig steigenden Baupreise sowie die angespannte Marktlage mit einer enorm hohen Nachfrage und sehr guter Auslastung der Firmen, die derzeit bei fast allen Bauprojekten zu Kostensteigerungen führe.
Belastetes Material gefunden
Zieger sagte weiter, ein Bodengutachten habe ergeben, dass der Unterbau der vorhandenen Wege nicht frostsicher sei. Dies habe zur Folge, dass bei allen Wegearbeiten aus Gewährleistungsgründen zunächst der Unterbau der Wege ausgehoben und entsorgt werden müsse. Dann müsse neues, frostsicheres Material eingebaut werden, auf dem dann der neue Wegebelag eingebaut werden könne. An einer Stelle sei außerdem belastetes Material gefunden worden, das wesentlich teurer in der Entsorgung sei. „Da das gesamte Hafengelände aus Auffüllungen besteht und die Untersuchungen nur punktuell durchgeführt wurden, ist hier ein zusätzliches Kostensteigerungsrisiko vorhanden“, erläuterte der Ortsbaumeister.
Meinungen sind gespalten
Ratsmitglied Jean-Christoph Thieke (CDU) rechtfertigte die Mehrkosten, "auch wenn sie schmerzen". Man wolle schließlich ein stimmiges Gesamtbild, sagte er. Energisch gegen das Vorhaben stemmte sich Wolfgang Metzler (BuF): „Die gesamte Maßnahme ist mir zu teuer. Wir geben hier unnötig Steuergelder aus.“
Pappeln werden gefällt
Bürgermeister Edgar Lamm gab bekannt, dass eine der beiden großen Pappeln aus Gründen der Verkehrssicherheit definitiv gefällt werden müsse, die andere Pappel solle im selben Zug mitgefällt werden. Die Arbeiten dazu sind im Dezember vorgesehen.
Vorhaben und Zeitplan
Der Masterplan Weltkulturerbe Pfahlbauten von 2012 mit dem Ziel einer besseren Infrastruktur in allen drei Ortsteilen schreitet voran. Jetzt soll die Uferneugestaltung in Unteruhldingen starten. Der erste Bauabschnitt umfasst die Neugestaltung der Ostmole, beginnend mit dem Molenkopf und dem Hafenbereich zur Seestraße (Kosten: 1,26 Millionen Euro mit Förderung). In weiteren Bauabschnitten sind die die Uferrenaturierung zwischen Fischereihafen und Pfahlbauten (Kosten: 275 000 Euro), die Umgestaltung des Naturbadestrands (Kosten: 250 000 Euro), ein Wasserspielplatz (Kosten: 407 000 Euro) sowie später Kapellenplatz und Westmole vorstellbar. (hk)